Kapitel 1

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Es war ein schönes Gefühl die warmen Sonnenstrahlen auf meine Haut zu spüren. Ich genoss jeden Einzelnen, dabei hielt ich meine Augen unter meiner schwarzen Sonnenbrille geschlossen. Ich spürte auch den heißen Sand unter meinem Handtuch, der mir einen kühlen Schauer durch meinen Körper schissen ließ. Ich wusste gar nicht mehr wann ich mich zum letzten Mal so wohl gefühlt hatte. Ich hörte immer wieder die Wellen, die ans Land kamen und wieder zurückflossen. Die Vögel, die immer wieder ihre Kreise über den Strand zogen und dabei ihre Geräusche von sich gaben. Sicherlich suchten sie nach etwas Essbaren, da hier überall Familien waren, die, die Kinder kaum richtig erzogen hatte. Die einen schmissen das Essen nicht in den Mülleimer sondern neben dran oder ließen diesen gleich am Strand liegen. Ich hörte auch die Menschen, die an mir vorüberzogen und mich einfach liegen ließen. Ich war Model von Beruf und da war es nicht immer leicht, die Trennung zwischen Privat und Arbeit zu erhalten, zu dem dass ich auch noch von einem Fußballprofi die Schwester war, aber dazu noch später. Ich war so in meinem Chillprogramm drinnen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass meine Begleitung aus dem Wasser kam und sich wieder zu mir gesellte. Ich musste lächeln, als dieser mich mit seinen nassen und versalzenen Lippen küsste. Ich ließ meine Augen noch immer geschlossen, ich wusste, dass diese Lippen die seine waren. Diese Lippen waren weich und sehr fein im Detail. Sie waren nicht spröde oder gerissen. Sie waren perfekt. Wir lösten diesen Kuss und öffneten unsere Augen gleichzeitig.

„Na, Sunshine, kommst etwas mit ins Wasser?" wollte er interessiert wissen.
„Warte!"

Ich stand auf und sah ihn sein fragendes Gesicht. Irgendwie wollte ich es ihm nicht leicht machen, deswegen lächelte ich ihn an und rannte los. Meiner Begleitung gefiel anscheinend das Spiel, stand schnell auf und rannte mir hinterher. Wir waren beide sehr sportlich, daher kam er mir sehr schnell hinterher. Ich hörte bereits seine Schritte hinter mir, dass ich ein Hechtsprung machte und an ihn vorbei rannte.

„Der war gut!" lachte der junge Mann hinter mir.

Kurz vor unserem Platz überholte er mich und fiel in seine Arme. Ich war schockiert, dass er auf einmal vor mir stand, dass ich ihn verdutzt ansah.

„Ich bin Fußballspieler, wäre ja blöd, wenn ich nicht schneller rennen könnte!"

Ich mochte sein Lachen. Es war ehrlich, wunderschön und aufmunternd zugleich. Er hob mich auf seine Schultern und ging mit mir ins blaue Meer. Ich wusste nicht, wann ich mich das letzte Mal so frei wie ein Kind gefühlt hatte. Er brachte mich wieder ins Leben zurück. Er brauchte nur da zu sein und ich wusste, dass ich wieder von ganzen Herzen lachen konnte und das war ihm bewusst. Als er bis zur Hüfte im Wasser war blickte er mich an, da ich nach vorne über seine Schulter gelegen war.

„Wirst du heute Abend mit zum Eröffnungsspiel kommen?"
„Wieso?" wollte ich irritiert wissen.
„Weil du mein Glücksbringer bist, Sunshine?"

Ich dachte gespielt nach und sah sein fieses Grinsen nicht.

„Ich glaube nicht, dass du mich brauchst!"
„Falsche Antwort."

Meine Blicke fielen in seine und schon tauchte ich in das kühle Nass ab. Sauer kam ich wieder an die Oberfläche, worauf ich einen lachenden jungen Mann vor mir erblickte.

„Und was wäre die richtige Antwort gewesen, Idiot?" fragte ich zickig.
„Das du mich begleitest!" lachte er heftiger.
„Soll ich noch Händchen haltend über den Rasen begleiten??" gab ich schnippisch von mir

Ich wandte mich zum Horizont und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Augenblicklich spürte ich zwei weiche Hände an meinen Wangenknochen und diese fuhren über den Hals, Schulter hinab zur Hüfte, dort blieben sie sanft liegen.

„Wäre doch mal eine Schlagzeile wert: Fußballprofi kann sich einfach nicht von seiner Liebe trennen." hauchte er mir zärtlich in mein Ohr.

Sein Atem versetzte mir einen kalten Schauer durch meinem Körper, da ich erahnte, wie nah er mir war.

„Oder Fußballprofi traut sich nicht alleine vor einer Masse zu spielen, ohne seine Freundin dabei zu haben." giftete ich ihm entgegen.
„Du bist schöner wenn du lachst. Noch schöner ist es, wenn ich weiß, dass ich der Grund dafür bin." hauchte er mit einem sanften Themawechsel in mein Ohr.

Seine Lippen küssten sanft meinen Hals auf und ab.

„Wieso trainierst du nicht, wenn du heute mitspielst?"
„Wir hatten gestern schon das Abschlusstraining und die Aufstellung wissen wir auch schon. Außerdem wollte ich einen Tag mit dir verbringen, weil du mir die Angst nimmst." flüsterte er mir auf die Haut.
„Wovor will ein Weltfußballspieler Angst haben, wenn er doch das tagtäglich macht?" wollte ich neugierig wissen.
„Es ist etwas anderes für die Nation zuspielen, als für seinen eigentlichen Verein. Mehr Emotion. Mehr Vertrauen. Du kennst es doch selbst, du willst bei einem größeren Fashionweek auch alles gut meistern." lachte er gelassen.
„Ich kann dich verstehen."

Er drehte mich in der Haltung um und blickte mit seinen wunderschönen braunen Augen an. Wir kamen uns immer näher... wir schlossen unsere Augen... und näher... und dann hätten wir uns geküsst, doch...

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now