Kapitel 96

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Als ich wieder wach wurde und mich allmählich an die Helligkeit bei geschlossenen Augen gewöhnt hatte. Öffnete ich meine Augen und begutachtete die weißen Wände um mich herum. Der Raum sah ziemlich steril aus. In diesem Moment stellte ich rasch fest, dass die Schmerzen wirklich abgemildert waren. Ich hob mein Gewand, welches ich anhatte - nachdem ich meine Decke von mir wegschob - und erblickte eine mittelgroße Narbe am Bauch.

„Amina?"

Ich sah zur Tür und erkannte einen Blondschopf. Lächelnd klopfte ich auf die freie Bettseite.

„Davi."

Er öffnete die Tür und kam zu mir ans Bett. Er lächelte und setzte sich neben mir.

„Geht es dir gut?"
„Ja und dir, kleiner Mann? Wo ist den dein Papa?"
„Auch. Der holt sich gerade ein Kaffee." lachte der kleine Junge vor sich hin.

Wir spielten einige Zeit miteinander als die Tür langsam geöffnet wurde und wir in diese Richtung sahen. Marco und Neymar sahen herein und bekamen große Augen.

„Du bist ja wach!"
„Ja."
„Also Davi, wollen wir bei dem Wetter etwas in Klinik-Garten spielen?"

Marco sah Davi flehend und doch gleichzeitig brüderlich an. Der Kleinere nickte, sprang zu Marco auf den Rücken und ging beide mit einem ‚Ciao' dem Zimmer. In jener Zeit sah ich fragend zu Neymar, da ich die Situation nicht kannte und ich musste zugeben, dass es mich leicht verwirrte.

„Also, wie soll ich es nur anfangen." sagte er auf ein gebrochenes Deutsch.
„Hau einfach raus. Wie geht es meinem Kind? Was ist es geworden?"

Der Brasilianer lächelte und blickte kurz auf den Boden.

„Dein Kind geht es gut. Es ist ein Junge. Aber bevor du ihn siehst, sollte ich dir da was sagen."

Nun legte ich meinen Kopf etwas schief und sah ihn mit erhobener Augenbraue an.

„Du wirst überrascht sein, was die Hebamme sagte und ich später als Beweis sehen durfte."

Lächelnd ging er auf die Tür zu und wank jemanden her. Nicht einmal eine Minute später schob er ein Wagen, der aussah wie eine Wiege in den Raum.

„Er wurde mit Kaiserschnitt geholt." erzählte er mir noch.

Mein erster Blick auf mein Kind und ich wusste, was Ney mir damit sagen wollte. Deswegen war auch Marco mit Davi fortgegangen, damit ich mit Neymar besprechen konnte, was wir zukünftig machen.

„Wir brauchen ein Namen." stellte ich freudig fest.
„Ich bin für einen Deutschen."
„Wieso?" wollte ich nun irritiert wissen.
„Weil mir Niklas gefallen würde."

Nun sah ich wieder zu dem Säugling. Seine Haare waren schokoladenbraun sowie die meine. Seine Haut war etwas heller wie die von Neymar. Es wirkte mir, dass er eine kleine Hautmischung von ihm und mir hatte. Man konnte nicht darüber streiten, dass es Neymar war, der mir dieses Kind geschenkt hatte. Als der Junge seine Augen aufriss und mich ansah, wusste ich sofort, da schaut mich das Kind von Neymar an.

„Niklas da Silva Santos klingt gut."

Augenblicklich sah ich ihn liebevoll an und in jenem Moment sah er mich etwas überrascht an.

„Heißt das etwa...?"

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now