Kapitel 79

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* Mo's Sicht *

Ich konnte das immer noch nicht begreifen, wie konnte uns unsere Eltern so abartig unser Kind wegnehmen. Ich konnte die Wut meiner Amina förmlich in mir kompensieren. Moment... hatte ich jetzt meine Amina gedacht? Innerlich fragte ich mich doch echt, ob wir es versuchen wollten oder nicht. Oma Traudl war immer unser Ass im Ärmel, wäre sie nicht gewesen: Ich mag gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn Theresa in die falschen Hände gelangt wäre.

„Genießt noch die freie Zeit und glaube mir, Theresa könnte sich dann noch darauf einstellen nicht mehr länger hier zu wohnen." lächelte Grace vertrauenswürdig.

„Ich bin damit einverstanden." lächelte ich nickend.

Theresa sollte sich viel Zeit für den Abschied nehmen.

„Sie würde euch bestimmt auch sehr gerne noch eine Weile bei uns haben wollen."

„AMIIIINA!" rief auf einmal die süße Stimme des Mädchens.

Die Braunhaarige wandte sich mit uns zu dem rennenden Mädchen. Sie lächelte als sie bei uns ankam und ich konnte sehen wie ihre Augen glitzerten.

„Wollt ihr mit uns später das Dortmundspiel anschauen?" wollte Theresa schüchtern wissen.

„Sehr gerne." lächelte Amina ihr zu.

Freudestrahlend krabbelte sie auf ihren Schoss und kuschelte sich, mit dem Gesicht zu ihrem Körper gewandt an sie.

„Theresa, weißt du wer diese Menschen sind?" wollte Finlay lächelnd wissen.

Sie wandte sich leicht zu ihm um und murmelte:

„Nein!"

„Alles was wir über deine Eltern erzählten, war eine Lüge die wir von einer anderen Frau erzählt bekommen hatten."

Theresa löste sich kurz und blickte erst mich, dann Amina an.

„Heißt das, dass ihr mich nie weggegeben hättet?" wollte sie neugierig mit ihrer Kinderstimme wissen.

Ich konnte sehen, wie nah Amina am Wasser gebaut war. Ihre Tränen strömend über ihre Wangen, sowie auch meine suchten den Weg zum Boden.

„Wir hatten dich immer geliebt. Amina hatte jeden Tag ohne dich geweint, weil sie dachte, du wärst nicht mehr am leben."

Das Mädchen strich Aminas Tränen weg und lächelte frei.

„Mamaa, wein doch nicht! Ich bin doch hier!"

Nun konnte sich Amina gar nicht mehr halten. Sie nahm das Mädchen in den Arm, als würde sie es erst nun realisieren, dass sie wirklich vor ihrer totgeglaubten Tochter sitzen.

„Ich hatte dich jeden Tag vermisst." lächelte sie unter Tränen.

„Ab jetzt wird uns keiner mehr trennen..."

Sie wandte sich nun zu mir und lächelte mich an.

„Stimmts, Papa, wir sind ein Team."

„Wir sind ein Team." bestätigte ich sie.

Als sie mir ihren kleinen Finger streckte, verknotete ich meinen kleinen mit ihren.

*

„Ich brauch mein Trikot!" wimmerte Theresa in ihrem Zimmer.

„Das Spiel fängt in einer halben Stunde an."

„Aber ich will mein Trikot, dass bringt ihnen Glück!" brummelte das Mädchen mit einem motzigen Gesicht.

„Glaub mir, es bringt denen auch Glück, wenn du ohne Trikot zuschaust!" versuchte Finlay sie aufzumuntern.

„Ich such mir dir. Ein Spiel ohne Trikot ist kein richtiges Spiel." meinte ich lächelnd.

„Da spricht der Fußballspieler in dir, hmm?" scherzte der ältere Mann.

*

Einige Zeit später saßen die Kleine, Finlay und ich vor dem TV. Theresa hatte ihr Trikot unter einem Haufen Wäsche wiedergefunden. Ich musste es fotografieren und schickte es mit Erlaubnis von Theresa an ihr Idol.

Ich:

>Ein schottischer Fan von Kevin.

Ich schickte dieses Foto in die Gruppe, damit alle es noch vor dem Spiel sehen konnten.

Kevin:

>UHHH *____* Ich will das Mädchen kennen lernen.

Ich:

>Sie dich genauso sehr.

Kevin:

>Nimm sie mit * lach *

Ich:

>Klar, wir kommen am Montag vorbei. :D

Kevin:

>Du willst doch keine Kindesentführung starten? Nur wegen mir! :o Sie braucht doch ihre Eltern.

Zeiten ändern dich.Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum