Kapitel 70

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Langsam wandte ich jetzt wieder den Kopf zu Peter und mein Lächeln verschwand kurze Zeit später bei dem Gedanken, dass es vielleicht noch eine Minute war, bis Peter und die Übrigen weg waren. Als ich Peter erreichte, zog er mich ebenfalls in eine Umarmung. Alles das passierte wie in Zeitlupe. "Ich kann dir gar nicht alles sagen, was ich dir sagen möchte, aber einen kleinen Teil habe ich aufgeschrieben und dir in dein Zimmer gelegt."
Tony klopfte ein wenig ungeduldig, aber doch mit belustigtem Unterton in die Hände: "Zeit, Abschied zu nehmen."

"Ok, hör zu, Ava. Ich werde zurückkehren, das verspreche ich dir. Und ich werde alles versuchen, dies zu schaffen. Auch wenn es Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern würde, ich komme zu dir zurück." Peter holte tief Luft. Auch er kämpfte mit den Tränen, die mir schon konstant die Wangen hinunterliefen. Langsam fuhr der Braunhaarige mit seinem Zeigefinger über meine Wange und hielt die Tränen auf. "Bitte weine nicht, ich will dich ein letztes Mal lachen sehen", flüsterte er mir zu. Ich konnte nicht verhindern, dass ich weinte, trotzdem musste ich traurig lächeln.
"Noch exakt 15 Sekunden",rief Tony und appellierte an Peter, sich zu den anderen zu begeben.
Peter wandte sich von seinem Mentor wieder zu mir und küsste mich ein letztes Mal. Das war das letzte Mal, dass ich seine Lippen auf meinen spüren würde, das letzte Mal, dass ich meine Hände in seinen Haaren vergraben könnte und das letzte Mal, dass ich mit diesem Jungen kommunizieren könnte.

Für eine lange Zeit. Vielleicht für immer. Seine Lippen strahlten die selbe Angst und den selben Zweifel aus, den ich auch in seinen Augen gesehen hatte. Peter hatte Angst und das berechtigt.
"Es geht los", rief Nat hinter meinem Rücken und Peter löste sich von mir. Die ganze Zeit klammerte ich mich an den kleinen Ast der Hoffnung, dass dies nicht das letzte Mal gewesen war und dass ich ihn wieder sehen würde-doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass es niemals so sein würde.

Hand in Hand traten wir zu den anderen, während der Vollmond langsam begann auf die Lichtung zu fallen und die acht Avengers zu erhellen. Meine Hand lag immer noch verkrampft in Peters, während ich auf meinen schlimmsten Alptraum wartete. "Du musst loslassen", flüsterte Peter, während jetzt auch ihm Tränen über die Wangen liefen. Langsam und bedacht zog ich meine Hand aus der seinen und beobachtete dann, wie ein silberner Schleier die Avengers umhüllte. Fragen hatte ich viele, aber zählen tat nun eigentlich nur, was bei meinen Gefühlen gerade passierte. Peter blickte mich unter Tränen lächelnd an und deutete mit einer Hand am Mund an, dass ich lächeln sollte. Die Tränen hatten bereits mein Oberteil nassgemacht und langsam fühlte sich auch mein Mund etwas salzig an. Zaghaft verzog ich meine Lippen zu einem Lächeln, während Peter langsam begann, zu verblassen. Seine Lippen formten ein stummes "Ich liebe dich", während er und die anderen schließlich ganz verschwanden.
Zurück blieb ich und die Dunkelheit.

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt