Kapitel 33

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"Zunächst werden wir einfach einmal deinen Blutdruck messen, die Herzfrequenz erkennen und die oberflächlichen Wunden ansehen", erklärte Dr. Anders, während die blonde Frau, die sich mir nicht vorgestellt hatte, ein Blutdruckmessgerät aus einer Schublade holte und meine Decke ein Stück weit herunterzog.

Anscheinend suchte sie einen Platz für das doch etwas breitere Band des Messgeräts, da ich ihren Blick über meine zahlreichen Blutergüsse und die Schiene am Oberarm schweifen sah. Als sie schließlich eine Stelle gefunden hatte, die nicht lila oder blau verfärbt war, setze sie das graue Band mit dem Gerät an, welches sich augenblicklich festzog und schließlich einmal piepte.

"92/123", las sie ab, worauf Dr. Milicevic zufrieden nickte und etwas auf dem Klemmbrett notierte. Dr. Anders schloss mich in der Zwischenzeit an ein weiteres Gerät an, von dem ich nicht erkannte, was es war. Nachdem er weitere Werte durchgegeben hatte und diese notiert worden waren, besahen sich beide Ärzte die Prellungen und Brüche.

"Die Oberarmfraktur ist bisher gut verheilt", kommentierte Anders nach einigem Untersuchen.

"Rippe ebenfalls", bestätigte Milicevic.

Nachdem die Blonde meine Decke umgeschlagen hatte, wurden auch meine Beine begutachtet.

"Die Nagelung braucht seine Zeit", bemerkte Dr. Milicevic, worauf Dr. Anders nickte.

Das ganze ging bestimmt dreißig Minuten so weiter, bis die Krankenschwester, die mir inzwischen auch ihren Namen genannt hatte- er war Kaya- die Decke wieder über die Beine auf Beinhöhe schlug.

"Wir sind für heute fertig", nickte Dr. Anders, worauf Dr. Milicevic nickte. "Deine Verletzungen heilen glücklicherweise sehr gut ab, du kannst dich morgen aller Voraussicht nach wenigstens oberhalb der Hüfte wieder bewegen können. Die Blutergüsse werden innerhalb der nächsten 48 Stunden  aufhören zu schmerzen und in maximal fünf Tagen abgeheilt sein. Alle weiteren Frakturen also Brüche werden ebenfalls in den nächsten Tagen abheilen, mit Ausnahme des Schienbeins, was etwas länger dauern wird, da es dort zu einem etwas unglücklicheren Bruch gekommen ist."

Zugegebenermaßen war ich sehr überrascht- im positiven Sinne.
"Ich wusste gar nicht, dass Brüche so schnell heilen können."

"Doch, es ist möglich, wenn er sofort fixiert wird und es keine Knochensplitter gibt. Natürlich ist auch immer ein bisschen Glück wichtig. Bei dir haben wir bis auf das Schienbein alles glatte Brüche,  die also kein Problem sind."

Dr. Anders nickte bei den Worten seines Kollegen.

"Wir sind für heute fertig, wir wünschen eine gute Nacht und bis morgen."

Schnell bedankte ich mich und sah zu wie die Ärzte nacheinander aufstanden und den Raum verließen.

"Würdest du meine Kopfstütze herunterstellen?", bat ich schbell Kaya, nachdem die beiden Ärzte den Raum bereits verlassen hatten.

"Ich will versuchen zu schlafen", begründete ich schnell noch und sie tat, was ich ihr gesagt hatte. Draußen war es inzwischen dunkel geworden und ich merkte wie mein Kopf langsam  immer weiter nach hinten fiel.

"Schlaf gut", lächelte Kaya bevor sie die schwere  Holztür zu zog.

In meinem weichen Kissen kam mir der Gedanke, dass ich eigentlich Glück im Unglück gehabt hatte. Immerhin war ich mit Verletzungen davon gekommen, von denen eine lebensgefährlich gewesen war, doch die anderen teilten schnell ab.

Selbst wenn ich jetzt darüber nachdachte, was passiert war und wer das gewesen war, konnte ich mich nicht erinnern. In meinem Gehirn klaffte ein riesiges schwarzes Loch von dem, was passiert war.

Müde schloss ich nun die Augen und sank in einen tiefen Schlaf.

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersOù les histoires vivent. Découvrez maintenant