Meeting the wife

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Robert Hunter x Carlos Garcia x Anna Garcia
Chris Carter Books
Bisexual, Polyamorous

Wörter: 1439

Robert war nicht bereit hierfür. Auf keinen Fall. Er fühlte sich lächerlich. Als er begonnen hatte Carlos zu daten, hatte er gewusst, dass dieser poly war. Natürlich hatte er es gewusst, Carlos war kein Arschloch. Aber er war nicht wirklich darauf vorbereitet gewesen, dass Carlos ja wirklich eine Frau hatte und er an irgendeinen Punkt in ihrer Beziehung auch etwas mit ihr zu tun haben musste.

Als Carlos ihn also zum Essen eingeladen hatte, war er kein bisschen vorbereitet gewesen. Und das war er immer noch nicht. Aber jetzt stand er mit einem Blumenstrauß, von dem er nicht wusste, ob er für Anna oder Carlos war, und einer Flasche Wein vor der Tür.

Es fühlte sich an, als hätte er die Klingel vor einer Ewigkeit gedrückt. Und gerade als er darüber nachdachte, sich umzudrehen und einfach wieder zu gehen, wurde die Tür geöffnet.

Und fuck.

Carlos sah unglaublich gut aus. Seine Haaren waren zu seinem üblichen Pferdeschwanz zusammengebunden, aber einige dünne Strähnen waren herausgerutscht und hingen ihm ins Gesicht.

"Hey." grinste er und zog Robert ins Haus. Er beugte sich zu seinem Freund herunter und gab ihm einen Begrüßungskuss. "Das Essen verbrennt. Komm einfach rein, fühl dich wie zu Hause." sagte Carlos. Er drückte Robert noch einen Kuss auf die Lippen, dann verschwand er den Flur entlang. Robert blieb für einen Moment im Flur stehen, dann zog er seine Jacke aus und machte sich auf den Weg, um Carlos zu folgen. 

Carlos sah ihn über seine Schulter und lächelte. "Anna steckt auf Arbeit fest, sie kommt erst später." sagte er, während er in einem riesigen Topf herumrührte.

Das klärte immerhin die Frage mit den Blumen.

"Ähm... Okay. Ich habe Blumen für dich." sagte er unsicher und fühlte sich sofort noch dümmer.

Carlos drehte sich zu ihm um. Robert erkannte das Funkeln in seinen Augen. Er schien zu überlegen, ob er Robert für die Blumen ärgern sollte, aber er tat es nicht. Stattdessen warf er noch einen kurzen Blick auf den Topf, dann ging er zu Robert. "Die sind toll." sagte er liebevoll und beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen, "Vielen Dank."

"Ich werde mich lächerlich machen, Carlos." seufzte Robert und schlang seine Arme um Carlos' Hüfte. "Du kennst Anna schon, was soll groß passieren?" lachte Carlos. Er löste sich vorsichtig aus Roberts Armen und ging zurück zum Topf, um sicherzugehen, dass was auch immer er kochte nicht anbrannte.

Dann griff er eine Vase und ließ sie in der Küchenspüle voll laufen. Robert ging auf den Herd zu und begann geistesabwesend in der Soße zu rühren. "Ich kenne Anna als deine Frau." seufzte er. Carlos lehnte sich gegen die Küchenzeile: "Nun ja, Robert, sie ist meine Frau."

"Ja, aber... Ich habe sie auf der verdammten Weihnachtsparty kennengelernt. Als deine perfekte Frau. Und jetzt ist sie plötzlich die Frau meines Partners! Ich nehme ihr ihren Ehemann weg. Selbst wenn sie mich bisher gemocht haben sollte, wird sie es jetzt nicht mehr tun." Robert fuhr sich mit der Hand seufzend durch die Haare.

Carlos zog eine Augenbraue hoch: "Robert, du weißt, dass das nicht so funktioniert, richtig? Ich liebe Anna und deswegen habe ich sie geheiratet. Aber ich liebe auch dich. Und wenn unsere Beziehung sich weiter so entwickelt, wie sie es gerade tut, dann würde ich auch dich gerne heiraten."

"Du kannst mich nicht heiraten, Carlos. Du bist schon verheiratet. In LA ist eine Eheschließung nicht möglich, wenn du schon verheiratet bist." sagte Robert. Er sah seinen Partner nicht an, starrte stattdessen in die rote Soße vor sich. Wenn Blicke töten könnten...

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