Kapitel 64

950 53 0
                                    

Liane und ich hatten bestimmt eine halbe Stunde über belanglose Themen geredet, bis sie vorgeschlagen hatte, nach Hause zu gehen und etwas zu Essen, da mein Magen laut geknurrt hatte. Der Tag heute hatte sich am Ende doch als deutlich schöner erwiesen als ich je erwartet hätte. Die Krücke gab jedes Mal, wenn ich auf den Boden trat, ein leises "Phump" von sich, während ich über den Gehweg nach Hause stapfte. Auch die Sonne war mittlerweile hinter den Wolken hervorgekommen und es waren bestimmt zwanzig Grad in Pavenham, was für Mai ungewöhnlich viel waren. Die hohen Bäume, die auf dem Weg zur Schule standen, erstrahlten fast wegen des Lichts, in einem Teich spiegelte sich ein grelles Abbild der Sonne und eine Biene flog mit leisem Summen vor mir her. Ja, es wurde definitiv gerade Sommer. Langsam humpelte ich jetzt den Kiesweg hoch, der zu unserer Haustür führte und sah an der Holzfassade des Hauses hoch. Die Jalousien Clarys Zimmer waren noch nicht unten, daher war sie vermutlich nicht zuhause und noch in der Schule.
Als ich auf den Klingelknopf drückte, ertönte das altbekannte "Ding Dong" der Klingel und einige Sekunden später stand Mom mit einer Schürze vor mir, auf der 'Best Mom' stand. Wehmütig erinnerte ich mich an den Muttertag, an dem Clary und ich ihr die Schürze geschenkt hatten. Damals war ich vielleicht sieben gewesen, Clary war zwei. Wir waren mit Dad in der Stadt gewesen und hatten danach noch Eis gegessen.

Mit einem warmen Lächeln begrüßte mich Mom. "Hallo Schätzchen, wie war es in der Schule?" Müde zuckte ich die Achseln und antwortete: "Anstrengend, aber gut. Ich bin wirklich glücklich über den Tag."-"Das freut mich. Ich bin mal nach der Pizza schauen, die müsste gleich fertig sein."-"Viel Spaß", grinste ich, betrat den Flur und schloss hinter mir die Tür. Glücklicherweise hatten wir einen kleinen Hocker im Eingangsbereich, auf den ich mich nun setzte, um meine Schuhe auszuziehen. Meine Krücke hatte ich an die Wand neben mir gelehnt, meine Tasche stand daneben.

Nachdem ich die Schuhe ausgezogen hatten, tapste ich auf Socken zur Treppe und ging diese hoch, was wieder etwas länger dauerte. Mein Bein tat zwar glücklicherweise nicht mehr so weh wie heute Morgen, aber ohne Krücken laufen kam für mich nicht in Frage. Als ich in der ersten Etage angelangt war, lief ich erst einmal zu Clarys Zimmer. Die Tür war angelehnt und ein 'Bitte nicht stören' Schild hing an dieser, daher schloss ich, dass sie entgegen meiner Erwartungen zuhause war. Nach einem leisen Klopfen öffnete ich die Tür und sah Clary auf dem Bett liegen. Auf ihren Ohren befanden sich rosane Kopfhörer und einige ihrer blonden Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Beim näheren Betrachten meiner kleinen Schwester sah ich, dass sie die Augen geschlossen hatte und regelmäßig atmete. Anscheinend schlief sie, daher schlich ich möglichst leise wieder aus ihrem Zimmer heraus und zu der zweiten Treppe, die in mein Zimmer führte.

Mit einem Knarzen öffnete sich meine Tür und gab den Blick auf mein Zimmer preis.
"Hey", lächelte ich sofort, als ich die drei Avengers sah, die in meinem Zimmer saßen. Nat lag mit dem Rücken an der Wand und hatte den Kopf, als ich reingekommen war, schnell zu mir hingedreht. Clint saß im Schneidersitz vor meinem Schreibtisch und hatte ein Blatt mit kleiner Schrift vor sich. Doch die Person, auf die dich mich Blick als erstes richtete, war der dunkelhaarige Junge mit dem blau karierten offenen Hemd und dem weißen Tshirt.

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWhere stories live. Discover now