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Jungkook

Ich lag noch eine ganze Zeit lang wach und stöberte durch verschiedene Plattformen, bevor ich das Handy weglegte und die kleine Lampe neben meinem Bett ausmachte. Ich dachte über die letzten Stunden und Tage nach, denn das Alles war wirklich ziemlich viel auf einmal und ich war, zugegeben, ziemlich durcheinander.

Sicher nichts im Vergleich zu Tae, aber trotzdem...

Noch dazu wurde mir in dieser Ruhe erst richtig bewusst, dass meine Mutter wahrscheinlich erstmal wieder für Wochen nicht nach Hause kommen würde. Sicher, sie rief mich an und wir sahen uns auch per Videoanruf, aber das war eben nicht das Gleiche, wie eine herzliche Umarmung oder ein Kuss auf die Stirn von ihr. Im Inneren war ich nämlich doch noch der kleine Nerd, der seine Mama liebte und zu sehen, dass Taehyung das Alles nicht hatte, ließ mich realisieren, wie glücklich ich mich eigentlich schätzen konnte.

Und mit diesem Gedanken schlief ich dann irgendwann auch endlich ein, während aus dem Gästezimmer noch immer die leisen Töne der Musik drangen.

[....]

Der nächste Tag war ein Freitag, was mich ziemlich erleichterte, da ich so erstmal die Möglichkeit hatte, ein paar Dinge zu regeln. Wie zum Beispiel meiner Mutter Bescheid zu sagen, dass Taehyung bei uns war oder zu Taehyungs Vater zu gehen und ein paar Sachen für ihn zu holen. Eigentlich wollte ich das allein machen, um den Älteren nicht wieder in die Nähe dieses Monsters zu lassen, nur leider kannte ich ihn nicht gut genug um zu wissen, was er aus seinem Zimmer brauchte und haben wollte.

Naja, erstmal mussten wir den Schultag hinter uns bringen.

Ich räkelte mich noch im Bett und schlug müde meine Augen auf, bevor ich mir, wie immer, mein Handy schnappte und auf die Uhr sah. Es war schon zwanzig nach sieben und um acht sollte die Schule anfangen, also wischte ich mir seufzend durchs Gesicht und setzte mich schließlich auf. Nachdem ich kurz auf der Toilette war und mich ein wenig frisch gemacht hatte, wollte ich Taehyung ebenfalls vorsichtig wecken, aber von meinem Mitschüler fehlte im Gästezimmer jede Spur.

Das Bett war gemacht, das Wasser wurde nicht angerührt und es wurde sogar gelüftet. Es sah fast so aus, als wäre Taehyung nie dort gewesen, was mich kurz an meinen Erinnerungen zweifeln ließ. Hatte ich das Alles nur geträumt? Das konnte doch nicht sein, oder? Nein, unmöglich.

Als ich die Treppe runter lief, stieg mir der Duft von frischen Pfannkuchen in die Nase und ich lief automatisch schneller. Aber auch in der Küche fand ich Taehyung nicht vor. Stattdessen stand ein Teller mit drei Pfannkuchen und einem Stück Butter obendrauf auf dem Tisch, daneben ein Glas Milch und unter dem Teller klemmte ein Zettel.

Sofort ging ich darauf zu und schnappte mir das Papier.

»Guten Morgen, Jungkook. Ich hoffe du bist mir nicht böse, weil ich schon gegangen bin aber ich glaube nicht, dass es eine gute Idee wäre wenn wir zusammen zur Schule gehen. Weder für dich, noch für mich. Genieße die Pfannkuchen, wir sehen uns nach der Schule.

Tae«

Las ich mir selbst die Notiz vor und war um ehrlich zu sein, nichtmal wirklich überrascht. Ich hatte mir insgeheim schon gedacht, dass es nicht ganz so einfach werden würde. Und trotzdem konnte ich nicht verhindern, mich über diesen letzten Satz zu freuen. Nicht wegen der Pfannkuchen, obwohl sie wirklich lecker rochen, nein. Er schrieb, dass wir uns nach der Schule sehen würden und das bedeutete, dass er wieder herkommen wollte.

Und das freute mich mehr, als alles Andere.

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Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie lange Scars noch gehen wird, Leute. Nicht, weil mir nichts mehr einfällt, sondern weil ich das Gefühl habe, dass es eintönig wird. Woher das kommt, weiß ich nicht, aber ich versuche auf jeden Fall, diesen Gedanken zu überwinden :)
❤️

Scars ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Where stories live. Discover now