Testing

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Benji Campbell x Victor Salazar
Love, Victor
Gay

Wörter: 963

Benji scrollte durch Instagram, klickte sich durch die Stories seiner Freunde. Victor war nicht ganz so ruhig. Sein Bein wippte nervös auf und ab, während er aus dem Fenster starrte. Wer hatte sich auch überlegt, den Urologen direkt gegenüber von seiner ehemaligen Kirche zu bauen?

Er ging zwar nicht oft in die Kirche und in dieser war er ewig nicht mehr gewesen, aber trotzdem ließ es ihn irgendwie unwohl fühlen, sie jetzt direkt vor sich zu haben. Der Pfarrer hatte ihm gesagt, dass er in die Hölle kommen würde, da er schwul war. Und auch wenn er das nicht glaubte, war er nicht wirklich sicher, ob es ihn nicht doch verletzt hatte.

"Hey." hörte er Benji plötzlich leise neben sich sagen. Er drehte sich zu ihm um. "Was ist los?" fragte Benji und zog Victors eines Bein über sein eigenes und streichelte seinen Oberschenkel. "Nichts." sagte Victor sofort und zwang sich zu einem Lächeln, aber Benji glaubte ihm nicht.

"Wir müssen das hier nicht machen, wenn du nicht willst. Wir können einfach aufstehen und wieder nach Hause gehen." sagte Benji sanft, aber Victor schüttelte den Kopf. Er warf noch einen Blick aus dem Fenster, dann drehte er sich wieder zu seinem Freund und seufzte.

"Wir sind dort drüben in die Kirche gegangen, als wir hergezogen sind. Und... Na ja..." "Sie waren nicht begeistert, dass du schwul bist?" fragte Benji liebevoll. Er legte seine Hand and Victors Wange und zog ihn an sich, lehnte seine Stirn gegen seine.

"Nein, waren sie nicht. Aber es ist okay, ich gehe selten zur Kirche und ich weiß auch eigentlich nicht, inwiefern ich überhaupt gläubig bin, aber..." "Hey." flüsterte Benji und legte auch seine zweite Hand an Victors Gesicht, "Es ist egal, ob du gläubig bist oder nicht. Oder ob du noch in diese Kirche gehst oder nicht. Jemand hat einen Teil von dir als etwas Schlechtes gesehen, den du nicht ändern kannst und über den du damals noch sehr unsicher warst. Natürlich hat es dich verletzt. Das ist nicht deine Schuld. Aber du musst wissen, dass du perfekt bist, wie du bist. Und selbst wenn du es nicht bist... Es gibt schlimmere Dinge an dir, die dich in die Hölle bringen könnten, als das du meinen Schwanz in dir magst."

Victor musste lachen. Er drehte seinen Kopf leicht und küsste Benji liebevoll. "Ich wäre nicht so perfekt, wenn ich nicht so einen perfekten Freund hätte." schmunzelte er. "Ich weiß." "Hey!" Victor boxte Benji leicht, welcher ihn aber sofort wieder an sich zog und ihm einen liebevollen Kuss gab.

"Wir müssen das hier wirklich nicht machen, wenn du dich noch nicht bereit fühlst, Vic." sagte Benji dann und nahm die Hände seines Freundes. Victor schüttelte den Kopf: "Wie du schon gesagt hast: Ich mag es, deinen Schwanz in mir zu haben. Ich will ihn auch langsam wirklich fühlen, nicht nur mit einem Gummi."

Victor gab sich Mühe, leise zu sprechen. Er glaubte zwar, dass man es ihnen eh ansehen konnte, warum sie hier waren, aber es war ihm auch ein bisschen peinlich, also wollte er vorsichtig sein.

Benji wurde als erstes aufgerufen. Er gab Victor noch einen schnellen Kuss auf die Wange, wünschte ihm Glück für seine eigene Untersuchung und verschwand dann mit der Krankenschwester in eins der Untersuchungszimmer.

Victor begann wieder nervös zu werden. Sein letzter Test war schon eine Weile her und es hatte sich ja schließlich herausgestellt, dass es nur giftiger Efeu gewesen war, der seinen Ausschlag verursacht hatte, aber er hatte trotzdem Angst, dass er oder Benji etwas haben könnten.

~*~*~

Victor sah auf sein Handydisplay. Immer noch keine neue Mail. Immer noch kein Anruf. Der Arzt hatte gesagt, dass es zwei bis drei Tage dauern würde, bis die Ergebnisse da waren.

"Baby, es ist okay." sagte Benji, "Du wurdest erst getestet. Es ist mit Sicherheit alles gut." "Aber was ist mit dir?" seufzte Victor. "Vic, ich war mit 15 schon Alkoholiker. Ich werde eine Geschlechtskrankheit überstehen. Wenn ich überhaupt eine habe."

"Das ist ein sehr seltsames Thema fürs Mittagessen." stellte Felix fest. "Worum geht es überhaupt?" fragte Andrew. "Wir haben uns auf Geschlechtskrankheiten testen lassen, weil Kondome sogar mit Geschmack scheiße schmecken." sagte Benji schulterzuckend und nahm Victor sein Handy weg, schob es in seine eigene Tasche.

Andrews verwirrter Blick brachte sie beide zum Lachen. Aber Felix wirkte auch nicht mehr als hätte er einen Plan.

Benji warf einen Blick zu Victor, welcher nur schmunzelte und eine eröffnende Handbewegung machte.

"Ich mag es wirklich, meinem Freund den Schwanz zu lutschen. Aber wenn ich Latex schmecken will, kaue ich auf einem Gummihandschuh. Da ich aber keine STI will, waren wir beim Arzt, um uns testen zu lassen. Wenn wir sauber sind, können wir es zukünftig ohne Kondom machen. Bei heterosexuellen Menschen ist das übrigens nicht anders - es geht nicht nur um Schwangerschaftsvermeidung. Nur als Tipp für die Zukunft deines Schwanzes."

Damit stand Benji auf, griff Victors Hand und sie gingen zusammen zurück ins Schulgebäude. "Wohin gehen wir?" lachte Victor. "Keine Ahnung. Ich brauchte nur meinen dramatischen Abgang."

Victor musste noch mehr lachen. Er zog ihn in einen der Hausmeisterschränke, schlug schnell die Tür hinter ihnen zu. Grinsend drückte er ihn gegen eine Wand und begann ihn drängend zu küssen. Sofort begann Benji den Kuss zu erwidern, ließ seine Tasche auf den Boden fallen.

"Stop." flüsterte er plötzlich und schob Victor sanft von sich. "Was ist los?" fragte Victor besorgt. "Dein Handy." schmunzelte Benji und zog es aus seiner Tasche. Das Handy erkannte seinen Fingerabdruck sofort und Benji öffnete die Mail. Er las sie durch.

Victor starrte ihn besorgt an. "Herzlichen Glückwunsch, Sir. Sie sind sauber." grinste Benji dann und drehte die Mail zu Victor. Victor machte sich nicht die Mühe es zu lesen, drückte Benji einfach wieder gegen die Wand und um ihn drängend zu küssen.

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