Kapitel 63

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Auf Grund von lauten Stimmen, wanderte mein Blick zurück zur Hallentür der Turnhalle, wo nun die ersten Schüler heraustraten. Den meisten sah man es an, dass sie gerade Sport gehabt haben, da die Haare noch nicht vollständig trocken waren und sie in kurzen T-Shirts herumliefen. Die Jungen waren wie sonst auch immer deutlich schneller und verließen in einer großen Gruppe die Halle, die Mädchen strömten vereinzelt und in den kleinen Freundesgruppen heraus, die sich in der Stufe gebildet hatten. Wehmütig dachte ich an die Zeit zurück, in der Liane und ich eine solche Gruppe waren. Kimberley, Alison, Sandy und Liane waren die letzten, die die Halle verließen. Mit einem genervten Blick trat Coach Harrison hinter ihnen heraus und schloss die Halle ab. Die vier Mädchen tuschelten und lachten, wobei sie vermutlich über Jungen redeten. Dann ertönte Lianes Stimme. Sie teilte den Anderen mit, dass sie mit mir reden würde. "Klar", lächelte Sandy zuckersüß, aber mit einem harten Blick in ihren Augen. Liane drehte sich von der Clique weg, um zu mir gehen zu können. Schüchtern lächelte ich ihr zu und stellte meine Tasche, die neben mir gestanden hatte, auf den Boden.
Verwirrt bemerkte ich die abfälligen Blicke, die Liane folgten, als sie Kimberley und den Rest nicht mehr anschaute. Was für Freunde.

Glücklicherweise verschwanden die Mädchen dann aber mit einem Catwalk-ähnlichen Abgang und ich wandte mich wieder Liane zu. Die blonden Locken klebten immer noch in ihrem Gesicht und ihren Wangen waren durch die Anstrengung etwas gerötet. "Also?", begann ich fragend und legte den Kopf schief. "Hör zu Ava. Ich möchte mich irgendwie bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich nichts davon gesagt habe, wie sehr es mich unter Druck setzt, nicht beliebt zu sein. Es ist nur, in der letzten Zeit hat es dich einfach nicht interessiert, wie es mir oder uns geht, für dich war nur Peter an erster Stelle." Damit hätte ich tatsächlich nicht gerechnet. Ich hatte immer schon gewusst, dass Liane wegen ihrer Eltern unter großem Druck litt, da diese sehr auf Leistung und Beliebtheit ihrer Tochter fixiert waren, aber doch hatte ich nicht erwartet, dass ich mich falsch verhalten hatte.
War es am Ende meine Schuld, dass das mit Elijah passiert war und, dass Liane und ich uns so auseinander gelebt hatten? Hatte ich mich egoistisch verhalten? Schnell beschloss ich, mich einfach zu entschuldigen. "Es tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung, dass es dir so geht und ich wollte nicht egoistisch oder so sein. Du bist meine beste Freundin und ich möchte doch, dass es dir gut geht. Sorry, dass ich mich so unfair verhalten habe." Liane biss sich zögernd auf die Lippe und nickte dann.

"Wieder beste Freunde?", lächelte ich langsam, woraufhin sie mich in den Arm nahm. "Ja", bestätigte sie mir leise und drückte mich feste. "Das mit Kimberley macht mir nichts aus, du kannst mit ihnen befreundet sein, ich will nur, dass du dir sicher bist, dass sie gut für dich sind", fügte ich noch schnell hinzu, worauf Liane den Kopf schüttelte.
Fragend blickte ich ihr ins Gesicht, und sie gab eine Antwort. "Sie sind nett, aber das einzige worum es in ihren Gesprächen geht, sind Jungen, Kleidung und Lästern über andere. Mom macht es aber glücklich, wenn ich mit beliebten Menschen rumhänge, daher werde ich mich weiter mit ihnen treffen, auch wenn sie nie wirklich meine Besten Freunde sein könnten."-"Dafür bin ich ja jetzt wieder da", grinste ich, "Was ist denn bei dir so in den letzten Wochen passiert?" Liane lächelte bei der Frage breit und begann davon zu erzählen, dass ihr Hund wieder gesund sei.

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt