Personality and aesthetic

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Kaz Brekker x Poppy
Six of Crows
Asexual, Gay, Drag Queen

Wörter: 943

Kaz lag kopfüber auf der Couch in Poppys Hinterzimmer. Poppy sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Was?" fragte Kaz und legte sein Notizbuch auf seinem Buch ab. 

"Als ich mich in dich verliebt habe, bin ich davon ausgegangen, dass ich mich in einen Psychopathen verliebt habe und dass es mich irgendwann umbringen würde, du mein Herz brechen würdest, du die toxischste Beziehung meines Lebens wirst und ich vielleicht nicht lebend aus dieser Beziehung rauskommen werde. Und jetzt liegst du kopfüber auf meiner Couch, wie ein Sechsjähriger." 

"Ich bekomme bessere Ideen mit mehr Blut im Kopf." sagte er und blinzelte einige Male schnell hintereinander, "Naja und mir wird schwindlig, aber es funktioniert trotzdem." Poppy ging zu seinem Freund und setzte sich neben ihn. Liebevoll klopfte er Kaz auf den Bauch: "Setz dich auf, Baby. Du bekommst noch einen Hirnschaden." 

Kaz drehte sich wieder um und kniff die Augen zusammen, rieb sie sich und atmete eimal tief durch. Dann gab er seinem Freund einen Kuss. 

"Du bist so rot, wie als ich dich das erste Mal geküsst habe." lachte Poppy und fuhr sanft durch Kaz' schwarze Haare. "Du denkst immer noch, dass das charmant war, oder?" "Was sonst?" "Ich hatte eine Panikattacke und musste verhindern, dass ich mich übergebe." 

Poppy blinzelte langsam. "Ich werde ignorieren, dass du mir das je erzählt hast." Kaz begann zu lachen und umarmte seinen Freund sanft. "Ich muss später noch zu einem Meeting. Hast du noch Klamotten von mir hier?" "Ja, da drüben im Schrank müsste noch ein Anzug liegen. Aber ich weiß nicht, ob ich noch ein weißes Hemd habe, auf das du kein Blut geschmiert hast." 

"Ich schmiere nicht aktiv Blut auf mein Hemd. Das passiert einfach so." "Wenn du Leute tötest." "Wenn ich Leute töte." Poppy lachte und gab Kaz einen Kuss. 

Kaz griff seinen Stock und stand ächzend, als wäre er schon 80, auf. Poppy musste lachen: "Alter Mann." "Mein Bein tut weh und meine Wirbelsäule ist gestaucht, lass mich in Ruhe." "Deine Wirbelsäule ist was?" fragte Poppy geschockt, aber Kaz antwortete ihm nicht. 

Er begann sich auszuziehen. Poppy starrte ihn mit offenem Mund an: "Du bist so heiß." Kaz begann zu lachen und setzte sich wieder, konnte scheinbar nicht gut auf seinem Bein stehen. "Du bist auch heiß." 

Poppy legte sich auf seiner Couch hin. Er starrte nachdenklich an die Decke. 

"Was ist los?" fragte Kaz und überlegte kurz, ob er rübergehen sollte. Er verstand immer noch nicht wirklich, wie man mit den Gefühlen von anderen Menschen umging und schon gar nicht, was er mit seinen eigenen machen sollte. 

Dann stand er auf und humpelte zu Poppy, setzte sich neben seinen Freund. "Kaz, kannst du Menschen überhaupt heiß finden?" fragte Poppy. Kaz zuckte mit den Schultern: "Ja, im Prinzip. Sicher nicht so, wie du jemanden heiß findest, aber an sich, finde ich Menschen heiß." 

"Aber du fühlst dich nicht sexuell zu irgendwem hingezogen?" "Nein." Kaz nahm die Füße seines Partners auf den Schoß und streichelte ihn sanft. "Aber gerade das ist doch jemanden heiß finden." "Poppy, ich verstehe Sex und sexuelle Anziehung und alles, was damit zusammenhängt, nicht. Ich verstehe nicht, was jemanden heiß finden ist und vielleicht benutze ich es falsch, aber ich benutze es so, wie ich jemanden heiß finden kann."

Poppy setzte sich auf und rutschte näher zu seinem Freund. Er hielt ihm seine Hand hin, wartete ab, ob Kaz sich gut genug fühlte, um händchenzuhalten. Kaz wollte nach Poppys Hand greifen, hielt inne, ballte sie zu einer Faust und streckte dann vorsichtig seine Finger, bevor er seine Hand auf die seines Freundes sinken ließ. 

"Erklär mir, wie du Menschen heiß findest." sagte Poppy und legte sein Kinn auf seinen angewinkelten Knien ab. "Wirklich?" fragte Kaz vorsichtig. "Ja. Ich liebe dich, Kaz, ich will verstehen, wie du Menschen siehst und wie du liebst." Kaz lächelte. 

"Also... Ich bin nicht sicher, ob ich es erklären kann, aber... Es ist... Im Prinzip ist es die Persönlichkeit und die Ästhetik von Menschen, die ich attraktiv finde." "Also erst der Kleidungsstil?" "Ja, teilweise. Der Kleidungsstil, die Art, wie sie sich bewegen, wie sie sprechen. Dann Interessen, Dinge, die sie leidenschaftlich gerne tun." Poppy sah ihn interessiert an, was Kaz zum Schmunzeln brachte. 

Noch nie hatte jemand ihm so zugehört, sich Mühe geben, ihn zu verstehen. Poppy akzeptierte nicht nur, dass er asexuell war, sondern gab sich auch alle Mühe der Welt, ihn zu verstehen. Er wollte alles über Kaz' Identität lernen und Kaz liebte ihn dafür. 

"Was hast du an mir zuerst heiß gefunden?" fragte Poppy grinsend und rutschte näher zu Kaz. Kaz schmunzelte und küsste seinen Freund, strich ihm über die Wange: "Deine Augen. Du hattest goldenen Lidschatten drauf und trotzdem haben deine Augen alles überstrahlt. Wären sie Edelsteine, hätte ich sie gestohlen." Poppy grinste und beugte sich zu Kaz, um ihn zu küssen. 

Kaz griff in seinen Nacken und zog ihn an sich, um den Kuss zu intensivieren. "Weißt du, was ich nicht verstehe?" fragte Poppy dann und stützte sein Kinn auf dem Handballen ab. "Meine Erinnerung an jegliche Gebäudepläne in Ketterdam? Meinen moralischen Kompass?"

"Ich wusste nicht, dass du überhaupt einen moralischen Kompass hast. Aber nein, das meinte ich nicht. Ich verstehe nicht, wie du nicht bemerkst, wenn jemand so unglaublich offensichtlich mit dir flirtet, aber selber kannst du unglaublich gut flirten und benutzt es auch noch ständig." 

"Talent." schmunzelte Kaz. "Talent? Glück! Bestenfalls. Ich musste dir quasi meine Zunge in den Hals stecken, damit du realisierst, dass ich dich liebe." "Und dann musste ich kotzen." "Ja, das war eklig." schmunzelte Poppy.

Kaz schüttelte den Kopf und zog Poppy an sich, um ihn zu küssen. 

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