Kapitel 82

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„Mooooorgen. Sag mal, wieso steht ein spanisches Auto vor unserem Haus?" ertönte es von der anderen Leitung.

„Auch Morgen, Krissi."

„Sag nicht, dass Neymar bei dir ist und mit dir reden wollte?"

„Dann brauch ich dir nichts zu sagen, was?"

„Er liebt dich noch immer." brummelte sie vor sich hin.

„Könntest du etwas für mich machen?"

„Huuch, was den?" fragte sie überraschend.

Ich wusste, dass sie mich von weiteren Problemen warnen würde, aber ich möchte gern wissen, worüber Neymar mit mir reden wollte.

„Könntest du Resi später mit zum Spiel nehmen?"

„Klaar, aber mach keinen Fehler, denn du später bereuen wirst." klärte sie mich auf.

„Mach ich schon nicht, aber wird Mario auch dabei sein?"

„Nein, er hat Training! Ich hol Theresa in einer halben Stunde!"

„Ok, danke."

Wir legten nach unserer Verabschiedung auf.

*

Fünf Minuten nachdem Kristina meine Tochter mitgenommen hatte, stand ich noch immer im Türrahmen und seufzte.

„Du siehst glücklich aus." kam es von Ney.

„Wie würdest du dich fühlen, wenn du all die Zeit einen Menschen als Vorbild hattest, die dich von Anfang an belogen hatte? Wie würdest du dich fühlen, wenn du geglaubt hattest, dass dein Sohn Tod sei, obwohl er es gar nicht war? Wie dumm würdest du dir vorkommen, wenn du es erfährst und weißt, dass sie es die ganze Zeit gewusst hatten?"

„Was willst du dagegen tun?"

Ich schloss die Tür und lehnte mich an diese.

„Ich hatte noch nichts geplant."

„Amina, ich mag dich sehr, deswegen kann ich dich in dieser Sache sehr gut verstehen, nicht nur weil ich ein eigenes Kind habe."

„Danke, Neymar. Wie geht es eigentlich Bruna?" wollte ich wissen.

Er schnaubte verächtlich aus und sah wütend auf den Boden.

„Was los?"

„Sie zwingt mich, dass ich sie heiraten soll."

„Und dein Problem?"

„Es gibt keins, weil ich es meinem Vater versprochen hatte."

Neugierig sah ich Neymar an, der einen Schritt auf mich zukam.

„Ich habe versprochen, dass ich nur einmal in meinem Leben einen Heiratsantrag herausbringen würde."

„Und den hast du an mir vergeudet?"

Aus keinem gewissen Grund blickte ich traurig auf den Boden. Ich hatte ihm seine Zukunft verbaut, als er fragte, ob ich ihn heiraten möchte. Verdammt, warum sagte er das jetzt? War er deswegen hier um mir zu sagen, dass ich für ihn die einzige Frau wäre?

„Warum denkst du so? Du warst das schönste Geschenk in meinem Leben. Du hast Schluss gemacht und weil ich dich nicht verlieren wollte hatte ich dich gehen gelassen. Ich hatte mit dir ausgemacht, dass wir es beide wollten. Aber die letzten Tage an denen ich dich nicht bei mir wusste, war es einfach nicht mehr das Leben, welches ich mich vorgestellt hatte. Du wirst nie eine Vergeudung in meinen Augen sein!"

„Neymar, ich liebe dich aber nicht mehr!"

„Ich weiß, aber du kannst dir sicher sein: Ich werde auf dich warten und dich beschützen, egal, wie du mich behandelst."

„Es wäre nicht fair von mir, dir Hoffnungen zu geben, wo keine Zukunft mehr sein kann. Es wäre nicht fair, wenn du meinetwegen auf eine Zukunft mit einer Besseren verzichtest."

„Was ist schon fair im Leben? Etwa, wenn man die Liebe des Lebens mit einem Anderen sieht?"

„Bist du deswegen hier?" fragte ich murmelnd.

Wieso war ich nicht mehr so standhaft? Warum war ich in seiner Anwesenheit schüchtern und nicht selbstsicher? Ich spürte seine Hände auf meine Wangen. Er hob sie leicht an, sodass ich in seine Augen sah.

„Ich möchte nur das du weißt, dass du auf mich zählen kannst. Mach dir keine Gedanken, ich würde das nicht nur machen, weil ich dich unfassbar liebe. Ich möchte dich immer Lächeln sehen und meistens glaubte ich nie an mich, umso mehr freute es mich selbst, wenn du mir ein Lächeln schenkst..."

Es war ein Fehler in seine Augen zu sehen, denn ich fühlte mich ihm so unterlegen. Ich löste mich von seiner Berührungen und lief ohne auf ihn zu achten auf die Terrasse zurück. Er folgte mir.

„... aber jetzt erzähl mir etwas über das Thema: Theresa!"

Ich erzählte ihm eine ganze Stunde von diesem Thema.

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now