Kapitel 69

340 10 0
                                    

Er strich mir sanft mit seinen Händen über meine Arme, dabei legte ich meinen Kopf zurück auf seine Schulter. Ich schloss meine Augen und lächelte genüsslich vor mich hin.

„Du bist deutlich hübscher geworden in all den Jahren... Ich meine, du warst damals auch sehr hübsch anzusehen, aber das ... was du aus dir gemacht hast! Du bist nicht einfach eine Barbie. Du bist eine richtige Frau mit Stil und Charme und Leidenschaft."

Moritz fand anscheinend seine Worte nicht, sodass er immer über seine eigenen Sätze sprang. Seine Hände legte er unter meine Arme auf mein Bauch und massierte ihn.

*

Wir standen eine Stunde später im gemütlichen Jogginganzug in der Küche und machten uns etwas zu Essen, damit wir zu Abend etwas futtern konnte. Unsere Planung war danach zwei Filme anzuziehen, da wir die alten Videokassetten ansehen wollten. Mo knetete den Teig und versuchte immer wieder die klebrige Pampe von seinen Händen zu entfernen, was ihm aber erfolglos scheitern ließ.

„Du solltest lieber bei Fußball bleiben." kicherte ich ihn an.

„Wohl wahr!"

Als wir den Teig auf das Blech ausgerollt hatten, stachen wir mit der Gabel ein paar Minilöcher in den diesen, damit es besser aufgehen könnte. Wir legten auf die eine Schinken und auf der anderen Seite Salami darauf. Schließlich kam Paprika, Gurken und Zucchinis mit Käse für das Überbacken drüber.

„Peperoni, auch?"

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er zu mir gekommen war, sodass er in mein Ohr diese Worte hauchen konnte.

„Keine Peperonis."

Ich drehte mich zu ihm um und lächelte wieder schüchtern. Wir schoben die Pizza für dreißig Minuten in den Ofen und machten die Küche gar sauber. Augenblicklich drehte ich mich um und meine Lippen lagen auf Mo seine. Er hob mich an und setzte mich auf die Arbeitsfläche. Ich legte meine Hände um seinen Nacken und zog ihn enger zu mir. Ich löste mich schlagartig, wandte meinen Kopf um und nieste.

„Du wirst wohl krank, Minchen."

„Mori? Ich darf nicht krank werden. Nicht solange ich mit dir hier bin."

„Ich kümmer mich schon um dich."

Er nahm mich an sich und lief mit mir auf den Armen auf die Couch. Er suchte eine dicke Decke und legte diese über mich drüber. Er zündete den Kaminofen an und verschwand wieder in die Küche. Nicht einmal drei Minuten später kam er mit einer Tasse wieder.

„Das ist ein Salbeitee, der lindert die angehende Erkältung. Dein Körper braucht jetzt etwas Ruhe, da er um sich selbst kümmern muss." meinte der Stuttgarter.

„Woher weißt du das?" wollte ich interessiert wissen.

„Von Oma Traudl!"

Ich lächelte und erinnerte mich wieder daran, dass sie uns immer zusammen sehen wollte. Vielleicht half sie uns immer wieder zueinander zu finden. Ich wusste nicht, ob das so war, aber die Begegnungen zwischen Mo und mir waren schon fast schicksalhaft. Ich blickte den jungen Mann an, der meine Füße massierte, die mit dicken Socken bekleidet waren. Er konnte wirklich sehr gut massieren, sodass ich für kurzen Moment meine Augen schloss.

„Hast du eigentlich das Wochenende kein Spiel?"

Ich sah ihn fragend an, während ich den heißen Tee schlürfte.

„Doch, aber da ich eher das Training angefangen hatte und es nur gegen Gladbach gehen würde, meinte Armin, dass ich ruhig nach Schottland könnte."

„Schauen wir das Spiel dann?"

Der Braunhaarige sah mich perplext an und murmelte etwas vor sich hin, was ich nicht ganz verstand.

„Was hast du gesagt?"

„Ich hab gesagt, dass du Fußball anschauen willst?"

„Ja, ich will auch morgen das BVB-Spiel anschauen!" lächelte ich ihn an.

„Dann haben wir unser Abendprogramm für Samstag und Sonntag auch schon erarbeitet." lächelte er süffisant.

Er stand kurz auf und verschwand kurz in die Küche, da er nach der Pizza schauen wollte. Es war eben noch alles sehr altmodisch bezogen gewesen. Wir mussten dann auch mal sehen, wie der TV angehen würde, weil ich fand es etwas kompliziert, schon allein beim Ansehen.

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now