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Ich saß ganze zwei Stunden am Strand und dachte nach, bis mir jemand auf die Schulter tippte und mich aus meinen Gedanken zog. Sofort drehte ich mich um und Rhaka grinste mich breit an. „Guten Morgen Gwenneth. Hast du gut geschlafen?" „Guten Morgen Rhaka. Nicht wirklich und du?" Sie nickte zustimmend und setzte sich neben mich. „Schläft Marigold noch?", fragte ich sie neugierig und Rhaka nickte erneut. „Natürlich, als ob sie zu dieser Zeit schon jemals wach war." Ich lachte und sah wieder hinaus aufs Meer. „Ich würde gerne mit dem König sprechen, wenn wir in Civita ankommen. Ich möchte ihm von der Auseinandersetzung mit deinem Vater erzählen. Wenn du willst, kannst du mitkommen und ich stelle dich dem König und dem Prinzen vor.", sagte ich nach einer Weile des Schweigens und plötzlich sah Rhaka mich überrascht mit großen Augen an. „I-Ich?" Ich versuchte mir ein erneutes Lachen zu verkneifen. Ihr Blick war zum Totlachen. „Ja wer denn sonst? Ich bin nicht die Verlobte des Prinzen." Rhaka schluckte schwer und sah besorgt auf ihre Hände. „Und was, wenn er mich nicht mag?" Ehrlich verwirrt sah ich Rhaka an und musste mich beherrschen sie nicht zu hauen. „Rhaka. Du bist wunderschön, freundlich, gutherzig, elegant, gebildet und abenteuerlustig. Was zum Teufel sollte Finnian nicht an dir mögen?" Rhaka blinzelte mich erst eine Zeit an, bis sie mich stürmisch umarmt und seufzt. „Danke Gwenneth, dass du mir Mut machst. Ich bin froh, dass wir zusammen diese Reise machen." „Ich freue mich auch.", sagte ich ehrlich und erwiderte ihre Umarmung.

Ein Räuspern hinter uns ließ uns zusammenzucken und wir lösten uns voneinander. Marigold stand mit vor der Brust verschränkten Armen hinter uns und sah uns müde an. „Ihr solltet mich unbedingt wecken, wenn ihr aufsteht. Es kann doch nicht sein, dass ich immer alles verpasse. Außerdem bin ich hier, um Rhaka zu beschützen also sollte ich ihr folgen wohin sie geht und nicht aufwachen und tausend Tode sterben in Sorge, wo sie ist." Rhaka und ich sahen uns kurz grinsend an und zogen dann Marigold zu uns hinunter auf den Boden. Sie setzte sich zwischen uns und wir unterhielten uns noch eine Weile, bis die Sonne hoch am Himmel stand und Rhaka und Marigold Hunger bekamen. Wir aßen zu Mittag und verabschiedeten uns dann höflich von der Wirtin, bevor wir uns bei dem schönen Wetter zu Fuß auf nach Desent machten.

Nach wenigen Stunden begann es wieder zu regnen und es war bereits dunkel, als wir uns erneut eine Kutsche mieteten und die Nacht über nach Desent fuhren. Rhaka schlief die ganze Fahrt über, doch Marigold blieb wach und schien mich zu beobachten. Fragend sah ich sie an. „Ist alles in Ordnung?", fragte ich leise und Marigold seufzte lautlos. „Rhaka scheint dich wirklich gern zu haben.", stellte sie fest und ich nickte. „Ich mag sie auch. Sie ist eine gute Freundin." Marigold nickte ebenfalls und sah kurz zu Rhaka herüber. „Ich denke ich kann dich auch ganz gut leiden." Überrascht sah ich sie an. „Ach ja?" „Komischerweise ja. Du hast nie etwas getan, was Rhaka gefährden könnte und warst auch zu mir immer nett, obwohl ich das durchaus nicht zu dir war." „Warum sollte ich Rhaka gefährden wollen? Sie ist die zukünftige Königin. Alleine das macht es zu einer Straftat ihr auch nur ein Haar zu krümmen. Und außerdem mag ich sie zu sehr, um sie zu verletzen." Wieder nickte Marigold und damit schien das Gespräch beendet zu sein, denn sie sah nachdenklich aus dem Kutschenfenster und sagte nichts weiter. Ich lehnte mich etwas zurück und versuchte zu schlafen, doch bevor ich vollständig eingeschlafen war, hörte ich Marigold leise etwas sagen.

„Sie ist das Wichtigste in meinem Leben und ich muss alles tun, um sie zu beschützen."

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Natures HeritageWhere stories live. Discover now