Prolog

192 22 8
                                    

꧁꧂

Ein heftiges Donnern erschütterte das Königreich Emberess und ließ die Bürger eilig in ihre Häuser flüchten. Blitze und heftiger Regen folgten dem Donner und ein eisiger Wind huschte langsam durch die Wälder des Landes. Ein solches Unwetter hatten die Bürger von Emberess noch nie erlebt, doch was sie nicht wussten: Dies war kein herkömmliches Unwetter, es war der Krieg zweier Göttinnen hoch oben über den Wolken.

Weit über den Wolken, zwischen Atmosphäre und Weltall befand sich das Schloss Elysia – das Zuhause von Galaya und Yeseda. Seit Anbeginn der Zeit lebten die Schwestern in Frieden miteinander in Elysia als Nachkommen der Mutter Tag und Mutter Nacht. Als für Galaya und Yeseda die Zeit kam, ihre Aufgaben anzunehmen und ihre rechtmäßigen Plätze einzunehmen, rebellierte Yeseda. Sie wollte nicht nur die Dunkelheit regieren, sondern auch das Licht und so tötete sie die Obergöttin und flüchtete zunächst an einen unbekannten Ort.

Traurig und enttäuscht von ihrer Schwester, nahm Galaya ihren Platz als Mutter Tag ein und erschuf das Leben auf der Erde. Pflanzen, Tiere und Menschen wuchsen und entwickelten sich über viele Millionen Jahre und lebten glücklich mit dem was sie hatten.

Doch Yeseda hasste dieses Glück, hasste was ihre Schwester erschuf und so kam es, dass sie sich in dieser unbedeutenden Nacht ihrer Schwester mit all ihrer Macht gegenüber stellte. Yeseda kämpfte um Leben und Tod, während Galaya versuchte ihre Schwester nicht zu sehr zu verletzen. Immer mehr verlor Galaya ihre Kraft und konnte gegen die Hinterhalte ihrer Schwester nicht ankommen. Doch kurz bevor Yeseda Galayas Ende besiegelte, stieß diese einen Kräfteimpuls aus. Die Essenz ihrer Kräfte verließ ihren Körper und fiel durch die Wolken auf die Erde hinab. Yeseda wurde wütend und nahm Galaya gefangen.

Auf der Suche nach der Essenz baute sich Yeseda im dichten Grätenwald von Emberess ein Schloss auf und sperrte Galaya dort in einen Kerker im Keller ein. Jahre lang suchte Yeseda nach der Essenz von Galayas Kräften, doch was sie nicht wusste war, dass die Essenz, als sie auf die Erde traf, eine Gestalt angenommen hatte.

Mitten in einem kleineren Wald des Landes, nahe eines großen Sees, viel die Essenz zu Boden und es formte sich ein Baby. Seine blasse Haut und die pech-schwarzen Haare leuchteten im Kontrast zum saftgrünen Gras und als das Baby die Augen öffnete glänzten die goldenen Augen im Licht der Sonne wie der Sonnenschein selbst.

꧁꧂

Natures HeritageWhere stories live. Discover now