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Erst kurz bevor ich zuhause ankam, verstand ich was da gerade passiert war und ich blieb abrupt mitten im Wald stehen. Ich atmete tief durch, doch ich konnte mir einfach nicht erklären was das Problem des Grafen war. Was zum Teufel...?

Gerade als ich weitergehen wollte, hörte ich ein lautes Knacken hinter mir. Ohne mich umzudrehen, begann ich mit schnellen Schritten weiterzugehen und als ich endlich zuhause ankam, schloss ich die Tür eilig hinter mir und setzte mich erschöpft auf das Sofa. Es klingelte. Irritiert stand ich auf und öffnete die Tür. Überrascht fand ich Rhaka und ihre Leibgarde vor meiner Tür auf und starrte beide mit offenem Mund an. „Möchtest du uns denn nicht hereinlassen?" fragte Rhaka breitgrinsend und ich trat zögernd einen Schritt zurück. Rhaka und ihre Begleitung traten ein und ich schaute noch einmal prüfend von der Veranda runter zum Waldboden, bevor ich ebenfalls hineinging.

Beide hatten sich auf mein Sofa gesetzt und ihre Taschen daneben am Boden abgestellt. „Was...?" fragte ich zögernd und Rhaka lachte. „Was ich hier mache möchtest du fragen?" Ich nickte nur. „Nun, ich habe das Gespräch zwischen dir und meinem Vater mitbekommen. Er hat nun glaube ich den Verstand verloren und dich zu entlassen war nicht fair. Gleich nachdem du gegangen warst, hatten wir wieder mal einen großen Streit und ich habe beschlossen einfach zu gehen. Ich möchte die Welt sehen und Dinge erleben, bevor ich heirate. Ich stand lange genug unter meines Vaters Fuchtel." Ich nickte erneut. „Gut, du verstehst mich also. Ich möchte nämlich mit dir und Marigold durch das Land reisen und so viel wie möglich davon sehen. Bist du dabei?" Meine Augen sprangen zwischen Rhaka und ihrer Leibgarde Marigold hin und her. Rhakas größter Wunsch war es das Land zu sehen. Und meiner? Ich hatte eigentlich keinen Wunsch und da ich keinen Job mehr hatte, würde mir bestimmt schnell langweilig werden. Also sagte ich zu. Rhaka fiel mir stürmisch um den Hals und umarmte mich fest. Sie war sichtlich glücklich über meine Zusage, doch Marigold sah mich misstrauisch an.

„Weiß wenigstens deine Mutter Bescheid, was du vor hast? Dein Vater wird doch sicher Männer losschicken, um dich zu suchen." Rhaka setzte sich zurück auf das Sofa und seufzte schwer. „Ich habe meiner Mutter natürlich Bescheid gegeben und sie wird alles tun, um meinen Vater in Zaum zu halten, aber ich denke auch, dass er nach mir suchen lassen wird. Daher müssen wir so schnell wie möglich losgehen." Ich nickte erneut. Irgendwie fehlten mir die Worte und ich war unsicher in der Gegenwart von Marigold. Ihr Blick war mir unangenehm und ich versuchte mich nur auf Rhaka zu konzentrieren. „Da ich keine Arbeit mehr habe, können wir gleich morgen früh los. Hast du denn schon mal überlegt, wo du gerne hinmöchtest?" Rhaka nickte aufgeregt und holte aus ihrer Tasche eine Karte hervor. „Ich möchte von hier aus erstmal nach Porta und mir das Meer ansehen. Ich konnte mir immer nur vorstellen, wie es aussieht und nun möchte ich es endlich sehen. Danach schauen wir einfach wonach uns der Sinn steht." „So machen wir's." Sagte ich dann freudig und stand vom Stuhl auf. „Wir sollten jetzt erstmal zu Abend essen und dann schlafen. Wir haben morgen einen langen Tag vor uns." Beide nickten zustimmend und ich begann in der Küche ein einfaches Abendessen zuzubereiten. Genüsslich aßen wir am Esstisch und Rhaka erzählte, was sie sich wünscht zu sehen. Ihre Augen leuchteten verträumt und ich freute mich sehr mit ihr das Land zu bereisen.

Da ich kein Gästezimmer in meinem kleinen Haus hatte, bot ich Rhaka mein Bett an und Marigold das Sofa, doch Marigold lehnte dankend ab und legte sich auf den Boden neben meinem Bett auf dem Rhaka dankend Platz fand. In eine dicke Decke gewickelt, legte ich mich auf das Sofa und schlief mit Aufregung über den nächsten Tag ein.

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Natures HeritageDonde viven las historias. Descúbrelo ahora