Kapitel 61

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Wir hatten uns in diesem ganzen Zeit nicht eine Sekunde aus den Auge gelassen. Mir wurde bewusst, dass ich es verdrängt hatte, weil ich einfach nicht verletzt werden wollte. VERDAMMT, MOOOOOO, ICH LIEBE DICH, schrie ich durch die immer lauter werdenden Gedankenkotze in meinem Kopf. Sollte ich wirklich diesen Moment kaputt machen? Oder würde diese Atmosphäre nur noch mehr perfekt werden, wenn ich es erst einmal über meine Lippen gebracht hatte?

„Moritz Leitner?"

„Amina Hummels!"

Ich kicherte an seine Schulter und blickte zum Teich.

„Ich muss dir das echt sagen! Ohne Ablenkung und ohne Streitthemen, auch wenn das unseren Moment sehr schnell realisieren lässt."

„Wieso sollten wir unseren Standpunkt begreifen?" formulierte er es um.

„Weil ich mit Neymar verlobt bin und du? Du hast mit Lisa Schluss gemacht, weil du dir klar über deine Gefühle geworden bist. Aber sei dir sicher, auch wenn ich keine klaren Gefühle habe, weiß ich, dass du mir immer mehr bedeuten würdest wie der Rest."

„Sag es direkt, bitte, Amina?"

„Ich liebe dich, aber ich liebe auch noch Neymar und die anderen zwei. Auch wenn ich mit keinen der Letzteren Kontakt gepflegt hatte, verschwanden die Gefühle nicht oder es sind nur die Erinnerungen, die ich so vermisse. Ich weiß es nicht, aber eines weiß ich..."

Ich konnte seine Blicke auf mir spüren und versuchte mich nicht daraus zu lösen. Wer A sagte, müsste zumindest auch B sagen. Ich schloss meine Augen und genoss den sanften Wind, bevor meine Lippen sich formten, als würden sie etwas sagten, doch wieder widersprach er mir.

„Moment, du liebst mich? Und ich werde dir immer mehr bedeuten als der Rest? Wenn du dir da so sicher bist, warum hast du die Verlobung angenommen?"

Meine Augen kreisten gespielt.

„Wenn du mich nicht aussprechen lassen willst, muss ich es dir wohl zeigen!" murmelte diese standhaft.

Ich setzte mich auf, sah ihn tief in die Augen, nahm seine Hand und legte diese auf mein Bauch. Er ahnte nun wohl, warum ich hier war. Seine Augen wurden groß, als er nun auch das Bild von mir überreicht bekommen hatte. Er sah sich das Bild an und er wusste er hatte in seinen Gedanken recht behalten. Ich konnte in seinen Augen lesen wie in ein offenes Buch. Einige gefühlte Minuten später sah er auf seine Hand, die noch immer auf mein Bauch lag und schließlich wieder auf das Bildchen. Unsicherheit und Verwirrung strahlte er auf mich aus und ich wusste, er erinnerte sich an unser Mädchen zurück. Er lächelte zaghaft und nahm mich ohne Vorankündigung in den Arm.

„Bist du sicher?" flüsterte er.

„Ich hatte das letzte Mal mit Neymar vor drei Tagen, davor hatten wir zwei Monate Pause gehabt. Weil ich eine Woche erst in Kreta dann die nächste in Sydney war, danach mussten wir ein Monat Pause machen, weil er ein Wirbelbruch hatte. Es schmerzte ihn bei jeder Bewegung und deswegen kann es nur von dir sein." wisperte ich ungewollt.

Seine Hände vergruben sich in meine offenen Haaren und drückte mein Kopf näher an seine Schulter. Ich merkte erst jetzt, dass er mit dem linken Fuß auf den Boden stand und mit der andere lag angewinkelt auf der Bank zwischen uns.

„Ich liebe dich nach wie vor und ich schätze, dass das was zu bedeuten hat." hauchte er mir ins Ohr.

Wir saßen einige Zeit so da und lagen einfach in den Armen.

„WAS UM GOTTES WILLEN HAT DAS ZU BEDEUTEN?????"

Unsere Köpfe schossen in die Richtung des Rufens. Mir entfiel sämtliche Farbe aus dem Gesicht, als ich diese Augen blickte.

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now