Of secret partners and the hope of not breaking necks

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Wylan x Jesper / Kaz Brekker
Six of Crows
Bisexual, Gay, Unlabeled, Trans ftm

Wörter: 1036

Jesper rollte seinen Kopf hin und her, sein Nacken knackte. Dann stand er von dem klapprigen Stuhl auf und streckte sich. Dieses Mal knackte sein Rücken. Auf so einem Stuhl sollte man wirklich nicht schlafen. 

Es schien noch nicht genug Sonne in den Raum, um jemand anderen geweckt zu haben. Matthias und Nina schliefen zusammen im größten Bett in dem Raum, Inej lag in einer Hängematte kurz unter der tiefen Decke. Jesper musste sich unter ihr hindurchducken. Er ging zu dem schmaleren Bett. Er hatte dort mit Wylan schlafen sollen. Aber als er in der Nacht aufgewacht war - nur gut eine Stunde, nachdem er eingeschlafen war - und Kaz vor dem winzigen Fenster hatte hin und her laufen (oder eher humpeln) sehen, hatte er mit Kaz getauscht.

Er hatte Wylan nicht geweckt, aber er war aufgestanden und hatte eine gute Stunde damit verbracht, Kaz zu überreden zu schlafen. Dann hatte er dafür die Wache übernommen. Und Kaz hatte sich zu Wylan gelegt - wenn auch sehr widerwillig und erst nachdem Jesper eine Wand zwischen ihren Körpern errichtet hatte. 

Jeder andere hätte es lächerlich gefunden. Aber Jesper wusste, dass irgendwas Kaz fühlen ließ, als würde er sterben, wenn er Haut berührte. Oder wenn er berührt wurde. Also baute er Wände aus Kleidung und Decken, versorgte seine Wunden mit Handschuhen, berührte Kaz nicht, wenn nicht ihr Leben davon abhing, legte Kaz Dinge hin, anstatt sie ihm zu reichen. 

Er wollte Wylan wecken, mit ihm nach draußen gehen und zusehen, wie es langsam warm wurde, während sie sich dicht zusammenkuschelten, um nicht zu frieren. Aber als er bei dem Bett ankam, hielt er inne. 

Kaz lag auf dem Rücken, hatte den Kopf leicht zur Seite gedreht. Die Wand war zerstört und nun ja... nur noch ein Haufen Decken und Mäntel. Und Wylan lag dicht an Kaz. Er klammerte sich mit einer Hand um Kaz' Arm, hatte sein Gesicht ebenfalls daran gedrückt. Seine andere Hand lag auf Kaz' Bauch. 

Der Ältere wirkte ruhig, als würde es ihn nicht stören. Vielleicht spürte er es im Schlaf nicht. Vielleicht störte es ihn im Schlaf nicht. Vielleicht war es in Ordnung, weil es Wylan war. Jesper konnte es nicht erklären und er war nicht sicher, ob er wollte.

Eins war sicher. Wenn Kaz etwas brauchte, dann war es eine verdammte Umarmung. Und er liebte Wylan also könnte es mit Sicherheit schlimmer sein. Jesper streichelte Wylan über den Kopf, dann entschied er, Frühstück zu holen. 

~*~*~

Als er wiederkam, war Kaz wach. Er war der Einzige. Aber er lag unbewegt da. "Geht's dir gut?" fragte Jesper und stellte den Korb mit dem Essen ab. "Ich... Ich bin nicht sicher." murmelte Kaz. Er sah auf Wylan herunter und Jesper wurde klar, dass Kaz ihn nur nicht aufwecken wollte. 

"Wie viel Berührung hältst du noch aus?" fragte Jesper. Kaz zog die Augenbrauen zusammen. Was immer Jesper vorhatte, würde ihm sicher nicht gefallen. "Ich kann meinen Arm mit deinem ersetzen, sodass er mit mir kuschelt. Aber dazu müsste ich dich auch kurz berühren." 

Kaz nickte. Er rutsche ein Stück weg von Wylan. Jesper kniete sich zwischen sie und drückte seinen Arm auf den von Kaz. Langsam schob Jesper seinen Arm in den Griff von Wylan, während Kaz seinen wegzog. Sobald er frei war, rollte Kaz sich aus dem Bett, knallte hart auf den Boden. Er keuchte. 

"Du hättest aufstehen können, wie ein normaler Mensch." "Jesper, halt den Mund, ich bin kurz davor mich zu übergeben." knurrte Kaz. Er schloss die Augen, blieb auf dem Boden liegen, bis er sich gefangen hatte. Dann richtete er sich auf, setzte sich doch wieder auf das Bett. 

Er setzte sich so, dass er weder Jesper noch Wylan berührte, rieb über sein schmerzendes Bein.

"Du siehst gut aus. Ab und an ein wenig mehr Schlaf würde dir nicht schaden." schmunzelte Jesper, er strich mit den Fingern sanft durch Wylans Haare. 

"Du wirkst glücklicher, als früher." sagte Kaz plötzlich. Jesper starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. "Sieh mich nicht so an, Jes. Ich kenne dich. Und ich weiß, dass ich nicht wirke, als würde ich mich sonderlich kümmern, aber das tue ich. Ich weiß, wie du warst. Jede Nacht jemand anderes oder ein Spiel... Seit du mit Wylan zusammen bist... Du bist gesünder, glücklicher." 

"Ein Kuss von ihm ist besser als tausend Runden Poker oder sonst irgendein Spiel. Ich liebe ihn so sehr, Kaz." "Das hoffe ich für dich. Wenn du meinem Sohn das Herz brichst, breche ich dein Genick - egal, ob du mein Bruder bist oder nicht." Jesper grinste ihn an. 

"Immerhin muss ich mir keine Sorgen machen, dass ich mal ein Genick für dich brechen muss." schmunzelte Jesper. Kaz lachte und wendete den Blick zur Decke. Jesper zog die Augenbrauen zusammen, sah seinen besten Freund fragend an: "Willst du mir etwas sagen?"

"Du würdest dir zu viel auf diese Information einbilden." schmunzelte Kaz. Jesper riss die Augen auf und sah Kaz geschockt an. "Es gibt jemanden!" "Jes, die anderen schlafen!" zischte Kaz und gab Jesper einen Tritt. 

"Du bist verliebt!" sagte Jesper aufgeregt, aber dieses Mal leiser. "Jes..." "Sag mir ihren Namen." "Nein." sagte Kaz, schüttelte den Kopf. "Kaz, ich werde dich so sehr nerven, dass du dir persönlich wünschen wirst, du wärst gestorben, als du aus diesem Bett gefallen bist." 

"Du hast drei Fragen, aber ich werde dir keinen Namen geben." seufzte Kaz. Jesper grinste und überlegte. 

"Hast du sie in Ketterdam kennengelernt?" "Ja, er arbeitet dort, ich habe ihn durch einen Kontakt kennengelernt." 

"Er?" fragte Jesper überraschend. Irgendwie war das ganz und gar nicht, was er erwartet hatte. 

"Er." bestätigte Kaz, "Und das war Frage Nummer 2."

"Okay, okay. Letzter Versuch. Lass mich nachdenken... Ist er gut für dich?" "Ich bin der Bastard aus dem Barrel. Niemand ist schlimmer als ich. Also kann er ja nur gut für mich sein." 

"Wenn das eben als Frage gezählt hat, dann zählt das nicht als Antwort!" beschwerte Jesper sich. 

"In Ordnung. Er passt auf, dass ich esse und trinke und schlafe... Und er macht mich glücklich. Also ja, er ist sehr gut für mich." "Ich hoffe, ich darf ihn irgendwann kennenlernen." 

Kaz biss in eine Waffel, die er aus dem Korb genommen hatte und grinste: "Vielleicht." 

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