Sex Education

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Lucien O'Donnell x Oliver Blackwood
Boyfriend Material
Gay, being queer in general

We'll pretend one of Oliver's friends is a teacher...

Wörter: 1310

Gestresst ließ sich Amanda auf einen der Stühle fallen. Oliver, der ihr aufgemacht hatte, kam nach ihr in Bridgets und Toms Esszimmer. Er nahm wieder gegenüber von Luc Platz und lächelte ihm zu. Als er seine Beine auch nur ein wenig bewegte, stieß er gegen die seines Partners und sie mussten beide grinsen, als sie Flashbacks von ihrem ersten Date bekamen. Aber dieses Mal versuchte keiner von ihnen die Situation zu retten, seine Beine wegzuziehen und dem anderen Platz zu machen. Stattdessen legte Luc seine Füße auf Olivers, welcher es sich leise schmunzelnd gefallen ließ.

"Was ist dir denn passiert?" fragte Sophie lachend und nahm einen Schluck von ihrem Cocktail, der sogar Luc eine zu seltsame Farbe hatte, um ihn zu trinken.

"Ich hatte heute Sexualkunde mit den Kindern." seufzte Amanda und rieb sich über das Gesicht. Luc schmunzelte. Er hatte noch einige interessante Erinnerungen an diesen Unterricht. Die seltsamen schwarzen Gummipenise, die man nicht wirklich als Dildos bezeichnen konnte, über die sie Kondome ziehen mussten. Die Hälfte der Klasse hatte sich vor den Kondomen geekelt, aber Luc hatte schon damals erkannt, dass Kondome praktisch waren, wenn man nicht wollte, dass seine Mutter fragte, warum seine Socken so verklebt waren.

Oliver auf der anderen Seite zog die Augenbrauen zusammen und sein Gesichtsausdruck wurde in etwa so, wie wenn Luc Reality-TV guckte und Oliver zwang dabei zu sein. Er war also nicht begeistert.

"Prüde?" flüsterte Luc, nachdem er sich so weit wie möglich über den Tisch zu Oliver gelehnt hatte, welcher ihm sogar bereitwillig entgegengekommen war. Vielleicht in der Hoffnung auf einen Kuss.

"Lucien..." seufze Oliver. Er rieb sich die Schläfen und lehnte sich wieder zurück. Luc sah ihn besorgt an, aber Oliver erwiderte seinen Blick nicht. Vielleicht ignorierte er Luc. Vielleicht bekam er den Blick tatsächlich nicht mit. Egal wie, Luc machte es nur noch mehr Sorgen.

"Und wie lief es?" lachte Ben ein wenig schadenfroh. Luc wollte einen Kommentar darüber machen, dass Ben das wahrscheinlich nur fragen musste, da er selbst in Sexualkunde nicht aufgepasst hatte und sich jetzt deswegen mit seinen Zwillingsmonstern herumschlagen musste.

Aber er stoppte sich selbst. Oliver würde es vielleicht lustig finden, aber Luc wollte es nicht riskieren. Er hatte es sich vielleicht gerade schon versaut.

"Du kennst das doch... Mann steckt Penis - die Kinder lachen - in die Vagina der Frau, sie haben Sex - die Kinder lachen noch mehr - und dann bekommt die Frau vielleicht ein Baby. Und da das ja in vielen Fällen nicht passieren soll, sage ich ihnen, dass die Kondome benutzen sollen und Geschlechtskrankheiten scheiße und eventuell nicht behandelbar sind." sagte Amanda und nahm sich ebenfalls einen Cocktail.

Olivers Gesichtsausdruck wurde noch finsterer: "Ja, und lasst uns am besten gar nicht erst über gleichgeschlechtliche oder überhaupt queere Beziehungen reden. Warum sollte man auch? Wir dürfen ja heiraten, das ist ja wohl genug. Wir können ja nicht noch erwarten, dass man über diese Lebensweise aufklärt. Warum sollten Jugendliche auch wissen, wo sie Lecktücher kaufen können, die es nicht wie Kondome in jedem Supermarkt gibt. Warum sollten wir auch darüber reden, das es mehr als nur die "richtige Variante" des heterosexuellen Sexes gibt. Warum sollten Jugendliche darüber aufgeklärt werden, dass sie nicht erst mit irgendwem des anderen Geschlechts schlafen müssen, um vielleicht zu realisieren, dass das für nicht ganz so passt. Warum sollten wir nicht nochmal in der Geschichte zurückgehen und darüber reden, dass HIV nicht gleich Aids ist und Aids und HIV nicht nur Schwule bekommen können, wie es immer noch genug Menschen glauben."

Und in dem Moment, in dem Oliver zu sprechen begonnen hatte, verstand Luc. Manchmal vergaß er, dass Oliver sich sehr für ihre Community und die Probleme interessierte und dass er sich dafür einsetzte. Vor allem, wenn sie Zeit mit Olivers Freunden verbrachten verließ dieses Wissen Luc immer mal wieder.

Manchmal kam es ihm so vor, als wäre Olivers Homosexualität hier nichts Anderes als die Pointe eines schlechten Witzes. Nur auf eine nicht ganz so homophobe Weise wie bei seinen Eltern.

"Hey, immer mit der Ruhe. Es gibt genug Aufklärung auch darüber, okay?"

In diesem Moment sah man sehr genau, wer an diesem Tisch queer war. Luc, Oliver und Tom lachten gleichzeitig bitter auf. "Mein erster Kontakt mit Homosexualität war als ich versucht habe herauszufinden, woran Freddie Mercury gestorben ist, weil mein Vater mein Vater es mir nicht sagen wollte, weil so was ekelhaft ist." sagte Oliver dann und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Meine Eltern haben mir verboten Bowie zu hören, weil er 'ne scheiß Schwuchtel' war." sagte Tom, "Bowie war damals als bisexuell geoutet. So viel zu Aufklärung." "Ich habe in Pornos mit heterosexuellen Paaren immer mehr auf den Mann geachtet und dachte irgendwas stimmt mit mir nicht. Dann habe ich irgendwann einen Dreier mit zwei Männern gefunden, die auch was miteinander hatten und das hat sich richtig angefühlt für mich. Und dann habe ich Schwulenpornos gefunden. Und mit 14 hätte ich fast mit einem 23-Jährigen geschlafen, weil ich dachte, es ist normal das man als Teenager was mit einem Erwachsenen hat, wenn man schwul ist, weil das ja auch in jedem Pornotitel so stand."

Luc sah zu Oliver und hoffte, dass dieser sich nicht für ihn schämte. Aber stattdessen sah er nur den besorgten Ausdruck in seinen Augen. Er würde ihm späte die gesamte Geschichte erzählen.

"Okay, aber das ist..." "An deiner Stelle würde ich mir sehr gut überlegen, was du jetzt sagst."

"Lasst uns einfach das Thema wechseln." schlug Sophie vor. Oliver schüttelte nur den Kopf, stand vom Tisch auf und verließ den Raum. Luc folgte ihm. Tom ging mit Luc.

Oliver stand im Flur, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und atmete tief durch. "Es war gut, dass du es gesagt hast." sagte Luc und nahm vorsichtig seine Hand. "Ich weiß. Manchmal wünsche ich mir, ich müsste nicht beim Dinner über solche Dinge reden, nur weil ich keine... kaum queere Freunde habe." seufzte Oliver.

Tom schmunzelte leicht: "Ich weiß, solche Gespräche sind scheiße. Aber es ist gut, dass du es diese Gespräche führst. Ich hätte es nicht gesagt, obwohl ich es gedacht habe. Ich bin froh, dass du es getan hast." Er klopfte Oliver auf die Schulter.

Bridget kam zu ihnen und umarmte Oliver sofort. "Ich bin okay, Bridge. Nur wütend." Luc fand es irgendwie beruhigend, dass Olivers gegenwärtiges Verhalten seine Art von Wut war. Er war immer noch ruhig, argumentierte und schrie nicht. Und er drohte nicht mit Gewalt und machte auch nur den Anschein, dass er gewalttätig werden könnte. Es erinnerte Luc daran, wie gesund ihre Beziehung war. Er fühlte sich sogar bei ihm sicher, wenn er wütend war.

"Du bist so mutig." flüsterte in Olivers Ohr, als dieser aus Bridges Armen wieder freikam. Oliver beugte sich zu ihm und küsste ihn liebevoll.

"Jemand einen Drink?" fragte Luc dann lachend. "Aber nur in einer Gay Bar, bitte." lachte Tom. Zu viert verließen sie das Haus und teilten sich aus, um zu ihren Autos zu gehen. Luc schob seine Finger zwischen die von Oliver und stupste ihn leicht an: "Es tut mir leid, dass ich dich prüde genannt habe."

Oliver lachte nur ruhig: "Du hattest nicht Unrecht. Ich bin nicht begeistert von meinen Erinnerungen an den Sexualkundeunterricht. Nicht nur wegen dem Mangel an Aufklärung über Queerness, sondern vor allem, weil meine Lehrerin dachte, es wäre eine gute Idee 13-Jährigen zu zeigen, wie man mit dem Mund ein Kondom über den Penis seines Partners zieht. Sehr traumatisches Erlebnis."

"Hast du viel gelernt dabei?" grinste Luc und wackelte mit den Augenbrauen. "Nein, Lucien. Ich kann ein Kondom nicht mit den Mund überziehen." seufzt Oliver, musste aber gleichzeitig lachen. "Ich schon." "Natürlich. Wieso auch nicht?" Oliver beugte sich zu seinem Freund und küsste ihn auf die Schläfe. Lachend schlang Luc seine Arme um seinen Freund.

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