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Taehyung

Ich kannte Jungkook's Verhalten.

Und seine grübelnden Blicke während des Unterrichts sind mir natürlich auch nicht entgangen, weshalb ich mich auf zwei Möglichkeiten beschränken konnte: Entweder er überlegte, wie er mich zum Schweigen bringen konnte, oder er machte sich Gedanken um das Wetter, denn ich saß direkt am Fenster.

Die Antwort darauf war klar, also tat ich, was ich am Besten konnte: Mich unsichtbar machen.

Ich mogelte mich direkt zum Start der Pause aufs Schuldach und setzte mich in die hinterste Ecke. Dort hätte man mich auch dann nicht sofort gefunden, wenn man aufs Dach getreten wäre, also war ich fürs Erste sicher. Ich hoffte nur, dass Jungkook den Vorfall in den nächsten Tagen einfach vergessen würde, denn ich wollte meinen Status als Schatten nicht unbedingt aufgeben, weil ich zum Mobbing-Opfer wurde.

Ich biss ein großes Stück von meinem Sandwich ab und zog mein Handy aus der Tasche, um Suga zu schreiben, einem Jungen aus dem Internet, der mich irgendwann mal angeschrieben hatte.

Ich biss ein großes Stück von meinem Sandwich ab und zog mein Handy aus der Tasche, um Suga zu schreiben, einem Jungen aus dem Internet, der mich irgendwann mal angeschrieben hatte

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Ich packte mein Handy wieder weg stand auf, um über das Geländer des Daches zu sehen. Nicht auf der Schulhofseite, denn die interessierte mich nicht. Lieber sah ich über die andere Seite, von der aus man die wenigen Berge der Stadt sehen konnte.

Eine ganze Weile stand ich da und genoss die Aussicht, als es zu den letzten beiden Stunden klingelte und ich mir die Kapuze noch mal zurecht zog, bevor ich mich mit großen und schnellen Schritten in Richtung Klassenraum aufmachte. Zu meinem Glück hatte ich in der letzten Stunde Kunst und meine Lehrerin Mrs Lee ließ uns immer ein bisschen früher gehen. Ich mochte diese Frau wirklich sehr, denn sie trug immer ein freundliches, ehrliches Lächeln auf den Lippen und das sah man bei Lehrern verdammt selten.

An diesem Tag durften wir sogar ganze 15 Minuten eher gehen und ich wollte das Schulgebäude gerade verlassen, als ich am Musikraum vorbei lief und wieder die bekannten Gitarrentöne hörte.

Park Jimin.

Ich ließ mich dazu hinreißen, für einen Moment stehen zu bleiben und an der Tür zu lauschen. Er war richtig gut geworden, das musste ich neidlos zugeben. Ich selbst hätte das wahrscheinlich nicht gekonnt, so ungeduldig und grobmotorisch, wie ich manchmal war. Aber er war in nur einem halben Jahr so gut geworden, dass er mit seinem Spiel sogar mich in seinen Bann zog. Irgendwann verspielte er sich aber ein Mal und fluchte leise, weshalb ich aus meiner Starre gerissen wurde und schnell auf die Uhr sah. Mist, ich stand schon 10 Minuten vor der Tür.

Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, hastete ich los und wollte gerade zur Tür raus, als es extrem laut Krachte und gleich danach fingen dicke Regentropfen an, gegen die Scheiben im Schulflur zu trommeln.

Na super, das auch noch...

Scars ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Where stories live. Discover now