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- Achtung, häusliche Gewalt! -

Taehyung

„Wo bist du, du Enttäuschung von einem Sohn?“ riss mich die wütende Stimme meines Vaters aus dem Schlaf und ich hatte kaum die Augen offen, da wurde meine Zimmertür auch schon lautstark aufgerissen. Ich sah mich völlig desorientiert in meinem Zimmer um, da kam er auch schon auf mich zu gestürmt und riss mir die Decke weg, die er achtlos auf den Boden warf und mich mit beiden Händen am Kragen meines Shirts packte.

Einen Moment später wurde ich auch schon gegen meinen Schrank geschleudert und landete auf meinen Knien, weshalb ich unter Schmerzen aufzischte und mir mit der Hand den Hinterkopf rieb. Mein Herz raste durch den Schock gehörig und mein Atem ging stoßweise, als mein Vater schnaubend und schwankend wieder auf mich zukam, mich am Handgelenk packte und meinen Arm grob nach oben riss, sodass ich keine andere Wahl hatte, als wieder aufzustehen.

„Deine verfickte Arbeit hat gerade angerufen, dass du nicht erschienen bist, du Nichtsnutz! Und du liegst hier faul im Bett und pennst, willst du mich verarschen?“ schrie er mir ins Gesicht und ich kniff die Augen zusammen, da er mich dabei schüttelte und ich mit dem Rücken immer wieder gegen den Schrank gestoßen wurde. Die Griffe drückten sich dabei jedes Mal in den Bereich über meinem Hintern und ich war mir sicher, dass das wieder blaue Flecken geben würde. Ganz zu schweigen von der Alkohol-Fahne, die mir in die Nase stieg.

Natürlich hatte er getrunken...

Ich konnte vor lauter Schock kaum etwas sagen, wollte mich aber gedanklich selbst Ohrfeigen, weil ich vergessen hatte, mir einen Wecker zu stellen. Wirder wurde ich geschüttelt, diesmal aber kräftiger. „Was ist? Hast du deine Zunge verschluckt? Rede! Wieso bist du nicht bei deinem scheiß Job und sorgst dafür, dass was zu essen im Haus ist, wenn du sonst schon zu nichts zu gebrauchen bist, hm?“ bohrte er weiter nach, aber ich konnte noch immer nichts gescheites sagen. Alles, was ich raus bekam, war ein erneutes Aufzischen.

Ungeduldig packte mein Vater meinen Kiefer und drückte seine Finger in meine Wangen, so fest, dass ich den Mund öffnen musste und dabei die Augen zusammen kniff. „Gib mir verdammte scheiße nochmal eine Antwort!“ brüllte er wieder und das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich etwas sagen musste, um die ganze Situation nicht noch schlimmer zu machen. „A-Appa, bitte...“ sagte ich undeutlich, denn mit jeder Bewegung meines Mundes, drückten meine Zähne sich von innen in meine Wangen.

„Ich hab' dir gesagt, du sollst mich nicht so nennen, hast du das mit deinem Spatzenhirn vergessen?“ sagte er verächtlich und ich sah ihm ängstlich und schwer schluckend in die Augen. „Tzch...“ ließ er mich aber plötzlich los und ich sank sofort kraftlos auf den Boden. „Deine Mutter wäre enttäuscht, dich als Sohn zu haben. Du bist eine Enttäuschung, sonst nichts. Wag' dich ja nicht, nochmal zu schwänzen und tritt mir heute bloß nicht mehr unter die Augen!“ sagte er noch, bevor er aus meinem Zimmer verschwand und die Tür hinter sich zuknallte.

Sofort rappelte ich mich auf und öffnete mit zitternden Fingern den Schrank, um mir ein paar Sachen zu schnappen und mich mit verschwommener Sicht anzuziehen. Mein Herz wollte einfach nicht aufhören zu rasen, und mein Rücken schmerzte, als ich mich so leise wie es ging aus der Wohnung schlich und ins Treppenhaus lief. Erst als ich vor Jins Tür stand und zaghaft klopfte, liefen die ersten Tränen über meine Wangen, die ich sofort energisch wegwischte.

Es polterte kurz in der Wohnung, ehe die Tür sich öffnete und Jin vor mir stand. „Tae, was- Oh Gott, nicht schon wieder.“ zog er scharf die Luft ein und ehe ich mich versah, fiel ich ihm auch schon kraftlos in die Arme.

Scars ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Where stories live. Discover now