Who's her mum?

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Miguel O'Hara x Peter B. Parker
Spider-Verse
Bisexual, Trans ftm

Wörter: 1238

Peter lehnte im Türrahmen zu Miguels Zimmer. Miguel hatte seine Arme auf dem Schreibtisch verschränkt und den Kopf darauf abgelegt. Würde Peter das Beben seiner Schultern nicht sehen, hätte er vermutet, dass Miguel einfach beim Arbeiten eingeschlafen war.

Aber er schlief nicht. Und den Videos, die auf seinem Bildschirm liefen, nach zu urteilen, hatte er auch nicht gearbeitet.

Peter war mit der Intention Miguel ein wenig soziale Interaktion zu verschaffen vorbei gekommen. Aber mit diesem Anblick hatte er nicht gerechnet. Eher im Gegenteil. Er hatte erwartete, dass Miguel wieder die Nacht durchmachte. Zu viel arbeitete, zu viel Kaffee trank und genervt sein würde, wenn Peter auftauchte. Aber nein. 

Er lag auf seinem Tisch und weinte, schien die Videos von seiner Tochter, die vor ihm liefen, kaum noch mitzubekommen. Peters Magen drehte sich bei dem Anblick um. Er wollte irgendwas tun, Miguel irgendwie helfen. Aber er wusste, er konnte nicht. Er konnte Miguel seine Tochter nicht zurückgeben.

Am liebsten hätte er Mayday zu ihm gebracht. Aber er war sich nicht sicher, ob es das nicht vielleicht schlimmer machen würde.

"Miguel..." sagte er vorsichtig und betrat nun doch das Büro.

Miguel zuckte heftig zusammen, fuhr hoch und tippte panisch auf der Tastatur, bis er es schaffte, das Video auszustellen. Peter sah ihn noch über sein Gesicht wischen, bevor er wieder seine übliche Haltung vor den Bildschirmen einnahm.

"Ich stehe da schon seit fünf Minuten, du kannst die Show lassen." "Was willst du, Peter?" knurrte Miguel. "Helfen." sagte Peter und zuckte mit den Schultern. Er setzte sich auf Miguels Schreibtisch und sah zu ihm nach oben. "Du kannst mir nicht helfen." brummte Miguel. Peter zuckte wieder mit den Schultern: "Ich kann es versuchen."

Miguel sah ihn ausdruckslos an.

"Willst du über sie reden?" fragte Peter und sah auf den Bildschirm, als würde vielleicht doch noch ein Bild von ihr auftauchen. "Nein. Es mag dich überraschen, aber nicht jeder will die ganze Zeit über seine Kinder reden." Peter zog leicht beleidigt eine Augenbraue nach oben: "Kein Grund gleich persönlich zu werden."

Miguel seufzte: "Entschuldige. Ich verstehe, dass du so viel über sie redest. Mayday ist ein besonderes Kind."

Peter lächelte: "Das ist deine Tochter auch." "War." sagte Miguel. Er wirkte, als müsste er sich mehr selbst daran erinnern als Peter. Peter zuckte mit den Schultern: "Wie auch immer. Wenn du nicht über sie sprechen willst... Was ist mit ihrer Mutter? Wo ist sie?"

Miguel hielt mitten in seiner Bewegung inne, sah Peter an als hätte er eine Frage gestellt, die er niemals erwartet hätte. Dann ließ er sich seufzend wieder in seinen Stuhl fallen. "Es gibt keine Mutter."

Peter lachte: "Okay, okay. Ich verstehe ja, wenn es keinen Vater gibt. Aber es ist wirklich schwierig, wenn es keine Mutter gibt. Ist sie abgehauen?" Wieder zögerte Miguel, sah den Anderen unschlüssig an. "Sie ist... weg."

Noch während Miguel das sagte, wurde ihm klar, dass auch das definitiv nicht die richtige Antwort war. Er hätte sich irgendeine Ausrede einfallen lassen. Irgendwas, was dafür sorgen würde, dass Peter den Mund hielt.

"Funktioniert Zeugung bei dir in der Welt anders, oder was?" lachte Peter. Er rutschte auf dem Tisch näher, hakte seine Füße unter die Armlehnen von Miguels Stuhl und zog ihn näher zu sich. Seine Ellenbogen stützte er auf den Knien ab und lehnte sich näher zu Miguel, tat sein Bestes, um ihm in die Seele zu starren.

"Du verhältst dich, wie ein 15-Jähriger, der im Sexualkundeunterricht immer noch lacht, wenn das Wort Penis fällt." Miguels Gesichtsausdruck veränderte sich für den Bruchteil einer Sekunde. Als würde er sich ein Grinsen verkneifen müssen. Dann wurde sein Gesicht wieder vollkommen ausdruckslos.

"Nun ja, du willst mir ja dein großes Geheimnis nicht verraten. Also muss ich Nachforschungen anstellen." Peter lehnte sich noch näher, "Unbefleckte Empfängnis? Wobei es dann ja immer noch eine Mutter geben müsste." "Ich kann dir versprechen, dass es sich keineswegs um eine unbefleckte Empfängnis gehandelt hat. Das komplette Gegenteil, wenn du so willst. Aber noch immer gibt es keine Mutter."

"Okay, du bist also eine Schlampe." lachte Peter, "Nicht überraschend, wenn ich ehrlich bin. Du siehst aus wie jemand, der eine Kinkliste länger als..." Miguel zog eine Augenbraue nach oben, wartend auf irgendeinen Vergleich, der Sinn ergeben würde.

Peter kniff die Augen zusammen: "Das habe ich nicht gut durchdacht. Aber du verstehst, was ich meine." Miguel nickte und vergrub sein Gesicht kurz lachend in seiner Hand. Peter grinste zufrieden. Er hatte es tatsächlich geschafft, dass Miguel lachte. Wenn auch nur kurz.

"Okay, aber sagen wir, es gibt keine Mutter. Es muss jemanden geben, der Gabriella... ausgetragen hat." "Diese Person gibt es, ja." Miguel nickte, sein Gesichtsausdruck immer noch leicht verkniffen.

"Oh, wir nähern uns einer Lösung. Ich bin gespannt. Okay, weiter... Hast du sie adoptiert?" "Nein, Gabriella ist mein Fleisch und Blut." "Okay. Ich hab's. Leihmutter." grinste Peter. Er drückte seinen Zeigefinger auf Miguels Brustbein und grinste ihn siegessicher an. Miguel schmunzelte kurz, dann schüttelte er den Kopf: "Nein."

Peter ließ sich wieder zurückfallen, ließ die Schultern hängen: "Okay, keine Adoption, keine Leihmutter, keine unbefleckte Empfängnis und keine Mutter. Mir gehen die Ideen aus. Hast du sie gekidnappt?" "Peter, du machst dich lächerlich." seufzte Miguel und stand auf. Peter legt seine Hand auf Miguels Schultern und drückte ihn zurück auf den Stuhl: "Nein, nein, nein! Gib mir noch eine Chance. Ich kann das. Ich finde es heraus."

Miguel verschränkte die Arme vor der Brust und sah Peter leicht genervt an. Aber Peter wirkte nur zunehmend verzweifelt. Ihm fiel nichts ein. Absolut gar nichts.

"Kannst du zaubern?" "Zaubern? Das ist wofür du deine letzte Chance verwendest?" "Habe ich recht?" "Nein, du bist ein Vollpfosten."

Peter verzog das Gesicht: "Okay, du gewinnst. Ich habe keine Ahnung."

Miguel grinste. Er stand von seinem Stuhl auf und legte seine Hand auf Peters Brust, drückte ihn zurück. "Denk über Gwen nach. Und wenn du etwas findest, das eine Erklärung sein könnte, wenn du es umkehrst, sag mir Bescheid." "Ich kann nicht denken, wenn du mich manhandelst." murmelte Peter.

Miguel sah auf seine Hand herunter. "Du denkst, das ist schon manhandling?" Er drückte seine Beine auseinander, trat dazwischen und zog Peter näher zu sich. Er legte seine Hand um Peters Kehle. Er beugte sich näher zu Peter, strich mit seinen Lippen an seinem Ohr entlang: "Sie ist meine Tochter, Peter. Ich war schwanger mit ihr. Ich bin trans. Und ein Bottom."

"Oh..." murmelte Peter atemlos. Miguel drückte seine Lippen gegen Punkt unter Peters Ohr, während er seine andere Hand an Peters unteren Rücken legte und ihn noch näher zog.

"Küss mich..." murmelte Peter, "Bitte..."

"Ich bin trans." wiederholte Miguel und sah Peter ernst an, als wolle er ihn daran erinnern und fragen, ob es in Ordnung war. "Wenn mich das interessieren würde, würde ich mich ja wohl nicht von dir manhandeln lassen. Jetzt küss mich."

Miguel ließ Peters Hals los, umgriff stattdessen seine Wange, zog ihn an sich und küsste ihn drängend. Peter drückte seine Hände von der Tischplatte ab und legte sie an Miguels Hüften. Als Miguel mit seinen Zähnen vorsichtig nach Peters Lippen schnappte, wurde auch dieser ein wenig mutiger. Er ließ seine Hände zu Miguels Hintern wandern, kniff hinein.

"Peter..." knurrte Miguel leise gegen seine Lippen. Sein spanischer Akzent war stärker als sonst. Peter starrte ihn ungläubig an. "Fuck... Ich glaube, ich bin gerade gekommen... Sag das nochmal..." Miguel verdrehte die Augen und lehnte sich wieder zu ihm und küsste ihn erneut.

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