Epilog

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29.04.2022
Langsam schlenderte ich über die Tower Bridge über die Wassermassen der Themse unter meinen Füßen. Zu oft erinnerte ich mich an meine Schulzeit und die Zeit mit meinem ersten richtigen Freund, Peter.
Nach seinem Verschwinden hatte ich mich ausschließlich auf die Schulklausuren konzentriert und meine A-Levels mit Bestnoten abgeschlossen. Richtig Zeit für anderes hatte ich damals nie gehabt. Liane, meine beste Freundin von damals, teilte sich mit mir eine Wohnung, zu Claire und Elijah hatte ich keinen Kontakt mehr-ich wusste nur, dass die beiden ein Paar waren und sehr glücklich. Auch wenn ich mit Elijah meine Differenzen gehabt hatten, freute ich mich sehr für die beiden und, dass sie endlich zueinander gefunden hatten.

Ich selbst hatte wenig mit Jungen zu tun gehabt. Zugegebenermaßen lag das auch ein wenig an Peter. In den sechs Jahren, in denen er weg war, hatte ich insgesamt rund fünf Dates, die allesamt katastrophal endeten, da ich jedes Mal, wenn ich einen anderen Mann küsste, ihn mit Peter vergleichen musste. Dazu kann man sagen, dass niemand ihm auch nur ansatzweise das Wasser reichen konnte. Ich befand mich derzeit fast am Ende meines Studiums und schrieb in einigen Tagen die finale Klausur, wodurch alles in meinem Leben sehr stressig ablief.

Gerade eine solche Pause wie diese, die ich gerade machte, halfen mir, wieder besser nachdenken zu können.

Ich befand mich jetzt etwa auf der Hälfte der Brücke und lehnte an der Brüstung, während ich auf die Themse herunterblickte.

Liane und ich hatte beschlossen, zusammen nach London zu ziehen, da dies immer schon ein Traum gewesen war und außerdem sich auch unsere beiden Universitäten dort befanden. Liane studierte Wirtschaftswissenschaften, was ich tatsächlich nie richtig verstanden hatte, allerdings liebte sie ihr Studium und das respektierte ich.

Der Wind weht mir einige Strähnen aus dem Gesicht und fuhr unter meinen gelben Pulli, sodass ich ein wenig erschauderte. Es war für April kalt, selbst für Londoner Verhältnisse.

Sechs Jahre war es jetzt fast schon her, dass ich meine Helden getroffen hatte. Auch bei Marvel hatte sich viel getan. Nachdem ich Infinity War gesehen hatte, wusste ich nicht genau, wie ich fühlen sollte. Peter war tot und wenn Tony das in deren Dimension nicht hinbekommen würde, wäre Peter..tot. Für immer. In Avengers 4 kam er dann glücklicherweise zurück, nur um dann ein paar Monate später im nächsten Spiderman mit Zendaya zusammen zu sein. Ja, auch wenn dies auf der Leinwand nicht unbedingt mein Peter war, durchfuhren mich bei der Kussszene doch kleine Stiche der Eifersucht. Ich klammerte mich an alles, was irgendwo mit Peter zusammenhing. Ja, ich beobachtete Tom Holland auf jeden seiner aktiven Netzwerke, weil er sich Peter so ähnlich verhielt. Mein Herz hatte irgendwo noch nicht aufgegeben ihn zu suchen und zu finden, mein Gehirn sagte mir hingegen, dass ich ihn vergessen musste. Ich würde ihn nicht wiedersehen, da er entweder mich vergessen oder tot war.
Der Gedanke daran, dass er vermutlich irgendwo zusammen mit MJ. Kinder bekam, ließ mich sarkastisch auflachen und zugleich traurig werden. Unwahrscheinlich war es schließlich nicht. In Gedanken versuchten schlenderte ich jetzt langsam und mit dem Blick nach unten zum anderen Ufer der Themse, wo es ein leckeres Cafe gab, in dem ich immer gerne Apfelkuchen aß.
"Entschuldigung, Miss", erkundigte sich ein junger Mann mit Sonnenbrille, während er mir eine Karte zeigte. "Können Sie mir sagen, wo ich die University of London finde?" Er sprach mit einem Amerikanischen Akzent und schien wohl ein Tourist oder, auf Grund seines Ziels, ein Gaststudent zu sein.
Schnell sah ich mir die Karte an und tippte mit dem Finger an die entsprechende Stelle. Der Mann bedankte sich und ich sah, wie sein Blick an meinen Hals zu dem kleinen Mondanhänger schweifte. "Dann, danke", nickte er und verzog seine Lippen zu einem Lächeln. "Immer gerne. Darf ich fragen, was sie an der Uni machen? Sind sie Gaststudent?" Der Amerikaner schüttelte seinen Kopf mit den vereinzelten braunen Locken und antwortete dann: "ich..besuche alte Freunde." Mit diesen Worten zog er seine Sonnenbrille ab und blinzelte nach oben in die Sonne. "Na dann, Viel Sp-." Das Wort blieb mir im Mund stecken, als ich sah, wer vor mir stand.
"Sechs Jahre", flüsterte ich und spürte sofort Peters Arme um meinem Oberkörper. Tränen rannten mir die Wange hinunter und wurden von seinem T-Shirt aufgesaugt. "Siehst du? Ich habe doch gesagt, ich würde zurückkommen", flüsterte er in meine Haare hinein und ich nickte. Er hob schließlich mein Kinn an und schenkte mir den Kuss, auf den ich sechs Jahre gewartet hatte. Sanft erwiderte ich den Kuss und spürte, wie der Wind ihm meine Haare ins Gesicht blies. Lachend lösten sich unsere Lippen, während er mich immer noch in seinen Armen festhielt.

Und in diesen Augenblick war er alles, was ich brauchte.

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& weil ich Kitsch liebe konnte ich die Geschichte doch nicht ohne ein Happy End enden lassen. Jetzt also hier das richtige Ende! Hoffentlich hat euch die Geschichte gefallen und wenn ja, schaut doch gerne mal auf meinem Profil bei meinen anderen Stories vorbei, meine Tom Holland FF könnte euch eventuell interessieren(die ist auch deutlich länger bisher).
Danke für all euer tolles Feedback, man sieht sich!❤

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWhere stories live. Discover now