13.: Weiper×Wanner

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Genre: drama, also cute

TW:Tod

Für NicoleTre5

Pov. Paul:

"Schatz, du musst jetzt ganz stark sein", hörte ich die bedrückte und weinerliche Stimme meiner Mutter am anderen Ende der Leitung. Sie weinte, das wusste ich sofort, nachdem ich ihren Anruf angenommen hatte.
Sofort presste ich mein Handy fester an mein Ohr.
"W-was ist passiert?", stammelte ich leise; ihre Stimmlage hatte mir deutlich suggeriert, dass irgendetwas Schlimmes passiert sein musste.
Augenblicklich schoben sich die wildesten Horrorszenarien vor mein inneres Auge.
Meine Mutter atmete kurz zittrig aus, ehe sie leise  weiter sprach.
"Opa... Opa ist heute Nacht gestorben."
Nur schwer kamen ihr diese Worte über die Lippen, während mir alles aus dem Gesicht fiel.
Sofort bildeten sich Tränen in meinen Augen und ich spürte einen dicken Kloß in meinem Hals.
Alles um mich herum fühlte sich unecht und still an, während ich mich wie ohnmächtig fühlte.
Mein Opa ist tot. Er war für mich immer der wichtigste Mensch in meinem Leben gewesen; ich hatte ihm alles anvertraut, mich bei ihm ausgeheult oder um Rat gebeten, wenn ich nicht weiter wusste und jetzt? Jetzt sollte alles vorbei sein? Mein Opa war tot....
Nur langsam sickerten diese Wort, von denen ich immer gehofft hatte, ich müsste sie nie hören, in mein Realitätsbewusstsein. 
Der Mensch, der mich mein ganzes Leben lang begleitet hatte und der für mich immer an erster Stelle stand, war nicht mehr da. Einfach nicht mehr hier... und er würde auch nicht mehr wieder kommen.
Ich merkte wie sich eine beklemmende Enge in meiner Brust breit machte und von dort aus in meinen ganzen Körper hinaus strahlte. 
Panik stieg in mir hoch und klemmte mir förmlich die Luft zu Atmen ab. 
Mein Herz pochte so schnell, dass ich Angst hatte, es könnte herausspringen, während mir plötzlich der Schweiß ausbrach. 
Wie automatisch legte ich eine Hand auf meine Brust und versuchte irgendwie Luft zu bekommen; doch es klappte nicht. 
Ich röchtelte, so sehr, dass ich dachte, ich müsste gleich sterben, und trotzdem füllte keine Luft meine Lungen. Die Panik wurde immer größer, ich steigerte mich immer weiter rein. 
So sehr, dass ich gar nicht bemerkte, wie jemand besorgt auf mich zukam, eine Hand auf mein Knie legte, mit der anderen sanft über meinen Rücken strich und beruhigend auf mich einredete. 
Erst als sich mein Atem nach gefühlten Ewigkeiten langsam aber sicher wieder beruhigt hatte, fing ich an, meine Umgebung wieder mehr wahrzunehmen und stellte gleich als erstes die noch immer ziemlich verschwommenen Umrisse von Nelson scharf. 
Mein Freund, welcher mich für ein paar Tage hier besuchen gekommen war, hockte noch immer vor mir und wisperte leise Worte in mein Ohr. Auch diese nahm ich, wie seine sanften Berührungen, erst jetzt bewusst wahr. 
Als auch der Ältere merkte, dass ich mich wieder beruhigt hatte, ließ dieser mich langsam los und setzte sich stattdessen neben mich auf die Couch.
Unverzüglich krallte ich mich in seiner haltgebende Hand, während Nelson mir durch die Haare strich und mich sorgenvoll und irritiert zugleich musterte. 
"Hey, was ist denn los, Paul?", wollte er leise wissen," Warum weinst du?"
Erst jetzt, als Nelson es sagte, registrierte ich die Tränen, die mir wie in Rinnsalen die Wangen herunter flossen und dann auf meiner inzwischen feuchten Jogginghose landeten. 
"Mein... mein Opa", hauchte ich vollkommen fertig mit der Welt. Es fiel mir so verdammt schwer, dieses eine Wort in Verbindung mit meinem Opa auszusprechen. Warum hatte ich das immer verdrängt und gedacht es würde nie passieren, obwohl es mir doch hätte klar sein müssen?
"Was ist mit ihm? Geht es ihm nicht gut?"
Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. 
Wenn es doch nur das wäre....
"Er ist nicht mehr da"; hauchte ich schluchzend.
"Was?", gab mein Freund geschockt von sich, nachdem er perplex die Luft aus seinen Wangen hatte entweichen lassen," Dein Opa ist..."
Nickend ließ ich mich ein den Schoß des Mainzers sinken; konnte nun nichts mehr zurückhalten. 
Ich schluchzte einfach und weinte vor Trauer, vor Schmerz, vor Wut. Wut auf mich selbst, dass ich vor allem in letzter Zeit nicht mehr so oft Kontakt mit ihm gehabt hatte, aber auch irgendwie Wut auf meinen Opa. Dass er mich... uns so früh allein gelassen hatte, obwohl ich wusste, dass er nichts dafür konnte. 
All die Erinnerungen kamen plötzlich in mir hoch. Wie er früher immer mit mir lange Spaziergänge mit mir gemacht hatte, manchmal viel zu lange für meine kurzen Kinderbeine. Wie er mit mir geschimpft hatte, weil ich ihm Mehl in seinen Lieblingshut gekippt hatte, um ihn zu ärgern. 
Wie er mir geholfen hatte, das Lesen zu lernen.
Und wie er stolz im Stadion gestanden und mir zugejubelt hatte, als ich mein allererstes Profitor gemacht hatte.
Mit de Erinnerungen kam aber auch die Übelkeit hoch, welche mich dazu zwang, aufzuspringen und zur Toilette zu sprinten, in welche ich meinen gesamten Mageninhalt entleeren musste.
Nelson war mir gefolgt, legte mir sanft eine Decke um die Schultern und streichelte liebevoll über meinen Rücken. 
"Es tut mir so leid, mein Schatz", flüsterte er mit trauriger Stimme in mein Ohr," Es tut mir so unfassbar leid für dich."
Nelson wusste, wie wichtig mein Opa mir war. Deshalb war er auch der Erste gewesen, der von unserer Beziehung erfahren hatte. Oh Gott, was sollte ich jetzt nur tun? Wie sollte es weitergehen? Ohne meinen über alles geliebten Opa?

Der nächste Morgen begann nicht besonders berauschend. Die halbe Nacht hatte ich kein Auge zugetan. Zu aufgewühlt war ich. Die Trauer, all die mich total übermannenden Gefühle und die Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend mit Opa.
Eigentlich hatte ich die gesamte Nacht geweint und mich von meinem ebenfalls traurig wirkenden Freund hin und her wiegen lassen. Ich wusste, dass es Nelson auch mitnahm und er nur für mich versuchte, stark zu sein, aber ich hatte jetzt einfach keine Kraft darauf Rücksicht zu nehmen.
Irgendwann in den frühen Morgenstunden war ich dann unter Kopfschmerzen völlig entkräftet eingeschlafen; war aber keine drei Stunden später mit den Kopfschmerzen meines Lebens wieder aufgewacht. 
"Wie fühlst du dich, Kleiner?", hatte Nelson mich leise gefragt, doch ich konnte nur mit den Schultern zucken.
"Keine Ahnung", nuschelte ich erschöpft. Verständnisvoll nickte der Ältere. 
"Ich weiß, dass das jetzt alles total schwer für dich ist, Schatz, und ich kann nicht ansatzweise nachvollziehen, wie du dich jetzt gerade fühlen musst, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin, okay? Sag mir, was du brauchst und ich besorge es dir."
Sachte nickte ich. "Danke... aber im Moment weiß ich nicht, was du tun kannst... ich... ehrlich gesagt ist es bei mir selbst noch nicht mal richtig angekommen."
"Das ist okay...du brauchst deine Zeit, um ganz in Ruhe Abschied nehmen zu können und dabei unterstütze ich dich, wo ich kann. Aber abnehmen kann ich es dir nicht... so gern ich es auch will."
"Ich weiß", murmelte ich müde," Danke."
Als Antwort lehnte der Größere sich etwas vor und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
"Ich... ich glaube, ich möchte nach Hause... und ihn nochmal sehen", äußerte ich schließlich meinen Wunsch, über den ich schon die ganze Nacht nachgedacht hatte.
Zweifelnd sah mein Freund mich an.
"Bist du dir sicher? Ich meine..."
"Ich bin mir sicher", unterbrach ich Nelson mit halbwegs entschlossener Stimme," Ich möchte ihn noch einmal sehen und ihm richtig Tschüss sagen."
Kurz musterte Nelson mich prüfend, bevor er zustimmend nickte.
"Okay. Wenn es dir hilft, bin ich dabei und helfe dir."
Dankbar lächelte ich ihn an. 
Ich konnte verstehen, dass er Zweifel hegte, ob das positiv zu meiner Trauerbewältigung beitragen konnte, doch ich war mir sicher, dass ich ihn noch ein letztes Mal sehen wollte. 
Ein letztes Mal... das klang so absurd. So absurd, dass man fast darüber lachen möchte. Wenn man nicht wüsste, dass es ernst war und wirklich das letzte Mal sein würde. 
"Kommst du mit?" Wieder hatten sich in meinen Augen gefühlte Umengen an Tränen angesammelt, als ich meinem Freund diese Frage stellte. Aber dieser nickte sofort entschieden.
"Natürlich komme ich mit. Du kannst so unmöglich Auto fahren und außerdem habe ich dir versprochen, für dich da zu sein."
"Danke", lächelte ich schwach.
"Kein Problem", gab Nelson zurück, bevor er mich sanft küsste und mir so unheimlich viel Halt und Kraft gab. Und das werde ich brauchen, um diesen Verlust durchzustehen und zu verarbeiten.

Honestly, i'm not really zufrieden. Ich hoffe du und ihr verzeiht es mir.
Aber ich muss auch sagen, dass dieser Os mir unheimlich schwer gefallen ist, obwohl ich ihn schon so lange schreiben wollte.
Mein eigener Opa ist zwar schon etwas mehr als zwei Jahre tot, aber trotzdem fallen wir solche Themen ziemlich schwer, weil er so ein wichtiger Mensch in meinem Leben war und dann so plötzlich und überraschend gestorben ist.
Es ist also auch ein bisschen Trauerbewältigung für mich.
Wenn du gerne einen anderen Os haben möchtest, musst du dich bitte bitte bei mr melden.
Dennoch war es mir wichtig, dieses Thema jetzt endlich mal zu schreiben und ich fand irgendwie, dass die Beiden gut dazu gepasst haben.
Keine Ahnung warum.
Habt ihr schon mal ein so wichtiges Familienmitglied verloren?
Wenn ja, wünsche ich euch ganz viel Kraft und Ruhe, um den Verlust in Ruhe verarbeiten zu können. 

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt