We need to be more careful

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Queen Charlotte & Brimsley x Reynolds
Queen Charlotte
Gay

Wörter: 1310

Reynolds sprang aus dem Bett auf und begann sofort sich anzuziehen, als er die Glocke hörte. Brimsley tat es ihm gleich. Zu einer so späten Uhrzeit, konnte es nichts Gutes bedeuten. Wahrscheinlich hatte der König wieder eine seiner Episoden.

Brimsley spürte, wie ihm schlecht wurde. Er wusste, dass sie diesen Raum nicht zusammen verlassen konnten. Nicht um diese Uhrzeit. Brimsley müsste zuerst gehen, dafür sorgen, dass kein anderer sah, wie Reynolds den Raum verließ. Aber das war keine Option.

Sie waren beide Diener der Krone. Kingsman und Queensman. Keiner von ihnen beiden hatte die Wahl, zu warten. Sie mussten sich beeilen und es war egal, welches Schicksal das für sie barg.

Es kam Brimsley lächerlich vor. Sinnlos. Als würde er sich in Gefahr bringen, für etwas, das es nicht wert war. Aber Reynolds war mit dem König aufgewachsen. Von Kinderzeit an war er darauf gedrillt wurden, dem König zu dienen und alles für ihn stehen und liegen zu lassen. Brimsley wurde erst später dafür ausgebildet. Er nahm seine Arbeit ernst und er liebte seinen Job, vor allem, da er nah bei seinem Partner war, sie oftmals sicher und versteckt zusammen sein konnten.

Aber es gab auch Momente, wie diese, die Brimsley hasste. In denen er wusste, dass er niemals sein Glück über das der Krone stellen konnte.

Es kam ihm vor, als würden sie Stunden brauchen, um sich anzuziehen, aber es handelte sich kaum um Minuten.

Als Brimsley zur Tür gehen wollte, spürte er, wie Reynolds nach seinem Arm griff und ihn zurückzog. Er sagte nichts, aber die tiefe Sorgenfalte, die sich zwischen seinen Augenbrauen gebildet hatte, ließ Brimsley unruhig werden. Irgendetwas sagte ihm, dass Reynolds Sorge nicht dem König galt.

"Reynolds-" begann Brimsley, wurde aber sofort unterbrochen. Reynolds beugte sich zu ihm nach unten und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er schlang seine Arme so fest um ihn, dass Brimsley das Gefühl hatte, er würde zerdrückt werden. Es machte ihm Angst, wie sehr sich all das nach einem Abschied anfühlte.

Reynolds gab ihm keine Chance etwas zu sagen, als er sich löste. Er öffnete die Tür und verließ den Schlafraum seines Partners. Als Brimsley ihm folgte, um das Königspaar ebenfalls aufzusuchen, verpasste ihm das Universum einen weiteren Schlag in die Magengrube.

Vor der Tür standen Wachen. Sie schienen in diesem Moment keinen Dienst zu haben oder sie waren auf Patrouille. Jedenfalls war es nicht gewöhnlich, dass sie sich an diesem Ort aufhielten. Brimsley sah sie nicht länger als eine Sekunde an. Er tat einfach, als hätte er sie nicht bemerkt.

~*~*~

"Meine Königin, darf ich darum bitten, allein mit Ihnen zu sprechen?" fragte eine Wache. Brimsley erkannte ihn. Er war in der letzten Nacht im Keller gewesen. Als Reynolds und er zusammen sein Zimmer verlassen hatten.

Die Königin nickte und Brimsley wies alle anderen Menschen im Raum zur Tür. "Ich werde draußen warten, wenn Sie mich brauchen, euer Majestät." sagte er und verbeugte sich, bevor er den Raum verließ.

Sein Magen war verkrampft und wäre er nicht von so vielen Menschen umgeben, würde er sich in die Topfpflanze neben sich übergeben. Am liebsten hätte er Reynolds gesucht. Ihn geküsst, ihn umarmt. Er wollte zu ihm. Wenn das hier enden würde, dann wollte er, dass es in seinen Armen endete.

Es dauerte etwa zehn Minuten, dann läutete eine Glocke. Sofort öffnete Brimsley die Tür, betrat den Raum und verbeugte sich. "Euer Majestät, was kann ich für Sie tun?" fragte er. Er tat sein Bestes, sich nichts anmerken zu lassen. Aber er wusste, dass das hier das Ende war. Die Art, wie die Wache ihn ansah, verriet es ihm.

"Schließ die Tür hinter dir, Brimsley. Ich möchte nur mit dir allein sprechen." sagte Queen Charlotte und Brimsley folgte der Anweisung. Die Wache blieb. Brimsley war nicht überrascht davon. Er sah ihn nicht an. Erwiderte keinen seiner Blicke.

Stattdessen fokussierte er sich voll und ganz auf die Königin.

"Verbringst du viel Zeit mit Reynolds, Brimsley?" fragte sie.

Brimsley nickte: "Ja, euer Majestät. Sie und der König verbringen viel Zeit miteinander und so wie ich immer bei Ihnen bin, ist Reynolds immer bei unserem König. Es ist quasi unvermeidbar für uns, beieinander zu sein."

"Und außerhalb deiner Zeit mit mir und dem König?" fragte die Königin weiter.

Brimsley musste sich zwingen, die Wache nicht anzusehen, musste sich zwingen, seinen Körper in der perfekten Haltung zu halten. "Wir befinden uns immer im Dienst der Krone, euer Majestät. Auch wenn wir nicht in Ihrer unmittelbaren Umgebung befinden, haben wir oft die gleichen Wege. Dazu kommen die Planungen von verschiedensten Anlässen und Terminen. Außerdem haben wir eine enge Freundschaft entwickelt, da wir die gleichen Dienste leisten und dadurch gezwungen sind, so viel Zeit miteinander zu verbringen." erklärte er ruhig.

Brimsley wusste, dass Lügen seine beste Option war. Eine Freundschaft würde die Königin ihm glauben. Zumindest hoffte Brimsley das. Er hasste es zu sagen, dass sie Freunde waren. Sie waren so viel mehr als das. Sie liebten sich. Brimsley wusste nicht, wie er ohne den anderen Mann leben sollte. Die  Zeit, während der sie getrennt waren, da Reynolds mit dem König in Kew gelebt hatte, war schlimm genug gewesen. Es hatte sich immer angefühlt, als würde ein Teil von ihm fehlen. Als wäre er nie vollständig.

"Mir ist zu Ohren gekommen, Brimsley, dass du und Reynolds mehr teilen, als eine Freundschaft. Dass sie zusammen Dinge tun, die für Mann und Frau reserviert sind."

Brimsley ballte die Hände hinter seinem Rücken zu Fäusten: "Euer Majestät, ich kann Euch versichern, dass es sich dabei nur um Gerüchte handelt."

"Ich habe sie zusammen aus dem Zimmer kommen sehen! In der letzten Nacht erst!" rief die Wache. Die Königin warf ihm einen Blick zu, der ihn sofort zum Schweigen brachte.

"Wir haben zusammen zu Abend gegessen und über die kommenden Lieferungen für ihren geplanten Festabend gesprochen. Ich weiß nicht, was man uns unterstellt, aber ich kann Ihnen versichern, dass Planung alles war, was wir getan haben. Reynolds und ich sind uns nah. Er hat zu meiner Ausbildung beigetragen. Wir genießen unsere gemeinsame Zeit, aber nichts unserer Beziehung ist in irgendeiner Weise illegal, euer Majestät."

"Geh." sagte die Königin zu der Wache und er ging. "Möchten Sie, dass ich Ihre Gesellschaft wieder hinein bitte, euer Majestät?" fragte Brimsley, hoffend, dass dieses Thema beendet war.

"Brimsley, ich kann mir nicht sicher sein, wer hier die Wahrheit sagt, aber ich entscheide mich, dir zu glauben, weil ich noch nie in einen Moment erlebt habe, in dem du mir nicht treu ergeben warst. Solltest du nicht derjenige sein, der die Wahrheit sagt, dann möchte ich es nicht erfahren und ich rate dir und Reynolds vorsichtig zu sein. Schlimme Dinge passieren Menschen, die es nicht verdient haben. Und so sehr ich es möchte, ich kann nicht versprechen, dich beschützen zu können, auch wenn ich alles dafür tun will."

"Das ist sehr großzügig von Ihnen, euer Majestät, doch leider weiß ich nicht sicher, wovon Sie sprechen." Brimsley wollte sich bedanken. Sie wusste, dass die Wache nicht gelogen hatte. Sie glaubte ihm nicht, was er sagte. Aber sie handelte, als würde sie es tun. Sie beschützte sie - Reynolds und ihn.

"Ich möchte den König sehen. Wo befindet er sich?" "Im Garten, euer Majestät." "Gut." Sie lächelte und ging dann voraus. Brimsley folgte ihr, immer fünf Schritte hinter ihr.

Der König lief durch den Garten, trug kein Oberteil, war beschmiert mit Dreck. Ein Gärtner folgte ihm an der Stelle, an der sonst Reynolds ging. Reynolds stattdessen stand am Rande, im Schatten einer Mauer und wartete. Das tat er meist, wenn der König arbeitete. Und wie üblich, nahm Brimsley den Platz neben ihm ein.

"Wir müssen vorsichtiger sein." sagte er leise. Reynolds riss den Kopf zu ihm herum: "Was ist passiert?" "Wir sind sicher. Für jetzt. Wir müssen vorsichtiger sein." sagte Brimsley nur. Er sah Reynolds schlucken, dann sagte er nur leise: "Das werden wir."

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