Slimming down

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Hannibal Lecter x Will Graham
Hannibal
Gay, Trans ftm

⚠️TW Essstörung
⚠️TW Dysphoria

Wörter: 2199

Als Will das Haus betrat, saß Hannibal am Tisch und aß. Will war zu spät, viel zu spät. Und er würde lügen, wenn er sagen würde, dass er es nicht mit Absicht gemacht hatte. Hannibal sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Guten Abend, Will." sagte er. Er deutete auf den Teller mit der Servierglocke, der auf dem Tisch am Platz gegenüber von Hannibal stand. 

"Hey. Tut mir leid, dass ich so spät bin. Ich gehe schnell die Hunde-" "Sie sind gefüttert und ich war mit ihnen draußen. Setz dich und iss." Will zögerte, aber dann wurde ihm bewusst, dass diskutieren keinen Zweck hatte. 

"Ich habe schon in der Uni gegessen. Tut mir leid, ich habe vergessen bescheid zu sagen. Aber ich setze mich gerne zu dir." Hannibal schien sich damit zufrieden zu geben. Als Will zum Tisch gehen wollte, rutschte ihm seine Tasche von der Schulter und fiel zu Boden. Will bückte sich und sofort wurde ihm schwindlig. Er griff mit einer Hand nach der Rückenlehne des Stuhls, um sich festzuhalten. 

Er durfte nicht umkippen. Hannibal durfte das nicht mitbekommen. Er hatte es schon so lange so gut gemeistert. Er durfte jetzt nicht umkippen. 

Er fing sich, richtete sich vorsichtig wieder auf und setzte sich dann. Er schob den Teller zur Seite, drehte das leere Weinglas zwischen seinen Fingern, um sich zu beschäftigen. Hannibal sah ihn aufmerksam an. 

"Warum so spät? Hattest du nicht heute kaum Kurse?" fragte Hannibal. 

Warum zum Teufel musste er sich auch an sowas erinnern?

"Äh, ja. Das stimmt. Aber ich musste mich um einiges an organisatorischem Kram kümmern und ich war noch im Police Department und- Ach, ich weiß nicht, es war einfach ein stressiger Tag. Tut mir leid, dass ich dich mit den Hunden allein gelassen habe. Es war nicht geplant, dass es alles so läuft." "Geht es dir gut?" fragte Hannibal geduldig, "Du bist nicht sonderlich gut darin, mit Stress umzugehen." 

Will nickte: "Ja, mir geht es gut. Ich bin nur-" Er wurde von seinem eigenen Magen unterbrochen, der laut knurrte. Sofort sah Hannibal seinen Freund misstrauisch an. 

"Iss." sagte er und griff über den Tisch, um Will seinen Teller wieder hinzuschieben. "Nein, alles gut. Ich habe wirklich gegessen."

Hatte er nicht.

"Es war keine Bitte. Iss, William. Jetzt." Hannibal nahm die Servierglocke ab und sofort knurrte Wills Magen noch lauter. Er hatte Hunger. So verdammt großen Hunger. Aber er konnte es sich nicht leisten, zu essen. Wenn er aß, würde er zunehmen und wenn er zunahm würden seine Brüste größer werden und-

Nein! Das durfte nicht passieren! Er durfte nicht zunehmen. Schon jetzt war es schwer, seine Brüste so abzubinden, dass sie nicht mehr auffielen. Und seit er Hannibal hatte, band er auch noch genau nach gesundheitlichen Vorgaben ab, da Hannibal sehr darauf achtete. 

Das hieß, es gab auch manchmal Tage - wie heute -, an denen Will keinen Binder trug, da er ihn in den Tagen zuvor zu oft getragen hatte. Wenn er nicht wollte, dass man ihn als Frau sah, dann musste er aufpassen. Er musste dünn blieben - wenn nicht sogar noch mehr abnehmen. 

Will nahm die Gabel in die Hand und starrte auf das Essen vor sich. Ihm wurde schlecht. Aber er hatte Hunger. 

Er begann zu weinen und ließ die Gabel fallen. Hannibal stand auf und nahm seinen Freund fest in den Arm, küsste ihn auf die Haare. "Ich habe dich seit Wochen nicht essen sehen, Will. Möchtest du mir etwas sagen?" 

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