Kapitel 18

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Vermutlich war nur Mom noch da, da Dad  arbeitete und sie eine Art Homeoffice betrieb. "Sorry", rief ich ihr zu, als ich durchs Wohnzimmer rannte und in der Küche hastig begann, eine Wasserflasche herauszuholen. Schnell packte ich noch eine zweite für Peter ein und lief dann sofort weiter zur Haustür. "Es sind etwa zehn Minuten Fußweg, wir müssten es also noch zur nächsten Stunde schaffen, wenn wir uns beeilen". Peter nickte nur und folgte mir. Etwas außer Puste begann ich schnell damit, ihm das Grundlegende zu erzählen.
"Folgendes: Es gibt, wie gefühlt auf jeder Schule verschiedene Gruppen. Einmal sind da die Bad-Boys und Motorradfahrer und so 'richtig harte' Typen". Bei den Worten machte ich Anführungszeichen mit den Fingern und lachte.

"Dann gibt es diese Zickenclique, die extrem beliebt sind, mit gefühlt jedem der cooleren Jungen schon mal in die Kiste gehüpft sind und die irgentwie alle sich fühlen wie irgendwelche Victoria-Secret Models. Ein paar von denen gehen total, wenn sie alleine sind, ein paar sind einfach nur nervig und alle sind total oberflächlich. Sie werden die ersten sein, die mit dir reden wollen, um dabei abzuchecken, ob du ein potentieller beliebter Junge bist, an den sich jeder anhängt, oder nur einer von den Nerds bist. Charakter kannst du da eh vergessen, die achten nur auf Aussehen beziehungsweise ob sie dich heiß finden oder nicht und daher werden sie sich sofort an dich dranhängen und abschleppen wollten". Zu spät viel mir auf, dass ich ihm gerade quasi gesagt hatte, dass er gutaussehend  war.  Sofort versuchte ich, das zu überspielen und redete einfach weiter, doch anscheinend hatte er das gerade bemerkt, denn er lächelte mittlerweile.

"Dann gibt es natürlich noch die Normalos, die mal beliebt sind und mit den 'Coolen' abhängen und die sich auch normal verhalten. Hinzu kommen noch Nerds, die keine anderen Themen als den Weltraum haben und die Außenseiter-also die, die einfach keine Freunde finden". Peter seufzte einmal und nickte dann.
"Ich denke, ich habe alles verstanden. Kleine Frage, warum habt ihr eigentlich keine Schuluniformen?"

Jetzt lachte ich. "Es gibt auch Schulen in Großbritannien, die keine Uniformen haben". Peter nickte und deutete auf das Schulgebäude.
"Ist es das hier?". Zustimmend nickte ich und ging dann die Stufen zur großen Eingangtür hoch.

"Es wird gerade Pause sein", warnte ich und öffnete die Tür. Peter hielt sich für mich auf und ich bedankte mich schnell. Dann gingen wir ins Sekretariat, das sich sofort in der Eingangshalle befand. Ich schilderte der Sekretärin, Frau Dollaham, die Situation, worauf sie verständnisvoll reagierte.
"Wie heißt du, mein Lieber?", fragte sie dann an Peter gewand und er antwortete schnell "Peter Collins". Anscheinend wollte er nicht mehr auffallen,  als er eh als Neuer  schon tat. "Was hast du ihr erzählt?", fragte Peter, während wir die Treppe zur Pausenhalle hoch gingen. "Oh, du hast familiäre Probleme und bist des wegen für einige Zeit bei meiner Familie, Freunden deiner Eltern, untergekommen. Da du Schule nicht vernachlässigen willst,  bist du jetzt hier".
Er nickte und antwortete schnell, da wir uns der Tür zur Pausenhalle und dem angrenzenden Hof näherten: "Das ist super, danke". Ich winkte nur mit der Hand ab und stieß dann die Tür zur Halle auf. Sofort begannen die Rufe von jüngeren Schülern und ich zog Peter neben mich.
"Einfach selbstbewusst wirken und mir folgen". Er flüsterte ein "Ok" zu mir und ich hielt Kurs auf die Bank, auf der einige meiner Freunde bereits saßen.

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWhere stories live. Discover now