Kapitel 50

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Vor mir stand Peter, sein Jacket locker über den Arm gelegt und mit zerzausten Haaren.

Worüber wollte er reden? Theoretisch wusste ich es ja, allerdings hätte ich nicht erwartet, dass dieses Gespräch- das Gespräch was uns betraf- so schnell kommen würde.

Immernoch fragend sah er mit dunkelbraunen Augen zu mir hinab und ließ mein Herz dabei heftiger pochen.

"Ja, ja klar", nickte ich schnell und sprang sofort auf die Füße. Dabei hatte ich die Rechnung ohne mein Bein gemacht, dass jetzt mit einem stechenden Schmerz sich sofort wieder bemerkbar machte.

Peter sah mich besorgt an, doch ich hob nur abwehrend die Hände und zuckte die Achseln.
"Passt schon. Gehen wir ein Stück?"
Bei den Worten deutete ich mit dem Zeigefinger leicht auf den Wald.

Seine Zustimmung murmelnd bot er mir seinen Arm an und ich hakte mich unter.

Die anderen schienen unser Vorhaben nicht mitbekommen haben, da sie sich nicht erkundigten wo wir hingingen.

"Mach die Augen zu", befahl mir Peter mit sanfter Stimme und drehte sich zu mir, nachdem wir uns einige Meter von der Lichtung entfernt hatten.

Langsam schloss ich die Augen und wartete auf das, was Peter machen würde.

"Tut es hier weh?", erkundigte er sich noch leise und seine Hand umfasste meine Taille.

Eine Gänsehaut überkam mich, während ich den Kopf schüttelte.

Langsam verstärkte er seinen Griff und ich merkte, wie ich in die Luft gehoben wurde.

Wohin brachte mich Peter gerade?

Direkt neben meinem Ohr ertönte jetzt ein leises Lachen.

"Lass die Augen zu, ok?"

"Ok", wisperte ich zurück und kniff wie befohlen die Augen noch fester zu als schon vorher. 

Als wir landeten spürte ich etwas festes unter meinen Füßen, das nicht mehr der moosige Boden des Waldes war. Durch meine Haare strich ein stärkerer Wind und es roch auch frischer.

"Du kannst die Augen öffnen."

Was er es gesagt hatte, tat ich auch. Langsam öffnete ich die Augen und bei dem Anblick klappte mein Mund auf. Sofort schloss ich ihn wieder und begann breit zu lächeln.

Peter hatte mich zu dem Hügel gebracht, den ich so liebte, hatte eine Kerze aufgestellt und etwas zu Essen dabeigelegt.

"Ich dachte, du hättest den Ort gerne als Abschluss deines ersten Tages wieder zuhause. Die Kerze ist einfach für die Atmosphäre und die..."

"Es ist perfekt", unterbrach ich ihn und blickte kurz an den Himmel.
Die Sterne leiteten heute so hell wie ich es lange nicht mehr gesehen hatte und der Mond war rot verfärbt.

Sprachlos sah ich wieder zu Peter, der sich auf einen anderen Stein gesetzt hatte, der stark nach unten abfiel und die Beine baumeln ließ. Langsam bewegten sich meine Füße zu ihm und ich ließ mich neben Peter nieder. Wir saßen jetzt nebeneinander, die Kekse standen zwischen uns und die Kerze dahinter.

Langsam griff ich mir einen Keks aus der Schale und biss hinein. Spätestens jetzt merkte ich, dass es Shortbread war- und diese Kekse mochte ich mit am meisten.

"Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll", lachte der Braunhaarige schließlich verlegen und sah mich kurz an, bis er seinen Blick wieder in die Ferne richtete.

"Erzähl einfach", ermutigte ich ihn, während ich die Sterne am Firnament betrachtete.

Langsam holte er Luft und blickte dann zurück zu mir.

"Weißt du, ich kann nicht länger so tun, als wäre da nichts."
Mit großen Augen blickte ich jetzt auf zu ihm und erwiderte seinen Blick. Wollte er damit sagen..

"Du bist viel zu wundervoll, um nicht auf dich zu stehen. Es ist okay, wenn du nicht das selbe empfindest, und ich will auch nicht, dass du dich irgendwie unter Druck gesetzt fühlst, aber ich will einfach, dass du das weißt."

Immernoch stumm sah ich in seine Augen, die mich fixiert hatten.

"Sag doch was", wisperte er und wandte dann fast schon verzweifelte den Blick ab.

"Ok, es tut mir Leid."

Peter drehte den Kopf von mir weg und stand auf.
"Vergiss das alles ok. Ich hätte dir besser nicht davon erzählt."

Dann machte er sich auch und wollte anscheinend gehen. Dies war der Moment, an dem ich aus meinem tranceartigen Zustand erwachte.

So schnell meine Beine es zuließen sprach ich auf die Füße und rief ihm hinterher.

"Stop. Peter."

Langsam drehte er sich um und ich sah in seine geweiteten Pupillen.

Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und bat ihn, dass er zu mir kommen sollte.

Sein Blick war jetzt fast schon teilnahmslos, während er auf mich zu kam.

Er dachte wohl, ich würde ihn umarmen wollen, denn er öffnete die Arme  und drückte mich fest an sich.

Mein Herz begann schneller zu klopfen, während ich beschloss, was ich jetzt tun würde.

Langsam fixiert ich seine Augen, die Immer noch mich nichtmal ansahen und legte meine eine Hand an seine Wange und die andere in seinen Nacken.

Dann überbrückte ich die letzten paar Zentimeter auf dem Weg zu seinem Mund und legte meine Lippen auf seine. In dem Moment, in dem ich seine Lippen auf meinen spürte, begann in meiner Magengegend tausende Schmetterlinge zu fliegen, so sehr kribbelte es.

Peters Blick war nun ganz und gar nicht mehr anteilslos, er sah eher verwirrt aus und löste sich schließlich von mir.

"Wofür war das?", fragte er unmittelbar danach, während ich noch mit kribbelnden Lippen zu ihm aufsah.

"Bitte sag nicht Mitleid", bat er nur und wollte sich schon wieder abwenden.

"Hör mir doch mal zu", begann ich sofort und hielt ihn an der Schulter fest.

"Ich weiß nicht ob das so unoffensichtlich war, aber ich kann zu 100% sagen, dass ich das gleiche für dich empfinde. Also bitte bleib einfach bei mir und lauf nicht weg."

Die Augen meines Gegenübers weiteten sich und er sah auf einmal nicht mehr verwirrt oder traurig sondern einfach hoffnungsvoll und froh aus. Ein leichtes Lächeln zierte sein Gesicht, während seine Augen dieses aufleuchten ließen.

"Meinst du das Ernst?", wisperte der Dunkelhaarige mir durch die Dunkelheit zu und ich blickte in sein von Kerzenschein erleuchteten Gesicht.

"Ja, das tue ich", antwortete ich ebenso leise, aber mit fester Stimme.

Einen Bruchteil der Sekunde später lagen seine Lippen wieder auf meinen und er umfasste mein Gesicht mit seinen Händen. In diesem Kuss lagen so viel mehr Gefühle als bei unserem ersten

Ich legte auch jetzt meine Hände in seinen Nacken und erwiderte den Kuss.

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love is in the aiiir

Whatever it takes• Peter Parker & AvengersWhere stories live. Discover now