52.: Brandt×Havertz

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Genre: cute, mpreg

Für Niall_love16

TW: Mpreg

Pov. Julian:

"Jule?" Eine vertraute Stimme drang in mein Gehör, weshalb ich langsam und müde meine Augen öffnete und Kais liebevolles Gesicht vor mir erkannte.
"Tut mir leid, dass ich dich wecken muss, aber Jannis hat mir geschrieben, dass er gleich mit Lina da ist und da dachte ich, du willst dann wach sein."
Ich brummte nur irgendwas Unverständliches, denn eigentlich schrie mein gesamter Körper nach Schlaf und Ruhe. Aber auf der anderen Seite wollte ich natürlich auch unsere kleine Tochter sehen und ihr zeigen, dass soweit alles gut war. Sie hatte wahrscheinlich keine einzige Sekunde mehr geschlafen seit mitten in der Nacht die Geburt ihres kleinen Bruders losgegangen war und sie mit ihren großen, blauen Kulleraugen beobachtet hat, wie ich, von Kai gestützt, unter den Schmerzen meines Lebens aus dem Haus verschwunden war und sie alleine mit ihrem Onkel Jannis zurückgelassen hatten. Am liebsten hätte ich mich ganz in Ruhe mit ihr hingesetzt und ihr erklärt, was jetzt passieren würde und dass sie keine Angst zu haben brauchte, aber dazu war ich weiß Gott nicht mehr in der Lage gewesen. Noch nie in meinem Leben hatte ich so große Schmerzen gehabt; zwischenzeitlich war ich felsenfest davon überzeugt gewesen, dass ich unter der Geburt sterben würde.
Aber jetzt lag ich hier, in diesem ungemütlichen Bett und fühlte nur noch einen Bruchteil der Schmerzen zuvor. 
Und ich war trotz allem mehr als froh, meine kleine Maus wiederzusehen und ihr ihren kleinen Bruder vorzustellen. 
Kai jedoch schien zu denken, dass er etwas falsch gemacht hatte, denn sein Blick wurde sofort schuldvoll und traurig. 
"Tut mir leid, Jule... ich dachte nur, dass du.."
Vorsichtig legte ich meine Hand auf die von Kai und schüttelte den Kopf. "Alles gut, Harvy"; beruhigte ich ihn liebevoll," Du hast nichts falsch gemacht. Ich freu mich, sie zu sehen. Schlafen kann ich auch noch später."
Kai schenkte mir daraufhin ein beruhigtes Lächeln, ehe er sanft meine warme Hand drückte und mir einen fürsorglichen Kuss auf meine unordentlichen Haare drückte.
Ich war schon fast wieder eingenickt, als es an der Tür klopfte und ich wieder in die Realität befördert wurde.
Augenblicklich begann es, in meinem gesamten Körper zu kribbeln. Wie würde Lina auf den Kleinen reagieren? Würde sie ihn lieben oder Angst vor ihm haben? Eigentlich sprach nichts dafür, dass sie ihn nicht mögen würde. Immerhin hatte sie, als ich noch schwanger war, immer schon mit ihm gesprochen und ihm begeistert von ihrem Tag im Kindergarten erzählt oder wie sehr sie sich auf ihn freute und darauf, wenn sie endlich mit ihm spielen konnte.
Und dennoch war ich mir unsicher, wie die Kleine reagieren würde. Immerhin war hier jetzt ein komplett neuer, kleiner Mensch, mit dem sie jetzt fast alles teilen musste und mit dem sie wahrscheinlich nicht allzu viel anzufangen wusste. Wie sollte sie auch?
Ehe ich mir noch weitere Gedanken machen konnte, standen sie schon im Zimmer. Jannis mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem riesigen, blauen Luftballon in der linken Hand. Lina mit einem undurchsichtigen Gesichtsausdruck. Ihr Körper war ganz nahe an Jannis' Bein gepresst und ihre kleinen Ärmchen fest darum geschlungen, während ihre großen, blauen Augen unsicher in den Raum blickten. 
In diesem Moment war ich mir nicht sicher, ob es sie so verunsicherte, mich in diesem schwachen und müden Zustand zu sehen oder ob es doch das Baby war, das inzwischen in meinen Armen lag und friedlich vor sich hin schlummerte. Ich versuchte, ihr einen beruhigendes Lächeln zuzuwerfen, um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst zu haben braucht, doch ihre Schüchternheit blieb.
Vorsichtig legte mein jüngerer Bruder seiner Nichte die freie Hand in den Rücken. "Guck mal, Kleine", wisperte er leise," Das ist dein kleiner Bruder und deine Papas."
Irgendwie brachte es mich aber doch zum Lächeln, wenn ich mir so ansah, wie fest sie sich an Jannis klammerte. Die beiden hatten schon immer ein gutes und enges Verhältnis zueinander. Etwas, wofür ich, gerade in der Schwangerschaft mit dem kleinen Leandro, echt dankbar bin. 
"Willst du nicht mal Hallo sagen, Maus?"
sie reagierte nicht; ihre Augen waren noch immer voll mit Unsicherheit. Es tat mir leid, sie so zu sehen; zumal weil ich sie gerade nicht in den Arm nehmen und für sie da sein konnte.
Nun  kam auch Kai langsam und vorsichtig, um sie nicht noch weiter zu verunsichern, auf seine Tochter zu und breitete seine Arme aus, nachdem er vor ihr in die Hoche gegangen war.
"Na, meine Kleine", murmelte er leise, nachdem sie sich etwas zögerlich von meinem Bruder gelöst hatte und sich an Kai gekuschelt hatte," Geht es dir gut? Wie war's mit Onkel Jannis im Zoo?" "Gut"; antwortete sie gedämpft," Wir haben Elefanten gesehen. Die haben richtig lange Rüssel. Und Giraffen, die haben auch voll die langen Zungen. Fast so lang wie du, Papa."
Amüsiert schmunzelte ich, aber wo sie recht hat, hat sie nun mal recht.
"Wirklich? Und habt ihr auch was gegessen?"
Schnell nickte sie. "Eine riesen Portion Pommes. Onkel Jannis hat gesagt, dass ihr das nie essen dürftet", berichtete sie begeistert.
"Das stimmt, mein Schatz.", lachte Kai und strich seiner Tochter über die langen Haare.
Vielleicht hatte er die richtige Taktik gewählt, indem er sie erstmal von der ganzen, ungewohnten Krankenhausatmosphäre ablenkte, anstatt sie gleich mit dem nächsten zu überfallen. Für sie war das auch alles ganz schön viel Neues. 
"Willst du dem Papa und deinem Bruder jetzt auch mal von dem Zoo erzählen?", fragte der Jüngere vorsichtig," Die wollen bestimmt beide auch wissen, was für Tiere ihr das so gesehen habt."
Schüchtern nickte die Kleine. "Aber du und Onkel Jannis bleibt auch hier, oder?"
"Na klar. Was denkst du denn, Schatz?"
Wieder nickte sie; dieses Mal wirkte sie tatsächlich etwas entschlossener.
Kai nahm sie also hoch und setzte sie vorsichtig zu mir aufs Bett, wo ihre Augen sofort größer wurden, als sie das kleine Bündel in meinen Armen sah.
Wir ließen ihr ihre Zeit und sagten erstmal nichts, während Lina mit gebanntem Blick ihre zarten Finger ausstreckte und sie auf ihren kleinen Bruder legte.
"Der ist ja ganz weich", stellte sie nach einiger Zeit perplex fest, was mich leise lachen ließ.
"Das stimmt. Das ist dein kleiner Bruder, Linchen."
"Wirklich?"
"Mhh"; nickte ich," Das ist Leandro."
Kurz schwieg sie und sah wieder zu Leandro, ehe sie mit strahlenden Augen wieder zu mir aufsah.
"Papa? Darf ich Leandro auch mal halten?"
Kurz zögerte ich, aber ich wollte ihr auch nicht vor den Kopf stoßen und außerdem waren wir hier zu dritt, falls was passieren sollte.
Wir setzten sie also in eine geeignete Position und Kai half ihr, den Kleinen auf den Arm zu nehmen und stützte dann sanft seinen Kopf.
Lina sagte nichts. Sie starrte wie gebannt auf den kleinen Körper in ihren Armen, während ihr Mund sich gar nicht mehr schloss. Sie war absolut hin und weg von dem Kleinen. 
Und ich war absolut hin und weg von dem Anblick, der sich mir hier bot. 
All die Anspannung und Sorge, dass Lina ihren Bruder nicht mögen könnte, fiel in diesem Moment von mir ab und ich fühlte mich so viel leichter. 
Und als sie sich dann noch herunter beugte und ihre kleinen Lippen vorsichtig auf die weiche Stirn des Neugeborenen ablegte, war es um mich geschehen und ich konnte mir eine kleine Träne nicht verdrücken. 
Wer hätte gedacht, dass dieser Moment so schön und herzergreifend werden würde?


Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt