Kapitel 51

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Halbfinale:

04. Juli 2014 - Belo Horizonte - Brasilien gegen Deutschland - 1:7

05. Juli 2014 - Sao Paulo - Niederlande gegen Argentinien - 2:4

Spiel um Platz 3:

12. Juli 2014 - Brasilia - Brasilien gegen Niederlande - 0:3

Finale:

13. Juli 2014 - Rio de Janeiro - Deutschland gegen Argentinien - 1:0

* EIN MONAT SPÄTER *

Ich hatte ihm zur Liebe sehr wenig über die Weltmeisterschaft geredet, da ich ihn nicht weiter verletzen wollte. Schließlich gab es auch ein Thema, welches mich beschäftigt hatte. Wir hatten uns zwar ausgeplaudert, sind auch wieder aufeinander zu gekommen, allerdings wollte ich die letzten Wochen wissen, warum er die eine Woche im Juni so distanziert war. Er hatte mir eine Antwort darauf gegeben, was mich nicht zufrieden stellte.

Vor einigen Stunden hatte er mich in Barcelona in meinen neuen Heim geweckt und freute sich wie ein Schneekönig. Ja, wir sind jetzt offiziell zusammen gezogen, was die Presse sofort mitbekamen und dadurch die Auflage enorm in die Höhe schoss. Er hatte gemeint, da wo wir hinfliegen gäbe es eine Überraschung, dass er schon so lange geplant hatte. Neugierig und interessiert folgte ich ihm. Am Flughafen blickte ich auf keine Schilder, da ich mir in Gedanken ausmalte, was das für eine Überraschung gewesen sei. Woher wusste er auch, dass ich an diesem Tag frei hatte? Darauf sagte er, dass er bei Isabella angerufen hatte und meinte, dass er mich für diesen Tag ausleihen müsste.

Seinen Rücken geht es etwas besser, leichte Schmerzen waren in manchen Bewegungen noch drin, aber das war vorhersehbar. Wir hatten auch fast zwei Monate keinen Sex mehr miteinander. Gründe dafür waren: 1 Woche Kreta, 1 Woche Sydney und dann die Pause wegen Neymar's Verletzung. Mit einem Wirbelbruch war es kein einfaches Unterfangen.

Als wir in einem anderen Land ankamen, hörte ich von dem Piloten, dass wir schon bald in Paris landen werden. Ich bekam große Augen und sah in die braunen Augen von Ney. Er war ein Wahnsinnskerl. Immer für eine Überraschung gut.

„Wenn dir das schon große Augen bereitet, will ich gar nicht wissen, wie du auf heute Abend reagierst."

„Ach, Liebling, du machst das spannend. Ich will es wissen, was hast du geplant?" jammerte ich.

„Verrat ich nicht."

„Ach menno." gab ich beleidigt hinzu.

Im Hotel angekommen, blieben wir nur fünfzehn Minuten und verdünnisierten uns in Richtung Stadtmitte.

„Ich hab dir 3.000€ auf deine American Express Black gebucht!"

„Du spinnst. Womit hab ich das verdient?"

„Ein Danke hätte es auch gereicht. Weil ich dich liebe und ich weiß, dass du dich gern immer wieder in neuen Sachen sieht."

„Ich liebe dich auch, aber wie kann ich dir das je zurückgeben?" wollte ich ihn wissen.

„Ich lass mir was einfallen." sagte er ganz genau wissend, wie ich es ihm zurückgeben könnte.

Er wollte es nur noch nicht verraten. Wir liefen durch die Stadt und blieben immer wieder bei sehr schönen Kleidungsstücken stehen.

„Du bist wirklich das Abbild einer perfekten Frau."

Sein Lächeln verzauberte mich und ich sah ihn liebevoll an. Ich hatte auf meiner American Express Blue noch etwas Geld von meinen letzten drei Gagen und somit könnte ich an jenem Tag 10.213 € ausgeben. Würde ich natürlich nie machen, da ich mein Geld sorgfältig und sparsam ausgeben wollte. Außerdem war mein Kleiderschrank in dem Haus wieder zu klein geworden, obwohl er begehbar war.

„Woran denkst du?" fragte der junge Mann neben mir.

„Ich denke an meinen immer kleiner werdenden Kleiderschrank." lachte ich etwas auf.

„Im Keller können wir das letzte Zimmer ausbauen für deine erweiterte Sammlung." sagte er spöttisch.

„Als würde ich wegen Klamotten in den Keller gehen." bleckte ich ihm die Zunge.

„Ey, die Zunge bleibt drin oder nur an meiner Zunge."

Und schon waren wir in einem wilden ungezügelten Kuss verwickelt. Ich legte meine Hände an sein Hals, während seine auf meiner Hüfte lagen. Immer wieder reduzierten wir das Tempo, dann erhöhten wir das gleich wieder. Es war ein Moment wie in einem Traum. Die Glückshormone flogen nur durcheinander. Wir zählten mittlerweile wieder zu den angesagtesten Traumpärchen im Sternenhimmel. Was rede ich von mittlerweile wieder? Waren wir je out? Es waren nur kleinere Krisen dabei, die uns noch enger zusammen geschweißt hatten. Das war auch eine gute Trage für unsere Beziehung, so konnten wir einander feststellen, das wir nicht nur bei Sonnenschein sondern auch in der dunkelsten Stunde zusammen halten.

Von meinen deutschen Freunden hatte ich in letzter Zeit auch wenig gehört, bis auf Mats, Kevin und ab und an Leo meldeten sich andere wieder rum nicht. Kevin nervte jeden Tag, dass ich zu dem versprochenen Duell nach Dortmund kommen sollte. Mats wollte mich mal wieder sehen und dann hätte ich es zusammenpacken können. Leo sagte kaum noch was über Mo, wenn er mit mir telefonierte. Immer wieder gab es kleine Nachrichten über Ann-Kathrin, Mario, Mo und Marco. Ich hoffte, dass jeder von ihnen glücklich geworden sind. Aber wie ich feststellen sollte, sollte im Laufe der nächsten Woche das Glück meinerseits und mancher anderen wieder sehr darunter leiden.

Ich löste mich seufzend von ihm und lächelte ihn zaghaft an.

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now