Kapitel 35

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Meine Kinnlade klappte ein wenig runter und ließ meinen Mund offen stehen. Boden tue dich auf und verschlinge mich. Peter hatte vermutlich alles gehört, was ich gerade gesagt hatte. "Hi Peter", krächzte ich, während meine Wangen begannen zu brennen. Mariah, die für ihn Platz gemacht hatte, lachte laut los. "Ich lasse euch mal in Ruhe, bis später." Mit diesen Worten hob sie das Kehrblech auf und verließ den Raum, nicht ohne mir vorher ein spöttisches, aber freundschaftlich gemeintes Grinsen zu schenken. Peter nickte zur Tür hin, die sich gerade geschlossen hatte. "Sie steht also auf den einen Arzt? Der mit dem Kalifornischen Surfer-Look?" Wenn er das gehört hatte, hatte er auch gehört, dass ich ihn, milde ausgedrückt, gutaussehend fand. Aber es war jetzt geschehen und man könnte es schlecht rückgängig machen, daher musste ich wohl damit leben, dass es gleich etwas unangenehm werden könnte und die ganze Situation sehr peinlich war. "Was bitte hattest du gesagt?", hakte ich nach und biss mir nervös auf die Unterlippe. Peters Mundwinkel hoben sie und er schüttelte lächelnd den Kopf. "Ist egal, war unwichtig. Viel wichtiger ist erstmal, wie es dir geht." Da ich nicht wusste, ob dies jetzt als Frage gemeint war, hob ich meinen Blick, der vorher am Boden geruht hatte, an und sah ihm in die Augen. Er erwiderte den Blick und wandte ihn auch nicht ab, bis ich meine Augen wieder senkte. Das ganze dauerte vielleicht eine Sekunde, aber mein Herz schlug trotzdem schneller. Hilfe, war ich diesem Jungen verfallen. "Mir geht es ganz gut, danke der Nachfrage", antwortete ich leise und unerwartet schüchtern. Dann blickte ich ihn wieder an und musterte seine Augen. Die Müdigkeit, die ich gestern darin gesehen hatte war verschwunden, stattdessen schien er deutlich aufgeweckter und lebendiger zu sein.

"Suchst du was bestimmtes?" Peters Blick, der vorher auf dem Gerät mit meiner Herzfrequenz gelegen hatte, ruhte jetzt wieder auf mir. Ertappt lächelte ich und sah zur Seite. "Du hast wieder richtig geschlafen, oder? Deine Augenringe sind weg und du siehst ausgeschlafener aus. Zustimmend nickte er zu dieser Aussage und begründete dies dann: "Tony hat mich quasi gezwungen um zehn ins Bett zu gehen." Schlagartig fiel mir ein, dass ich mich nach dem Rest der Avengers noch gar nicht erkundet hatte. "Wie geht es den anderen eigentlich?". "Sie kommen klar. Bucky, Steve und Strange haben sich irgendwie total gut mit deinen Eltern angefreundet und deine Schwester zwingt Loki und mich immer, ihr bei den Hausaufgaben zu helfen." Bei dem Gedanken von Peter, der mit Clary an ihrem Schreibtisch saß und etwas erklärte, schmunzelte ich. Dass Loki sich mit irgendwem gut verstand, konnte ich mir beim Leben nicht vorstellen, doch Clary schien mal wieder Wunder zu bewirken. "Gibt es irgendeinem potentiellen Weg für euch, hier weg zu kommen? Hat Dr. Strange schon etwas herausgefunden?". "Er ist dabei, aber er sagt, dass es Zeit braucht. Vielleicht einige Tage, vielleicht aber auch Monate, mal sehen.". "Immerhin geht es euch allen gut, richtig?" Peter nickte zustimmt, was mich aufatmen ließ. "Übrigens, das hier soll ich dir geben, das Mädchen aus NaWi, Anne oder?, hat es mir gegeben, dass ich dir den gebe." Mit diesen Worten überreichte er mir ein zusammengefaltetes Blatt aus einem Collegeblock. Langsam hob ich meine Hand an und stieß ein triumphierendes "es klappt" aus, nachdem ich die Aktion ohne Schmerzen ausführen konnte. Hastig entfaltete ich den Brief und begann die Zeilen zu lesen.

'Ava,
Wenn du das hier liest, wirst du wohl aufgewacht sein. Ich weiß, dass wir nie groß uns verabredet haben oder sonst etwas gemacht haben, aber trotzdem hast du zu meinen besten Freunden gezählt. Das was ich dir jetzt erzähle, wird dich vermutlich nicht unbedingt erfreuen, aber ich konnte nichts dagegen tun. Mom und Dad waren immer schon zerstritten, aber jetzt ist das ganze eskaliert und Mom hat sich entschlossen, umzuziehen. Da ich mit ihr ohnehin besser klar kommen, bin ich mit und ja..Ich lebe jetzt in London. Eigentlich hatte ich dir das privat sagen wollen, aber das hat nicht ganz geklappt, weil dein Unfall dazwischen gekommen ist. Wir sehen uns bestimmt wieder, meine Handynummer hast du ja.
Gute Besserung,
-Anne'

"Sie ist weg", erklärte ich Peter, nachdem dieser mich fragend ansah. "Nach London." Anne war eine Freundin gewesen, die einfach immer für mich da gewesen war, ohne dass ich danach gefragt hatte. Sie würde mir sehr fehlen, ohne zu fragen, vor allem nachdem sich Claire, Elijah und Liane so seltsam verhielten in letzter Zeit. Liane schien nicht mehr glücklich bei uns zu sein, Claire stand ziemlich sicher auf Elijah, traute sich aber nicht, ihm das zu sagen und Elijah war in in letzter Zeit ebenfalls sehr seltsam. Mich wunderte es außerdem, dass niemand von ihnen mich bisher hier besucht hatte. Ein wenig traurig war das schließlich schon.

Whatever it takes• Peter Parker & Avengersحيث تعيش القصص. اكتشف الآن