Sick

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Lucien O'Donnell x Oliver Blackwood
Boyfriend Material
Gay

Wörter: 1295

Okay. Alarmstufe Rot! 

Alarmstufe Schwarz? 

Keine Ahnung, irgendwas Schlimmeres als Alarmstufe Rot. Das Schlimmste, was es gab!

Mit anderen Worten: Oliver war krank. 

Luc hatte ihn seit einer Woche nur noch am Telefon gesehen. Er hatte sich vor einer Weile erkältet und es schien schlimmer geworden zu sein. Oliver war noch nie krank gewesen, nicht seit Luc ihn kannte. Er war fit und hatte wegen seiner gesunden Ernährung und dem ganzen Sport ein starkes Immunsystem.

Aber jeder wird mal krank. Und jetzt war Oliver krank. Oliver hatte seinem Freund gesagt, dass sie sich nicht sehen können, weil er Luc nicht anstecken wollte. Und bei der Erkältung konnte er das noch gut verstehen, aber jetzt hatte er Fieber und seine Erkältung hatte sich verschlimmert. Also würde Luc sich sehr wohl um seinen Freund kümmern. 

Nach der Arbeit ging er einkaufen. Er konnte nicht kochen, aber eine Tütensuppe bekam sogar Luc gerade noch hin. Und das müsste wohl reichen. Es war mehr als Oliver hinbekommen würde, also war es gut genug. 

Luc kaufte einige Dinge ein, die Oliver sicher nicht mehr zu Hause hatte, wenn er schon eine Woche nicht mehr das Haus verlassen konnte und dann ging er zu ihm nach Hause. Er hatte vor einigen Wochen einen Schlüssel von ihm bekommen. Jetzt wurde er auf einmal sehr nützlich.

Er brachte die Beutel mit den Einkäufen in die Küche und ging dann direkt nach oben ins Schlafzimmer. Nach einer Woche konnte er Oliver endlich wiedersehen. Er durfte ihn wahrscheinlich nicht küssen, aber er würde ihn wiedersehen, konnte wieder seine Hand halten. Das war schonmal mehr als nur mit ihm zu telefonieren und gelegentlich einen Videochat mit ihm führen. 

Für den Fall, dass Oliver schlief, betrat Luc das Schlafzimmer ganz leise. Oliver lag auf dem Bett und blätterte in einer Zeitung. "Du bist krank, aber du hast noch Zeit zum Zeitung lesen?" lachte Luc und ging auf seinen Freund zu. "Lucien. Was machst du denn hier?" fragte er überrascht und richtete sich auf.

Luc ging zu ihm und setzte sich auf das Bett, drückte ihm einen sanften Kuss auf die Schläfe: "Ich wollte mal nach dir sehen. Und ich vermisse dich." Er streichelte dem Älteren durch die Haare. Oliver lächelte, schien sich zu freuen, dass er Luc wiedersah. 

"Du bist ganz heiß." stellte Luc besorgt fest. "Ich weiß." seufzte Oliver, "So funktioniert Fieber. Aber mir geht es gut, ich brauche nur Ruhe. Du solltest nach Hause gehen, ich will nicht, dass du auch krank wirst." Luc schüttelte den Kopf: "Nein, ich bleibe bei dir. Ich kümmere mich um dich, bis es dir besser geht. Und dann kann ich endlich wieder mit dir kuscheln." 

Oliver lächelte und lehnte seine Stirn gegen Lucs Brust. "Ich liebe dich, Lucien." sagte er. "Ich liebe dich auch. Und jetzt mache ich dir erstmal, was zu essen." "Hey, Lucien, könntest du-?" Luc sah ihn fragend an. "Kannst du mir ein Glas Wasser bringen? Ich will endlich mal wieder etwas Kaltes trinken." "Natürlich." Luc lächelte und nahm Olivers leere Teetasse mit ins Bad. Er füllte sie mit kühlem Wasser auf und brachte sie Oliver.

"Es wird nicht lange dauern, aber vielleicht versuchst du ein bisschen zu schlafen. Oder guckst dir eine Comedy-Show an. Lachen und Schlaf sollen ja die beste Medizin sein. Such dir eins aus." Oliver musste lachen. Er wollte nicht schlafen. Erstens hatte er Angst, dass Luc sein Haus abfackelte und zweitens wollte er nicht schlafen, wenn er nach zwanzig Minuten wieder aufgeweckt wurde.

Also schaltete er auf seinem Handy etwas an, das nicht unbedingt Konzentration erforderte, aber ihm auch nicht das Gefühl gab, zu verblöden. 

Luc verschwand die Treppe wieder nach unten und begann in der Küche eine Tütensuppe zu kochen. Auch wenn Oliver gesagt hatte, dass er keinen Tee mehr wollte, kochte er ihm neuen und nahm ihn mit nach oben, als das Essen fertig war. Er stellte den Teller auf dem Nachttisch ab.

Oliver setzte sich auf und schmunzelte. "Es ist nur eine Tütensuppe, aber es ist Suppe und Suppe hilft, also darfst du dich nicht beschweren." verteidigte Luc sich sofort. Er setzte sich neben Oliver auf das Bett. Dieser strich ihm durch die Haare und lehnte seine Stirn für einen kurzen Moment gegen Lucs Schulter.

Er vermisste es, Luc zu küssen, aber er wollte ihn nicht anstecken, also würde es noch ein bisschen warten müssen. 

"Danke, Lucien. Das ist lieb von dir." Luc lächelte glücklich. Oliver freute sich über die Suppe und das war eine ganze Menge wert. "Ich habe dir noch einen Tee gemacht." sagte Luc und deutete auf die Tasse, die er ebenfalls auf dem Nachttisch abgestellt hatte, "Aber er ist wahrscheinlich noch extrem heiß, also solltest du warten."

Oliver lächelte: "Danke sehr." 

Luc brachte Olivers benutzte Taschentücher nach unten in die Mülltonne und googelte auf dem Weg nach oben, was man gegen Fieber tun sollte. Mittlerweile kannte er sich recht gut in Olivers Haus aus und er wusste, wo sein Medizinschrank war. Also ging er direkt ins Bad, öffnete das Schränkchen und durchsuchte es nach einem Fiebermedikament, das ihm von Google angezeigt wurde. Er fand keins. 

Dieser Mann hatte jedes erdenkliche Medikament, aber nichts gegen Fieber?! Das war ja wohl nicht zu glauben. 

Allerdings fand Luc ein Fieberthermometer, womit er sich schlussendlich zufrieden gab und zu Oliver zurückkehrte. Dieser saß im Bett und aß noch immer seine Suppe. 

"Du siehst ernsthaft so aus, als würdest du versuchen gesund zu werden." lachte Luc und setzte sich aufs Bett. "Lucien, ich weiß nicht, was daran dich überrascht, aber ich versuche tatsächlich gesund zu werden. Ich habe auf Arbeit genug verpasst und außerdem habe ich dich seit einer Woche nicht gesehen und jetzt bist du hier und ich kann dich nicht mal küssen oder umarmen. Also ja, ich möchte gerne gesund werden. Vor allem, um wieder richtig bei dir sein zu können, da ich dich sehr vermisse, aber auch um wieder den Job machen zu können, den ich liebe."

Luc lächelte und gab seinem Freund einen Kuss auf die heiße Stirn. "Schlaf ein bisschen, hm?" flüsterte Luc, "Wenn du aufgegessen hast, solltest du dich ausruhen." "Ja, ich werde es versuchen." Luc streichelte Olivers Nacken. 

Er hatte nicht unbedingt vor, krank zu werden, aber er würde nicht neben Oliver sitzen und ihn nicht im Geringsten berühren. Er wollte ihn beruhigen, auf ihn aufpassen, sicher stellen, dass es ihm gut ging. Naja, so gut es ihm eben mit Fieber gehen konnte. 

Oliver aß auf, trank noch einige Schlucke Tee, dann legte er sich hin. "Wirst du hier bleiben?" fragte er. Luc nickte: "Ja, ich bin bei dir. Ruh dich aus, schlaf ein bisschen." Oliver legte sich hin, seinen Kopf nah an Lucs Beine. Der Jüngere ließ seine Hand in Olivers Haaren liegen und streichelte ihn.

~*~*~

"Und du bist dir sicher, dass es dir wieder gut geht?" fragte Luc besorgt. "Ich bin sicher, Lucien." lächelte Oliver und gab seinem Freund einen Kuss. "Okay, aber überanstreng dich nicht. Du warst krank, du sollst es nicht gleich wieder werden." Oliver lächelte und strich Luc durch die schwarzen Haare. 

Sanft nahm er sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn auf die Nasenspitze, dann auf die Lippen. "Ja, Lucien, ich weiß. Ich komme früher nach Hause und werde hier noch ein bisschen arbeiten. Aber ich habe erstmal keine Gerichtstermine, habe mir schon alles so gelegt, dass ich angemessene Vertretungen und genug Zeit zum Erarbeiten und nachholen anderer Fälle habe. Also mach dir keine Sorgen um mich." 

Luc sah zu Oliver nach oben. Dieser lächelte und gab seinem Freund noch einen Kuss. "Ich hole dich gegen zwei bei der Arbeit ab." versicherte Oliver und umarmte Luc nochmal, bevor er wirklich gehen musste. 

"Ich liebe dich." rief Luc ihm nach. "Ich liebe dich auch." sagte Oliver und ging einige Schritte rückwärts, um Luc ansehen zu können. 

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