Kapitel 28

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Jetzt war Peter in den Raum getreten und mit ihm der Arzt. Meine Augen sahen in seine und für einen kleinen Moment bildete ich mir ein, dass er mich gesehen hatte.
Seine Augen waren gerötet und die Haare zerzaust, das Entsetzen und die Fassungslosigkeit standen ihm aufs Gesicht geschrieben.

Was hätte ich nur dafür gegeben, ein letztes Mal seine Stimme zu hören oder mit ihm zu reden? Ich wollte ihm noch so viel sagen und es durfte einfach nicht vorbei sein.

"Sie liegt im Koma, es besteht eine winzig kleine Möglichkeit, dass sie aufwacht. Aber es ist möglich. Ich werde sie jetzt alleine lassen, das ist sicher schwer zu verarbeiten".

Also war es nicht zwingend vorbei. Ich musste es versuchen. Ich musste aufwachen. Ich musste kämpfen und schließlich gewinnen. Und genau das würde ich.

"Ava? Ich habe irgendwo mal gehört, dass Menschen die Stimmen verstehen, wenn sie im Koma liegen. Du kannst mir nicht zeigen, dass du es tust, aber es ist mir egal. Ich habe dir noch so viel zu sagen. Du darfst jetzt nicht aufgeben, hörst du? Weißt du noch das Lied? Whatever it takes, hat es gesagt. Du musst kämpfen, egal was es kostet. Du musst hier bleiben, denn ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde".

Ein weiteres Mal fuhr er sich nervös durch die Haare und ich wollte lachen und zugleich weinen. Was würde ich nur tun, wenn er einfach weg wäre? Wenn dieses Lachen mich nie wieder begleiten würde?

"Verdammt Ava, ich weiß es echt nicht. Du musst das schaffen, es gibt Hoffnung. Es gibt immer Hoffnung, selbst in den dunkelsten Tagen. Selbst jetzt, wo du dort liegst, gibt es Hoffnung. Weißt du, es ist vermutlich zwecklos es dir zu sagen. Du weißt, dass du kämpfen musst und du bist stark. Wenn du irgendetwas schaffen willst, dann tust du das auch, das weiß ich".

Damit hatte er gar nicht mal so Unrecht. Vielleicht konnte ich es wirklich schaffen. Außerdem- was wäre es denn bitte für eine Art zu sterben, wenn ich von ein paar Highschool-Schülern totgeprügelt werde?

"Bitte Ava, komm einfach zurück zu mir".
Mein Herz wollte brechen, als ich ihn dort an meinem Bett sitzen sah. Er hielt eine meiner Hände und hatte die andere Hand an meine Wange gelegt.

"Ich liebe dich, Ava. Ich habe mich in dieser winzig kleinen Zeit, die wir zusammen hatten in dich verliebt und du darfst nicht gehen, bevor ich dir das ins Gesicht gesagt habe".

Er holte einmal tief Luft und biss sich auf die Lippe.

Mein Herz klopfte wie verrückt gegen den nicht realen Brustkorb und Tränen liefen mir die Wangen hinunter.

"Ich habe mich in dein Lachen, in deine Augen, in deine Art und in einfach alles von dir verliebt. Ich liebe es, wie du dir immer auf die Lippe beißt, wenn du nervös bist, oder wie du manchmal beim gehen kleine Hüpfer machst. Ich weiß nicht wie das geschehen ist in der kurzen Zeit, aber ich bin mir sicher. Ich war mir bei beinahe nichts sicherer".

Die Tränen meines Geistes schienen kein Ende nehmen zu wollen. Unaufhörlich strömten sich und verflüchtigen sich sofort.

Dann plötzlich hielt ich inne, da etwas wunderbares geschah. Etwas, das mir Kraft gab, zu kämpfen.

Diese eine Träne, die die Wange des Mädchens hinunterlief, war ausschlaggebend für mich zu kämpfen. Und ich würde es schaffen.
Nicht für mich oder für ihn.

Es war ganz einfach für uns.

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Kitsch und Drama und ich will am liebsten in eine Ecke und über das hier weinen. Euch allen einen schönen Abend:)

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWhere stories live. Discover now