Kapitel 57

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„Ich kenne Amina jetzt auch schon etwas länger. Ich glaube, sie trauert immer noch dich und eurem Mädchen hinterher. Sie hatte es bisher sehr wenigen Personen erzählt, was in ihrem Leben falsch gelaufen war. Ich hatte mich auch schon gewundert, warum sie überhaupt an ihrer Pressekonferenz über ihre Magersucht berichtet hatte. Sie war noch nie ein Mensch, der anderen in ihre Seele blicken ließ. Sie hatte diesen Weg nur eingeschlagen, weil sie bisher in jeder Beziehung nach dem eure, allein und einfach unverstanden gefühlt hatte."

„Hat sie das wirklich erzählt?" fragte Leo neugierig nach.

„Oups, jetzt hab ich sie verraten."

Schuldbewusst erhob sie ihren Kopf von meiner Schulter und sah mich entschuldigend an. In meine Augen bestand nur noch Zweilfel an das Mädchen, welches ich so sehr begehrte.

„Wieso hatte sie mir das nie gesagt?" wollte ich von ihr wissen.

„Frauen reden nie gerne über die Gefühle, die sie hinter einem lassen wollten und die immer wieder aufkreuzten. Ich glaube auch wenig daran, dass weder Mario noch Neymar am Ende zu ihren Entscheidungsprobleme gehören würden. Ich glaube mehr, dass sie größere Probleme bekommen würde, wenn entweder Marco oder du ihr ein Ultimatum stellen würden."

Cathy sprach mit einer ruhigen Stimme, die leicht lallte. Ich verstand sie sehr gut, dennoch konnte ich nicht begreifen, was sie zu mir sagte? Hatte sie wirklich gemeint, dass ich mich um Neymar und Mario kein Angst machen sollte? Viel mehr sollte ich wirklich Angst um Marco haben? Er war immer schon sehr kämpferisch nicht nur was im Fußball spielen anging. Seit er Amina kannte, wollte er immer wieder was mit ihr machen, weil er vor Jahren mit meinem damaligen Wissen sie noch gar nicht kannte. Sie hatten dennoch etwas miteinander und das hätte ich nie von beiden gedacht, dass sie ihre Beziehung entfliehen wollten. Oder war es einfach der Alltagstrott, aus denen sie entfliehen wollten? Kevin nahm sein Handy und tippte darauf, bis er es mir gab.

>Kevin, 21.31 Uhr<

Er würde niemals eine andere so angucken wie er dich anguckt, da bin ich mir sicher.

>Minachen, 21.32 Uhr<

Versteh nicht, was euch da so sicher macht. Er zeigte mir in Rio Kälte, also warum sollte ich nicht ohne ihn glücklich werden.

>Kevin, 21.32 Uhr<

Ich will dich nur von einen Fehler bewahren, denn du später bereuen würdest. Ich bin mir sicher, weil ich seine Blicke gesehen und dabei bin ich mir sehr sicher. Mo wird dich immer lieben.

>Minachen, 21.33 Uhr<

Kevin, warum unterstützt du ihn?

>Kevin, 21.34 Uhr<

Weil ihr meine Freunde seit, die ich immer gut gelaunt sehen möchte. Und es würde mir auch mehr gefallen, wenn du wieder in Deutschland wohnen würdest, weil ich dich dann wieder sehen würde.

>Minachen, 21.34 Uhr<

Ich hätte es mir denken können, dass du dich als Hintergedanken hast.

>Kevin, 21.34 Uhr<

Was fühlst du, wenn du den Namen: Moritz Leitner hörst?

Ich gab ihn das Handy und sah ihn an.

„Du hast noch Chancen bei ihr. Sie hat zwar bis jetzt nicht geschrieben, aber ich weiß ganz genau, dass sie dich noch immer liebt."

„Was Kevin sagen wollte, die erste Liebe vergisst man nicht und was danach kommt wird nur mit ihr verglichen." lächelte Leo mich aufmunternd an.

Allmählich waren die Barcadiflaschen und der Orangensaft ebenfalls weg. Die Naschereien waren auch in unseren Mägen verstaut. Während Cathy sich schon in mein Bett gelegt hatte, schalteten wir die Konsole aus und lagen uns auf die große Couch. Immer wieder wachte ich auf und wurde nervös. Wieso war ich auf einmal so nervös? Es lag wahrscheinlich auch ein bisschen am Alkohol mit.

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now