Kapitel 34

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Mi, 11.05.2016
Aufwachen tat ich durch ein energisches Klopfen an der Tür. Kurz darauf wurde diese ohne eine Antwort meinerseits geöffnet. Ein recht junges Mädchen mit einem Tablett stand in der Tür und schien nicht sehr glücklich zu sein. Ihr Mund war zusammengekniffen und die Augen schienen fast Funken zu sprühen. Ihre Haare waren nur locker zusammen gebunden und sehr strubbelig. "Frühstück", murmelte sie mit einem Blick auf den Boden und rieb sich die Augen. Prompt rutschte ihr das Tablett weg, da sie es einhändig nicht ausbalancieren konnte. Mit einem Scheppern fiel es zu Boden, wodurch sofort der Teller zersprang und der Wasserkrug zersplitterte. Das Mädchen riss die Arme hoch und schlug sich an die Stirn. Sie sah immer noch nicht zu mir hoch. "Mariah, was soll das schon wieder?" Kaya hatte den Raum betreten und schrie jetzt einmal auf. "Was hast du getan?"

Jetzt wandte Kaya sich an mich und entschuldigte sich mit einem: "Die Dummheit meiner Tochter tut mir sehr leid. Nicht wahr, Mariah?" Mit gespitzten Lippen lächelte abwechselnd mich und dann sie an. Mariah, die ihrer Mutter Kaya mit den schwarzen Haaren äußerlich in nichts glich, brummte ein: "Sorry" und schlurfte dann aus dem Raum, vermutlich um ein Kehrblech zu holen. "Es tut mir wirklich leid, sie hätte eigentlich Ferien und dürfte ausschlafen, aber da wir Patienten haben, brauen wir sie hier." Welche Schule hatte denn jetzt Ferien? Kaya musste die Fragen meinem Blick entnommen haben und flüsterte mir zu: "Sie redet nicht gerne darüber, aber sie ist auf einer Schule für Hochbegabte und hat dadurch andere Schulzeiten." Höflich nickte ich. Hochbegabung hätte ich dem Mädchen nicht als erste Eigenschaft zu gerechnet. Wie sehr der erste Eindruck einen doch täuschen konnte.
Mariah betrat den Raum fröhlich pfeifend und nickte mir jetzt auch zu. Anscheinend hatte sie ein Stimmungswechsel erfasst, denn sie wischte jetzt strahlend die Glasscherben weg und summte dabei. Ein wenig stutzig machte mich das schon, daher fragte ich sie schnell, weswegen sie so gut gelaunt sei.

"Mariah macht Flirten glücklich", antwortete Kaya sofort für sie und bekam dafür einen bösen Blick von ihrer Tochter zugeworfen. "Da sind nur zwei extrem heiße Typen im Wartezimmer, die ich gerade gesehen habe. Einer ist ein Unbekannter, aber ein echter Süßi und der andere ist Dr. Anders, ups.". "Bitte achte auf deine Aussprache, Süße", mahnte Kaya und fügte schnell hinzu: " Sie ist gerade in so einer Phase, mit sechzehn Jahren ist das noch so." Schmunzelnd sah ich von den Resten des Rühreis auf, die gerade in den Mülleimer fielen.

"Ich bin auch erst siebzehn, also kann ich das nicht beurteilen." Mariah prustete los, während Kaya nur verlegen lächelte. "Nun denn, ich werde dir ein weiteres Frühstück holen, okay?". "Da sag ich nicht nein", nickte ich nur zu ihrem Angebot und sie verließ den Raum, nicht ohne Mariah einen Kuss auf den Kopf zu geben. Diese wischte sich mit der Hand verlegen über die Stelle und strahlte dann mich an. "Findest du Dr. Anders auch so heiß?", erkundigte sich die Schwarzhaarige beiläufig, worauf ich verlegen lachte und den Kopf schüttelte. "Dann ist vielleicht der andere Junge im Wartezimmer mehr dein Typ. Braunhaarig, leicht gelockte Haare und extrem süße Augen?", erkannte sie und ich musste schmunzeln. Das klang ganz nach Peter. "Ja, ich glaube ich kenne besagte Person. Um es ist deinen Worten zu sagen, er ist ein ziemlicher Süßi", lachte ich und beim Gedanken an Peter erwärmte sich mein Herz. Er war also wieder hier, um mich zu sehen. Mariah sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen andeutend an und wollte etwas sagen, doch sie würde unterbrochen. Ein leises Räuspern erklang von der Tür und der gerade beschriebene Junge stand mit zerwuschelten Haaren und einem zufriedenen Grinsen im Gesicht in meinem Zimmer.

"Hi Ava."

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt