Kapitel 57

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Mit erhobener Augenbraue sah mich meine Mom an und wollte mir wohl mitteilen, dass ich fortfahren sollte. "Du bist drogenabhängig?", riet Dad, was ihm sofort ein entsetztes "Hugh" von meiner Mom einbrachte. "Ich..Ich habe einen Freund..", begann ich und wurde sofort unterbrochen. "Wen? Wenn es wieder so jemand ist wie.." Jetzt unterbrach ich Dad ebenfalls: "Ich bin mit Peter zusammen." Schweigend lehnte Dad sich zurück und fuhr sich übers Kinn. "Das freut mich, Schätzchen. Ich weiß, dass er gut für dich ist. Er war es schließlich, der im Krankenhaus immer bei dir war", lächelte Mom. Erleichtert erwiderte ich das Lächeln. "Ich mag ihn", war das einzige, was Das hervorbrachte, bevor er wieder nachdenklich schwieg. Die Worte hörten sich verdächtig danach an, als gäbe es etwas anderes, was ich noch wissen sollte. "Aber..?", fragte ich daher an Dad gewandt.

Schulterzuckend blickte er mir in die Augen. "Nichts aber. Ich mag ihn wirklich, und ich muss wohl einfach akzeptieren, dass meine kleine Ava erwachsen geworden ist." Verlegen lächelte ich leicht und sah dann meine Eltern hintereinander beide einmal an. "Danke, dass ihr das so positiv aufnehmt."-"Guten Morgen", ertönte hinter mir eine sehr verschlafen klingende Stimme und ich erkannte sofort, um wen es sich handelte. Jetzt musste ich nur leicht den Kopf drehen, um den Dunkelhaarigen zu sehen, der im blauen Pullover jetzt den Stuhl neben mir zurück zog und sich hinsetzte. "Guten Morgen, Mr. Cohen, Mrs. Cohen", begrüßte er zunächst meine Eltern sittsam, was die beiden zum Lächeln brachte. Einen Pluspunkt für Peter. "Viel Spaß in der Schule, ich muss auf die Arbeit", fiel Dad dann plötzlich ein und stand auf, um seinen Aktenkoffer zu holen. Als Anwalt durfte er nicht zu spät sein, da seine Klienten warteten. Mum begleitete ihn zur Tür und ließ uns daher am Tisch alleine sitzen. "Gut geschlafen?", lächelte ich und drehte meinen Kopf zu meinem Freund. Peter goss sich langsam Milch ein und bereitete ein Müsli zu. "Viel zu wenig", antwortete er schließlich ehrlich. "Das tut mir leid."-"Muss es doch nicht", schüttelte er den Kopf und begann dann sein Müsli zu essen. Grinsend belegte ich mein Brot mit einer Käsescheibe und begann dann ebenfalls mit dem Frühstück. "Wie oft warst du in der Schule, als ich im Krankenhaus war?", fragte ich, während ich die Käsedose wieder schloss und aufstand, um meinen Teller in die Spülmaschine zu räumen. Peter lachte verlegen auf:"Zweimal, vielleicht dreimal." Erstaunt riss ich die Augen auf. Dass er so wenig da war, hatte ich nicht erwartet. Ich wollte schon eine neue Frage diesbezüglich stellen, da öffnete er den Mund.

"Wie viel weißt du noch von dem was passiert ist? Bei dem Angriff. In den offiziellen Akten steht, dass du alles vergessen hast, was in der halben Stunden davor passiert ist, aber es ist möglich, dass du dich erinnerst." Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Nachdenklich kniff ich die Augen zusammen und lehnte mich an der Arbeitsfläche an. "Nichts. Ich weiß gar nichts mehr", begann ich schließlich zögernd. Verständnisvoll nickte er und stand dann auch auf um sein Geschirr abzuräumen. "Du weißt es, habe ich recht?", sagte ich nach einem langen Atemzug und Peter nickte langsam. "Es ist besser, wenn du es nicht weißt. Wenn deiner Erinnerung wiederkommen sollte, dann wird es sich vermutlich schocken, aber ich will nichts sagen, was ich verhindern könnte." Zustimmend nickte ich: "Ok." Überrascht sah der Braunhaarige auf und war sichtlich verwirrt. "Ok? Ich dachte, dass du mir irgendwie widersprichst oder so."
"Ich vertraue dir und wenn du sagst, dass ich es nicht wissen muss oder es besser wäre, es nicht zu wissen, dann glaube ich dir das", erklärte ich mich und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Das freut mich."

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt