Kapitel 28

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„Ich werde sie jetzt aufhelfen und begleite sie raus. Morgen wird sie sich eh - wie ihr jetziger Zustand verrät - an nichts mehr erinnern können. Ich lasse sie draußen stehen und dann begleitest du sie zum Hotel, welches sie dir automatisch sagen muss. Wie weit du gehen willst, dass musst du dann entscheiden! Aber mach nichts, was du später bereuen wirst. Versprochen?"

„Versprochen!"

Marcel nickte, stand auf und ging auf die am Boden sitzende Amina. Ich sah wie er die verkleidete Amina zum Ausgang brachte. Anscheinend hatte ihre Beraterin schon für sie bezahlt, denn Marcel sah mich kurz an und schüttelte den Kopf. Nun ging auch ich raus und sah sie in der Kälte. Sie, die Frau in die ich mich damals verliebt hatte. Sie, die Frau wegen dem meine Gefühle Achterbahn gefahren waren. Sie, die Frau weswegen ich aus einem tristen Alltag fliehen konnte. Ich würde sie nur bis zum Hotel bringen, dann würde sie keinen Scheiß bauen. Sie würde sich an mich morgen gar nicht mehr erinnern. Ich wollte dass sie glücklich wurde. Auch wenn sie damals einfach gegangen war, müsste ich sie auch einfach hier in diesem Zustand stehen lassen. Ich könnte die Liebe meines Lebens niemals alleine zurück lassen. Ich weiß, sie hatte es damals nicht wegen mir gemacht und wirklich nicht darüber nachgedacht. Ich lief auf sie zu.

„Unmöglich! Mich raus schieben und dann gar nicht mehr kommen. Das hätte Marco niemals mit mir gemacht!"

Moment! Hat sie meinen Namen gesagt? Ich blieb hinter ihr zum Stehen und war mir gar nicht mehr so sicher, ob ich das konnte. Ich konnte es nicht, dass ich sie nur bis zum Hotel brachte. Meine Gefühle würde wieder abdrehen und dieses Wissen, dass sie sich am morgigen Tag sich an nichts mehr erinnern würde, machte mir das nun einfach nicht mehr leicht. Sie lief schwankend über die Straßen. Als sie am Meer angekommen war, sah ich sie schon von weiten, während ich ihr hinterher humpelte. Sie war schnell geworden. Kein Wunder, dass ich mir schwer tat hinterher zu kommen.

„Entschuldigen Sie, Mädchen, aber ich wohne in der Nähe und mit ihrem Zustand wäre es wirklich nicht ok von mir Sie hier sitzen zu lassen."

*

Ich hatte sie erfolgreich und ohne meine Stimme zu benutzen vor ihrem Hotelzimmer abgesetzt. Sie war dankbar als ich sie begleitet hatte und dass sah ich an ihre Augen.

„Ich muss jetzt gehen."

„Warum? Du kannst doch noch etwas mit rein!"

„Glaub mir, unsere Wege sollten sich hier trennen."

Ich küsste sie auf die Stirn. Mein Fehler. Nun ließ ich sie einfach stehen und setzte mich einige Zeit später an mein Pool des Bunkerlow. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich wusste jetzt schon, wie es enden würde. Es war einfach zu Spät, wann würde ich sie wieder sehen. Verflucht... als ich sie vorhin so Betrunken sah, bringt es mich zur Weißglut, dass die ganze Welt ihr diese Fehler nicht verzeihen konnte. Mich hatten sie ihn schnell verziehen. Mario wollte die ganze Zeit mit ihr reden, damit er Klarheit hatte. Ich hatte ihn geschworen mich von ihr fern zu halten, aber er musste mir versprechen, dass er niemals zu den Münchnern wechselt. Wer hatte sein Versprechen zu erst gebrochen? Ja, Mario, du! Nicht ich!

* Amina's Sicht *

Als ich am Freitag erwachte hatte ich einen Kopf drauf, dass ich das Besäufnis bereute. Aber wie kam ich eigentlich wieder in mein Zimmer. Interessiert blickte ich mich um und hatte echt keine Ahnung. Kein Mensch lag neben mir, also hatte ich Neymar nicht betrogen. Ich war auch nicht nackig, was bedeutete, dass ich auch keinen Sex hatte und wie kam Isabella heim? Ich schaltete den Laptop an und schrieb über einen unbekannten Chat Isabella an.

Ami: >Sag mal, wo bist du?<

Als ich um zwölf Uhr immer noch immer keine Antwort bekam, machte ich mir ein bisschen Sorgen. Ohne einen Plan, wann und wo die ersten Interviews stattfanden, machte ich mich für diese Anlässe fertig. Ich musste mich danach unbedingt eine Begleitung für nächste Woche suchen. Auf den Weg nach unten hörte ich schon leises Gemurmel und ich hoffte, die Fragen werden nicht allzu schlimm. Ich stellte mich diese Herausforderung. Ich war eine Sechzigerin. Ich war eine Löwin. Als ich in den Saal kam, fiel mein Blick auf die vielen Kameras. Es sollte also erst einmal eine Pressekonferenz geben und wo war meine Beraterin? Isabella, wo bist du nur, dachte ich.

„Miss Hummels, ihre Beraterin wird später dazu kommen, Sie ist noch verhindert!" sagte eine ihrer Assistentinnen.

„Toll! Wozu die Kameras?" wollte ich in Erfahrung bringen.

„Die Pressekonferenz wird live übertragen. Weltweit."

Ich schluckte. Es würde also live übertragen werden.

„Weltweit?" fragte ich neugierig und unbeholfen nach.

„Auf der ganzen Welt. Brasilien, Deutschland, wenn ich paar Beispiele äußern dürfte?"

Zeiten ändern dich.Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz