Kapitel 23

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Mein Selbstvertrauen, was im Klassenraum unerwartet hoch gewesen war, sank gerade auf ein Minimum. Während ich den Flur entlang lief, um nach Peter zu suchen, begann Angst in mir hoch zu kommen. Peter hatte das Ende der Konversation nicht mitbekommen und ich wollte einfach das, was zwischen uns war, nicht zerstören- wenn da überhaupt etwas war.
Für ihn musste das alles falsch ausgesehen haben und anscheinend hatte ihn das irgentwie verletzt- schließlich wäre er sonst nicht einfach gegangen.

Da er sich im Nawi-Trakt anscheinend nicht mehr aufhielt, lief ich schnell durch die große Tür auf den Pausenhof und ließ meinen Blick über die vielen Schüler schweifen.

Dann schließlich erblickte ich den grünen Hoodie und seine zerwuschelten, braunen Haare. Er saß auf einer Bank am Ende des Schulhofs und hatte seine Beine ausgestreckt. God damn, ich konnte nicht leugnen, dass er gerade verdammt gut aussah. Das hatte anscheinend auch irgendein anderes Mädchen entdeckt, die sich jetzt vor ihn stellte und irgendetwas zu sagen schien. Einige Sekunden später und mit hängenden Schultern ging sie wieder, wodurch ich lächeln musste.

Dann fuhr ich mir einmal schnell durch die Haare, hob meinen Kopf an und straffte die Schultern. Auf dem Weg zu Peter kamen Schuldgefühle hoch, die ziemlich unberechtigt waren. Eigentlich konnte es mir ja egal sein, was er tat, aber es war mir nun mal nicht egal.
Vielleicht war ich doch ein ganz kleines bisschen verliebt. Minimal natürlich nur, aber das versteht sich von alleine.

Als ich mich setzte sah Peter auf und verschränkte die Arme.
"Ähm..Hi", kommentierte ich dies und er sah mir in die Augen.
Das minimal könnte man vermutlich ein bisschen ausweiten auf 'ein ganz kleines bisschen'. Meine freie Hand begann ein wenig zu zittern, als sich seine braunen Augen in meine bohrten.
Wie immer in Situationen, in denen ich nervös war, biss ich mir auf die Unterlippe und unterbrach dann den Blickkontakt, indem ich zu Boden sah.

"Ich dachte irgentwie, dass du nicht so naiv wärst".
Ruckartig hob ich meinen Kopf und sah ihn an. Verdammt, er sah wirklich nicht besonders glücklich aus.
"Es war anders, als du denkst", dementierte ich und er hob die Augenbrauen. Ein leisen Lachen ertönte und der Braunhaarige schüttelte den Kopf.

"Ich habe das schon ganz gut gesehen. Was mich so stört ist nicht mal, dass du irgendwas mit wem hast- das..". Er holte zögernd Luft und fuhr sich nervös durch die dunkelbraunen Haare. Meine Augen folgten der Handbewegung und wollten dich aus irgendeinem Grund nicht von ihm abwenden.
Wenn ich vorher nicht komisch gewirkt hatte, war diese Grenze jetzt ziemlich sicher erreicht.

"...geht mich schließlich gar nicht an. Es ist einfach, dass du mir noch eingetrichtert hast, nicht auf die ganzen extrem oberflächlichen Personen hier hereinzufallen und jetzt machst du genau das. Was will er denn von dir, wenn er nicht mit dir schlafen will?". Eine Sekunde später wurde mir bewusst, dass er mir gerade indirekt mitgeteilt hatte, dass ich nur dafür da war, um mit irgendwem zu schlafen und nicht, dass ich auf irgendeine Art hübsch oder besonders war. Äußerst taktvoll.

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang