27.: Sané×Musiala

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Genre: drama, cute

Für Apfelquarktasche

Pov. Leroy:

Schon als wir vom Spielertunnel hinaus auf
den Platz gingen, hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl. Ein beklemmendes Gefühl, das mir sagte, dass heute irgendwas schief gehen würde. Irgendwas; ich hatte aber keine Ahnung was. Ich konnte es nicht beschreiben, doch dieses komische Gefühl war immer präsent und sorgte dafür, dass ich mich nicht zu hundert Prozent konzentrieren konnte.
Dies war auch der Grund, warum Thomas mich zur zweiten Halbzeit gar nicht mehr mit auf den Platz ließ sondern mich gleich auf der Bank platzierte. 
Frustriert seufzte ich auf, ehe ich meine Ellbogen auf den Knien abstützte und das Spiel angespannt beobachtete. Eigentlich lief alles gut; wir führten zwei zu null und waren auch definitiv die dominante Mannschaft in diesem Spiel. 
Doch dann passierte es. Dass mein schlechtes Gefühl mich nicht getrügt hatte, wurde mir spätestens zu dem Zeitpunkt klar, als einer der Gegenspieler Jamal, welcher gerade mit dem Ball aufs Tor zusprintete, in ihn rein grätschte und ihn böse zu Boden riss. 
Mein Körper verfiel in eine Schockstarre, als der Jüngere am Boden liegen blieb und sich den Knöcheln hielt. Selbst von hier aus konnte ich sein schmerzverzerrtes Gesicht erkennen.
Alles um mich herum blendete ich vollkommen aus. Da lag nur Jamal. So hilflos und klein, dass ich sofort aufspringen und zu meinem Freund eilen wollte, aber Josh, welcher neben mir auf der Bank saß und das ganze Spektakel ebenfalls aus nächster Nähe miterlebt hatte, hielt mich zurück, bevor ich meinem Plan nachgehen konnte. 
"Bleib hier Leroy", zischte er leise und möglichst unauffällig," Oder willst du, dass eure Beziehung auffliegt."
"Aber", wollte ich rasch widersprechen, aber Josh blieb standhaft und drückte mich in den Sitz zurück.
"Bleib hier jetzt. Du kannst da nicht helfen. Später kannst du bestimmt zu Jamal, aber jetzt würdest du sowieso nur stören, abgesehen davon, dass du euch outen würdest."
Nachdenklich seufzend gab ich mich schließlich geschlagen.
"Okay. Du hast recht.", murmelte ich leise," Tut mir leid."
"Schon gut", winkte der Verteidiger ab," Verständlich, dass du so reagiert hast. Pass nur bitte auf..."
Schnell nickte ich.
"Mache ich. Danke Josh."
Während wir gesprochen hatten, wurde Bambi provisorisch behandelt und humpelte dann unter riesigem Applaus aus dem Stadion. 
Den Rest des Spiels verfolgte ich nur noch halb anwesend; meine Gedanken waren permanent bei Jamal. 
Wie ging es ihm? Hatte er große Schmerzen? Gab es schon eine Diagnose oder wenigstens einen Verdacht? Prognosen über die Ausfallzeit?
Meine Besorgnis ließ die Zeit einfach nicht vergehen. Eine Minute fühlte sich an wie zehn; egal wie sehr ich versuchte, mich auf das Spiel zu konzentrieren.
Immer wieder redete ich mir ein, dass ich jetzt eh nichts tun konnte und wohl oder übel abwarten musste, aber genau das machte es so verdammt schwer. 
Ungeduldig biss ich mir auf die Unterlippe, während ich mein linkes Bein hibbelig auf und ab bewegte. 
Und dann ertönte endlich der Schlusspfiff. Ich glaube, ich habe mich noch nie in meinem gesamten Leben so sehr über einen Schlusspfiff gefreut.
Sofort eilte ich in die Katakomben; suchte alles nach Bambi ab, doch er war nirgendwo. 
Erst dann kam ich auf die glorreiche Idee, mal auf mein Handy zu sehen.

Bambi

Bin im Krankenhaus. Ist alles halb so wild; sie wissen aber nicht so genau, was es ist. Muss noch warten. Kommst du, wenn du mit allem fertig bist?

Du

Bin sofort da

Mehr schrieb ich gar nicht; immerhin wollte ich keine Zeit verlieren. Stattdessen verabschiedete ich mich im Schnelldurchlauf, ehe ich mir ein Taxi rief, mit welchem ich eine knappe halbe Stunde später am Krankenhaus ankam. 
Eilig hastete ich zur Rezeption und eine durchaus nette Schwester nahm sich mir sofort an.
Sie begrüßte mich freundlich, bevor sie mich zu Jamals Zimmer  führte und versprach, in nächster Zeit noch mal die behandelnde Ärztin vorbei zu schicken. 
Vorsichtig trat ich in Jamals Zimmer ein und entdeckte den Jüngeren in einem dieser typischen Krankenhausbetten, die regelrecht das Wort ungemütlich schrien. 
Als mein Freund mich sah, musste er sofort schwach lächeln. Er legte sein Handy beiseite und streckte die Arme nach mir aus, während ich auf ihn zu ging.
Fuck, warum muss ich jetzt weinen? Die Tränen brannten unangenehm in meinen Augen, doch ich wollte stark bleiben. Für Bambi. Und deshalb versuchte ich sie; sofern es mir möglich war, diese zu unterdrücken. Ich wollte jetzt nicht weinen.
"Hey", hauchte ich leise," Wie geht's dir?"
"Ganz okay", murmelte der Jüngere schulterzuckend mit Blick auf seinen bandagierten Fuß," Die Schmerzmittel wirken gut."
Verstehend nickte ich, nachdem ich mich auf dem Besucherstuhl niedergelassen hatte.
"Und weiß man schon was?" Vorsichtig und unsicher sah ich Jamal an; hatte Angst, die falsche Frage gestellt zu haben.
"Die Außenbänder sind gerissen und die Ärztin meinte, eine einfache Schiene reicht nicht. Sie will heute noch operieren", erzählte der Jüngere ernüchtert.
Niedergeschlagen atmete ich aus.
"Fuck."
Mehr als nicken tat Jamal nicht; sein Blick sprach Bände.
"Wie lange fällst du aus?"

Mein Gegenüber zuckte mit den Schultern. 
"Sechs Wochen? Vielleicht mehr; vielleicht weniger. Können sie noch nicht sagen."
Wieder nickte ich, bevor ich sanft seine Wange küsste.
"Ich kümmere mich um dich. Versprochen."

"Babe?", rief ich durchs Haus zu Jamal ins Schlafzimmer," Brauchst du noch etwas?"
"Kannst du mir noch einen Tee machen?"
Sofort kam ich seiner Bitte nach und brühte dem Jüngeren seinen Tee auf. 
Er war heute morgen nach nur ein paar Stunden Krankenhausaufenthalt schon nach Hause gekommen; mit der Anweisung sich die nächsten zwei bis drei Tage zu schonen.
Und vielleicht übertreibe ich auch, aber ich hatte ihn auf der Stelle ins Bett verfrachtet. Ausruhen hieß schließlich auch ausruhen.
Die dampfende Tasse in der Hand haltend trat ich in unser Schlafzimmer ein und stellte ihm den Tee auf den Nachttisch.
"Danke Babe", lächelte der Braunäugige dankbar.
"Gerne. Kann ich sonst etwas für dich tun?"
"Ja"; antwortete er schnell," Könntest du bitte aufhören, mich zu behandeln, wie ein schwer Kranken? Ich weiß, du meinst es nur gut, aber ich fühle mich,als müsste ich jeden Moment sterben."
Nachdenklich musterte ich meinen Freund.
"Bin ich wirklich so schlimm?"
Kurz überlegte er.
"Eher sehr überbesorgt.... ich freue mich ja, dass du dich so aufopferungsvoll um mich kümmerst und ich bin dir auch sehr dankbar dafür, aber es ist irgendwie auch ein bisschen viel, verstehst du?"
Während Jamal mich verunsichert ansah, nickte ich nur verständnisvoll.
"Sorry, das sollte nicht so rüberkommen. Ich wollte nur, dass es dir gut geht."
"Ich weiß", grinste Bambi belustigt,"Und jetzt komm endlich her. Ich will kuscheln."
Seiner Aufforderung nachkommend entledigte ich mich meiner Hose und meines Pullis und kuschelte mich zu ihm ins gemütliche Bett.
Leise seufzend zog ich den Jüngeren in meine Arme; bedacht darauf, ihm und vor allem seinem Fuß nicht weh zu tun.
"Danke, dass du dich um mich kümmerst", murmelte Jamal mit gedämpfter Stimme," Das bedeutet mir viel, ehrlich."
Das ist doch selbstverständlich. Du würdest dasselbe für mich tun"; gab ich locker zurück, während meine Hände über seinen Rücken strichen und vorsichtig seine Wirbelsäule nach fuhren. 
"Du bist der beste Freund der Welt. Hat dir das schon mal jemand gesagt?"
Kurz musste ich auflachen. 
"Ja. Du jetzt gerade."
"Du bist manchmal echt ein kleiner Idiot"; seufzte der Jüngere leise; schmiegte sich noch ein wenig mehr an meine Berührung," Aber genau deshalb liebe ich dich ja so sehr."
"Ich liebe dich auch Bambi"; raunte ich, ehe ich sanft seine Stirn küsste und dann meine Stirn an seine legte. 

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt