Kapitel 83

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Er hörte aufmunternd zu und nickte ab und zu, wenn er es verstanden hatte. Wenn er es nicht verstanden hatte, gab er mir durch die Berührung mit der flachen Hand meines Knies das Zeichen, dass er eine Frage diesbezüglich hätte. Er spürte die Liebe in meinen Worten, wenn ich über Theresa und den Hass, wenn ich über die Schuldigen erzählte.

„Bis jetzt haben außer Kristina und Fabian, die Kleine noch nicht kennen gelernt und wissen auch nicht den Zusammenhang zwischen Theresa und uns."

„Also brauchst du ein Plan, der allen Beteiligten erklärt, was Sache ist?" kam es von Neymar, der genauso sauer wirkte wie er sprach.

Ich wusste, wenn man das mit einem Brasilianer machen würde, wäre die Familienansätze sehr angeschlagen. Ich verschwand kurz in die Wohnung und holte die Kaffeekanne aus der Küche. Auf der Terrasse stellte ich diese - nachdem ich ihm und mir etwas eingeschenkt hatte - auf das Holzbrett, damit das Glas nicht beschädigt werden würde. Neymar schüttete ein Schluck Milch über sein Kaffee und nippte daran.

„Woran denkst du?"

„Du wirst sie zu einer kleiner Feier einladen. Es muss kein bestimmtes Motto sein. Du wirst Finlay&Grace einladen, die aber später bei deiner Ansprache eintreffen werden. Du wirst Borussia Dortmund, deine ganze Familie, seine ganze Familie und eure Freunde einladen, damit sich die Überraschung überhaupt lohnt. Du wirst sie nicht nur durch deine Rede bloßstellen, sondern auch deine Gefühle öffentlich preisgeben, sodass keiner ein Zweifel mehr an deinem Handeln bekommen könnte."

„Und was soll in der Zwischenzeit mit Theresa sein?"

„Messi und ich kümmern uns in dieser Zeit um deine Prinzessin."

„Kann ich dir da auch vertrauen?"

Ungläubig sah er mich an, während er im Türrahmen stand.

„Wer nicht ich, wer dann? Deine Mutter?"

„Die? Ganz sicher nicht."

„Siehst du!"

Ich nahm mein Handy zu mir und schrieb ein formellen Brief. Ich hatte in die Einladung geschrieben, dass sie sich am 13. September um 18 Uhr zu einer kleinen Feier zusammen finden sollten. Wo? In Turisme Rural Vall de Segó, Plaça Palau, 4, 46510 Quartell, València, Spanien. Am Ende schrieb ich noch, dass ich mich um die Anzahl der Kommenden sehr erfreuen würde.

„Wieso in Quartell?" wollte Neymar wissen.

„Weil auch dort meine letzte Pressekonferenz stattfinden würde."

„Du willst wirklich deine Modelkarriere an den Nagel hängen?"

Ich hob die Schultern.

„Es ist die Letzte für drei Monaten."

„Okay."

„Außerdem werden die Schuldigen diesen Urlaub immer in Gedächtnis behalten." lächelte ich zufrieden.

„Weißt du, dass du im austüfteln von Plänen einsame Spitze bist?" stellte ich mehr fest.

„Bei dir rotieren meine Gedanken auch viel mehr als bei anderen."

„Und nun zu deinem Problem!" konterte ich ihm.

Ich wollte nicht hören, was er über mich nachdachte. Er sollte damit aufhören, damit er sich nicht weiter kaputt machen würde. Neymar und ich sind wie zwei paar verschiedene Schuhe, die sich dennoch bis auf ein kleines Detail voneinander unterschieden.

„Ich hab kein Problem."

Ich sah ihn kritisch und musternd an. Seine Wangenknochen blitzten leicht auf als er seine Zähne durch mein Mustern angespannt zusammen gepresst hatte.

„Du lügst! Ich sehe es an deiner Anspannung, dass du ein Problem mit der Gesamtsituation hast!"

„Bruna allein ist nicht mein Problem, wenn du das denkst. Viel mehr ist das, was mein Berater sagte, als ich mit deinen Koffer abgereist war."

Nun wurde ich nachdenklich und spannte mich leicht an.

„Ich werde wechseln."

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now