Kapitel 30

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>"Ihr wollt etwas über mein Leben wissen? Dann gebe ich euch das Material zu weiteren Gesprächen um mich! Dazu verstecke ich mich nicht hinter diesem Tisch, sondern erzähle es euch frei und offen."

Sie wartete auf die Zustimmung dieser Reporter, die sie schon bald bekam. Sie war manipulativ und ziemlich selbstsicher.

>"Meine Name ist Amina Hummels, geboren in München..."

Wir hörten ihren vollkommen Steckbrief erst einmal zu. Oscar zeigte etwas Reue, als er merkte, dass sie auch nur ein ganz gewöhnliches Mädchen war, dass ihre Karriere ohne Hilfe erreicht hatte. Anscheinend wurde es manchen noch nicht so klar, wie es bei meinem Bro Oscar bemerkbar gemacht hatte.

>"Ihr werdet denken: Woooow, ein ungewöhnliches Mädchen, dass zu schnell selbst zum Erfolg kam. Ihr seht nur das, was man euch zeigte. Aber habt ihr je hinter der Fassade schauen wollen? Nein, ihr lasst lieber Menschen sich selbst umbringen, danach heißt es, wir haben nichts davon bemerkt. Ich weiß wie das verdammt noch einmal war, wenn man jeden Tag kurz vor dem Tod stünde. Ich weiß wie es ist sein Leben in die richtige Reihe zu bekommen, wenn die Fassade eines glücklichen Lebens auseinanderbricht und wenn du mit deinen Problemen alleine da stehst. Ich weiß ganz genau, wie das ist krank zu sein. Angeschaut zu werden, nur weil man wie der Tod aussah, nur weil man keinen Hunger hatte und das Essen einem widerlich erschien. Ich weiß es nur zu gut, wenn man in den Spiegel schaut und selbst noch bei 23,3 kg sich fett und ekelhaft zu fühlen."

Amina schien wirklich richtig sauer über diese Gesellschaft zu sein. Ihr Aussehen war wie die eines wütenden Löwens, der seine Angreifer in dessen Revier mit seinen strahlend weißen Zähnen verscheuchen wollte.

Reporter 5: Haben Ihre Eltern davon nichts mit bekommen?

Amina: Nein, meiner Eltern ließen sich in diesem Moment scheiden und da hatten sie kaum ein Augenmerk auf, ihre Tochter, die nur noch mit extra weiten Klamotten herumgelaufen war. Mats spielte noch beim FC Bayern München, daher wollte ich ihn mit meinen Problemen nicht nerven. Jonas war auch sehr oft nicht Zuhause. Also konnte kaum jemand nachvollziehen, wie viel ich gegessen hatte und ich bin auf diese Zeit nicht wirklich stolz. Irgendwann wenn man wirklich ALLEINE ist, versteht man wieder aufzustehen. Ich musste zu geben, dass ich mir keine Hilfe gesucht habe.

Reporter 2: Sie haben sich keine Hilfe geholt?

Amina: Eines Tages wachte ich auf und stand vor dem Spiegel. Ich war mir sicher mit 23,3 kg konnte ich kein Fett mehr in meinem Körper haben. Ich fing jeden Tag allein wieder an zu essen. Ich war stolz auf mich, dass ich innerhalb eines halben Jahres wieder 30 kg gewogen hatte. Es ging zwar langsam, aber ich hatte gelesen, dass das zu schnelle Zunehmen sich auf das Herz legen würde. Und Herzprobleme brauchte ich zu meinem neusten Sport überhaupt nicht. Ich verbrannte fett und gleichzeitig baute ich viele Muskeln auf.

Reporter 4: Was haben Sie für Sport gemacht?

Amina: Ich bin zu TSV 1860 München gegangen und hatte Probe trainiert. Sie waren von meinem Talent so begeistert, dass sie mich behalten wollten. Sie wussten auch, dass ich sicherlich kein >Roter< werden würde.

Ich sah meiner Freundin an, dass sie zu diesen Äußerungen viel Mut brauchte. Mut von denen sie einst wohl kaum hatte.

Reporter 3: Das könnte jetzt jeder behaupten! Wie das klingt sich von alleine wieder aus der Magersucht befreit!

Sie nahm ein Stick und steckte diesen in den Laptop.

Amina: Ich war auf diesen Beitrag vorbereitet, dass ich meinen Stick auf den alle Bilder meiner Entwicklung gespeichert sind.

Nun ließ sie die Bilder von Tag eins bis Tag 394. Wir waren alle fassungslos, was sie alles durchleben musste. Selbst die Spielerfrauen waren sich bewusst, dass eigentlich sie sich nur aus halten ließen.

„Wie ungerecht wir doch waren!" - Thaissa

„Sie kam von ganz unten, hatte immer für ihr Leben gekämpft und wir machen alles kaputt." - Raffaela.

„Wegen diesem einen Betrug hätten wir sie nicht so lange steinigen müssen." - Sara

>"Ich will hier keine Namen benennen, aber danke, an manche Spielerfrauen, dass ihr mich hinterrücks an die Presse verkauft habt und mir nach einen Fehler, den ich bei Mario machte, bei Neymar nie wieder machen wollte. Vielen Dank."

Reporter 1: Heißt das Sie haben Neymar nie betrogen?

Amina: Ich hätte es mir nie gewagt, dafür liebe ich ihn viel zu sehr.

Verdammt, Amina, wieso konntest du meine Nachrichten nur nicht empfangen.

>"Ich hatte die letzten Tage mein Handy auch aus, weil ich sehr beschäftigt war, deswegen war ich kaum über soziale Netzwerke aktiv."

Reporter 5: Dann wissen Sie also nicht, dass Neymar in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in einem betrunkenen Zustand etwas mit der Mutter seines Kindes hatte?

Das konnte er doch jetzt nicht wirklich fragen! Scheiße.

Amina: Er hat was?

Sie wusste wirklich davon nichts? Wieso musste sie auch unbedingt ihr Handy ausgeschaltet haben?

Zeiten ändern dich.Where stories live. Discover now