Kapitel 58

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Am nächsten Tag wurde ich durch ein Klopfen gestört. Ich öffnete total verkatert die Tür und vor mir stand: Lisa.

„Was willst du hier? Hab ich mich nicht klar ausgedrückt?"

Sie schluckte und sah mich mit traurigen Gesicht an..

„Ich will dich wieder zurück. Ich hab Fehler gemacht, die mir leid tun."

„Was den für Fehler?"

„Das ich dich alleine gelassen hatte und nicht gesehen habe, wie sehr du mich liebst."

„Ich liebe dich nicht mehr."

Sie sank ihren Kopf und ich musste stark sein um auf ihre Masche nicht wieder reinzufallen.

„Lisa, verschwinde aus meinem Leben."

„Dein Ernst?" wollte sie zur Bestätigung wissen.

„Jaa, ich werde dich nicht mehr lieben, weil es noch immer eine andere gibt."

„Du redest nicht zufällig von der, die dich stehen gelassen hatte mit Biss- und Kratzspuren?"

Wieder stieg die Wut auf als sie mit mir so über Amina sprach. Warum ich auf hundertachtzig war, wenn jemand so schlecht über sie sprach? Ich gab meiner Liebe die Schuld. Ich versuchte einige Zeit, Lisa einfach abzuwimmeln. So leise wie ich konnte, damit niemand davon Wind bekam. Als ich Schritte hörte, die mit einem Moment verstummten, sahen Lisa und ich in Richtung Treppe, die nach unten führte.

Ich erschrak, genauso wie sie. Als ich merkte, dass diese Frau hinab rannte, ließ ich die Tür hinter mir fallen und sprang hinterher. Ich ignorierte Lisa, die einfach stehen blieb. Verdammt, sollte sie denken was sie wollte, aber diese Frau hinter der ich her rannte, sollte auf keine schlechten Gedanken kommen. Ihre braunen offenen Haare bewegten sich unter dem Wind und der Laufgeschwindigkeit ihrer Besitzerin. Sie rannte um das Mietshaus in eine Parkanlage und setzte sich keuchend auf eine Parkbank versteckt in einem Busch, der an einem Teich anknüpfte. Ich wurde langsamer und kroch durch das Dickicht.

„Was machst du hier?"

Ich stellte ihr die Frage als ich mich neben sie platzierte.

„Wer war diese Kuh?" wollte sie verärgert wissen.

„Wieso willst du das wissen?"

„Weil ich dich kenne, du standest schon damals nie auf solche Tussen?"

Ich verstand ihren Ärger über meine Ex nicht. Was würde es ihr angehen, schließlich war sie doch die Verlobte von Neymar? Musste ich mich vor ihr rechtfertigen, weil sie mich mit meiner Ex getroffen hatte? Sie war ja auch einfach da ohne Ankündigung. Was konnte ich also dafür?

„Es war meine Ex und was willst du hier?" fuhr ich sie an.

„Wieso sollte ich dir das sagen, ich dachte, ich hätte mit dir reden können, weil es wichtig ist?"

„Worüber willst du mir mir reden? Über eure Hochzeit?"

„Da bist du sowieso eingeladen. Erste Reihe mit Marco und Mario?" fragte sie ironisch.

Schnaubend sah ich sie an und sie merkte, dass ich etwas verletzt und verärgert war.

„Hey, das war nur ein Scherz. Ich bin wegen einem anderen Grund da."

„Der wäre?" gab ich eiskalt hinzu.

„Ja, also...!" fing sie stotternd an.

Moment, seit wann stotterte Amina? Sie war doch immer die Wortgewandte, die immer eine Selbstsicherheit, Selbstschutz und Selbstbewusstsein ausstrahlte. Die Braunhaarige neben mir hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert. Mats behauptete, es sei die frühe Karriere, die an ihr nagte. Kevin meinte, dass sie nie eine ordentliche Kindheit gehabt hätte. Leo ahnte, dass sie noch mehr verbarg, was sie niemals erzählen würde. Seine Vorahnung bestätigte sich nachdem sie mit ihrer Magersucht in die Öffentlichkeit gegangen war.

Jonas ihr anderer Bruder behauptete schon, dass irgendwas in der Beziehung mit mir schief gelaufen war. Sie hätte sonst keine solche Bindungsängste oder wie er das genannt hatte. Sein Beispiel war, dass sie in der Beziehung mit mir noch keinen anderen neben mir hatte, aber in der Beziehung mit Mario kam Marco hinzu und die 'glückliche' Beziehung mit Neymar stand wieder rum ich im Weg. Ich musste Jonas wirklich recht geben, es stand immer irgendwer im Weg, damit sie mit einem Partner glücklich werden konnte.Vielleicht brauchte sie wirklich ein konsequentes Ultimatum, damit sie sich endlich entscheiden könnte.

Die Medien berichteten auch schon oft, wer einmal fremd gehen würde, würde es jederzeit wieder machen. Wir sahen uns in die Augen, während ich ihr Verhalten und das Aussehen musterte, legte sie ihre Hand auf meinen Oberschenkel.

„...du wirst das in den Nachrichten schon gehört haben?"

„Das mit eurer Verlobung? Herzlichen Glückwunsch, Frau da Santos Silva Jùnior."

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now