Beaten up

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Nines x Gavin Reed
Detroit: Become Human
Gay, Unlabeled, Asexual

Wörter: 995

Nines betrat das Apartment, in dem Gavin lebte. Er stieg über die Socken, die auf dem Boden lagen. Dann blieb er doch stehen und sah sich in der Wohnung um. Eine Klamottenspur zog sich durch den gesamten Raum. Schuhe, Socken (die nicht zusammenpassten, was Nines sehr unwohl fühlen ließ), ein Flanellhemd, ein Shirt, ein Gürtel, dann Jeans. 

Der Lichtkreis an seiner Schläfe wechselte von blau zu gelb. Außerdem roch es nach Zigarettenqualm. Irgendwas stimmte nicht. Gavin war ein purer Chaot und würden Bierdosen auf dem Boden liegen, wäre das kein Wunder. Es wäre nichts Außergewöhnliches. Und dreckige Socken auf dem Boden wären auch nichts Besonderes. Aber eine Klamottenspur war nicht normal. Sogar für Gavin war das seltsam.

Nines stellte die Tüte mit dem Essen auf dem Schrank neben der Tür ab. Er zog seine Jacke aus, hing sie an die Garderobe und folgte dann - mit dem Essen - der Klamottenspur. Er klopfte nicht an, bevor er die Klinke zum Badezimmer herunterdrückte. 

"Fuck! Scheiße, du hast mich vielleicht erschreckt!" rief Gavin. Er hatte sich erschrocken aufgesetzt, aber als er erkannt hatte, wer seine Privatsphäre gerade störte, ließ er sich wieder entspannt zurück fallen, verschränkte die Beine auf dem Badewannenrand. Nines beobachtete das Wasser und den Schaum, die an der Seite der Wanne herunterliefen. Das Wasser war durch Gavins ruckartige Bewegung übergeschwappt. 

"Was ist passiert?" fragte Nines und trat näher an die Badewanne heran, starrte auf seinen Partner herunter. Der Schaum verdeckte viel, aber die aufgeplatzte Lippe, den geschwollenen Wangenknochen und die kleine Platzwunde am Kopf, so wie einige Hämatome auf seinem Oberkörper konnte er nicht verstecken. 

Gavin zuckte mit den Schultern, nahm einen kräftigen Zug von seiner Zigarette. Nines streckte die Hand danach aus, nahm seinem Partner die Zigarette weg. Dann öffnete er das Fenster und starrte weiter auf Gavin herunter. "Was ist passiert?" fragte er erneut. 

"Nichts." brummte der Detective, rieb sich das Nasenbein. Darauf folgte ein schmerzverzerrtes Zischen. Bei näherem Hinsehen sah Nines auch getrocknetes Blut an seiner Nase. Jemand hatte wirklich etwas gegen sein hübsches Gesicht gehabt. 

"Gavin, ich meine es ernst. Was ist passiert? Du bist verletzt. Das ist eine ernste Situation." "Du machst dir zu viele Sorgen, Blechbüchse." brummte Gavin, schloss die Augen. Auf einmal hatte er sehr viel Lust auf irgendetwas Alkoholisches. Er würde Nines bitten, ihm irgendeinen Drink zu bringen, aber er machte sich nicht wirklich Hoffnungen. Außerdem würde es sicher an seiner blutigen Lippe brennen, also war es das vielleicht auch einfach nicht wert.

"Gavin, ich werde dich in dieser Badewanne ertränken, wenn du mir nicht sofort sagst, was los ist." sagte Nines, starrte auf die Badewanne herunter, analysierte jede Verletzung, die er am Körper seines Liebsten finden konnte. Gavin öffnete ein Auge, wollte es bereits wieder abstreiten, aber er sah den genauen Moment, in dem das gelbe Licht rot wurde. 

Er setzte sich in der Badewanne auf und griff Nines' Hand. Sofort löste die Haut sich auf. Nines hasste es. Er wollte Gavin nicht zeigen, wie sehr er ihn liebte und wie wenig er sich in seiner Nähe kontrollieren konnte. Gerade war er sauer auf ihn, er wollte das nicht. 

"Es gab einen Zwischenfall mit jemandem, den wir befragen wollten. Er ist ausgerastet und es hat irgendwie in einer Prügelei geendet... Es tut mir leid. Aber es ist okay, sie haben sich schon um das Schlimmste gekümmert. Du musst dir keine Sorgen machen." Gavin legte seine Hand an Nines' Wange, strich mit einem Finger sanft über den roten Lichtkreisel. Das Licht wechselte zurück zu gelb. 

"Sieh mich nicht so an, Blechbüchse." flüsterte Gavin, beugte sich zu ihm und küsste ihn liebevoll, "Mach den Kreis wieder blau." Er küsste ihn nochmal und nochmal. Dann wechselte der Kreis endlich von gelb zu blau. "Du siehst furchtbar aus." seufzte Nines. "Ja, aber ich rieche Chinesisch." grinste Gavin. 

Nines stand wieder auf und ging zu der Tüte, die er auf der Waschbeckeneinfassung abgestellt hatte. "Du solltest das nicht in der Badewanne essen." meinte er, wusste aber, dass sein Freund nicht hören würde. Dieser legte sich wieder hin, verschränkte die Beine auf dem Rand der Wanne und schaffte es irgendwie Take-out-Behälter zu öffnen und die Holzstäbchen auseinander zu brechen und mit dem Essen zu beginnen. 

Nines schob seine Ärmel nach oben, nahm auf dem Boden des Badezimmers Platz und streichelte Gavins Bein. Wieder verschwand seine Haut. Aber jetzt fand Nines es okay. "Du bist ein Idiot." seufzte Nines und schüttelte den Kopf über seinen Partner. 

Gavin lachte, schob sich ein Stück Hühnchen in den Mund. "Du hast mir Abendessen gebracht." schmunzelte er dann. "Ja. Irgendwer muss sich ja um dich kümmern. Offensichtlich tust du es ja nicht." Gavin lachte, fühlte sich kein bisschen schuldig. 

~*~*~

Gavin lag im Bett und trank Bier, während er ein Experiment mit Nines unternahm, welcher davon sehr genervt war. "Könntest du nun bitte aufhören auf meiner Haut herum zu tippen? Meine Haut wird sich auflösen, wenn du sie berührst. Das weißt du. Es wird sich nicht ändern und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du aufhören könntest, Muster auf mich zu malen, nur um zu sehen, wie lange sie bleiben." 

Gavin lachte und zog den Android an sich. Er umarmte ihn fest und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er zog die Decke über sie und legte seinen Kopf auf die Schulter seines Freundes. "Du guckst Nachrichten? Ist ja ekelhaft. Mach einen guten Film an!" beschwerte Gavin sich lachend und schnappte sich die Fernbedienung. 

"Ich mag es informiert zu sein. Außerdem hast du keine Konzentration für Filme. Nach nur fünf Minuten, beginnst du immer mit mir rumzumachen und wir-" "Ja, jetzt brauche ich den Film nicht, um mich zu langweilen." Gavin zog Nines an sich und küsste ihn drängend. 

Kurz darauf zuckte er weg und zischte unter Schmerzen auf. Nines sah ihn besorgt an. "Meine Lippe..." seufzte er. "Das hast du verdient." schmunzelte Nines, strich Gavin sanft durch die Haare und über das Pflaster, dass er über die Kopfplatzwunde geklebt hatte. 

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