60.: Jannis Brandt×Kai Havertz

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Genre: Mpreg, drama

TW: Mpreg

Für Lxylaxmxria

"Also, ich... ich muss euch auch noch was sagen.."
Zögerlich schaute Julian in die Runde. Am Esstisch saßen seine Eltern, Jascha, Jannis und Kai und aßen Kuchen. Schon beim Ankommen hatte Jule festgestellt, wie müde und fertig Jannis und dessen Freund aussahen. Er wusste, dass die Nachricht, die er ihnen jetzt überbringen würde, Jannis und Kai nicht gefallen würde, aber er konnte es jetzt nicht länger geheim halten. Irgendwann musste er es ihnen sagen.
Gespannt lagen alle Blicke auf ihm, während Julian unauffällig seine Hand auf seinen Bauch.
"Ich... ich bin schwanger."
Fassungslos sahen ihn alle an. 
"Was?", brachte seine Mama als erstes hervor," Also... wir freuen uns natürlich für dich, aber... ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast."
"Hab ich auch nicht", erwiderte der Blonde kopfschüttelnd," Wir haben uns beim Feiern kennengelernt und jetzt...werden wir Eltern. Er will auch für mich und das Baby da sein."
Freudig lächelnd stand ihre Mutter auf und schloss ihren ältesten Sohn in die Arme.
"Herzlichen Glückwunsch mein Schatz", freute sie sich überschwänglich," Ich freu mich so für dich. Hach, ich werde Oma, wie schön."
Jule genoss die Umarmung mit seiner Mama so sehr, dass er gar nicht merkte, wie sich die Augen seines Bruder mit Tränen füllten und Kais Hände zu zittern begannen. Mit einem lauten Knall stand Jannis auf und verließ fluchtartig den Raum in Richtung seines Kinderzimmers, während Kai das Haus schnell verließ. Er brauchte jetzt erstmal frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen.
Getroffen lösten Heike und Jule ihre Umarmung und sahen betreten zu Boden. 
"Du solltest ihm vielleicht hinterher gehen und mit ihm reden", schlug Jascha nun tonlos vor. Sie alle hätten nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet, aber eigentlich hätte es ihnen klar sein müssen.
Schwach nickend setzte Jule sich in Bewegung in Jannis' altes Zimmer. Zaghaft klopfte er an, doch bekam keine Antwort. Trotzdem betrat er vorsichtig das Zimmer und fand Jannis auf seinem alten Bett vor. Er hatte seinen Rücken an die Wand gelehnt und die Knie an die Brust gezogen, während er an die gegenüberliegende Wand starrte und leise vor sich hin weinte.
Julian beachtete er kein Stück. Er hatte Angst, ihn anzusehen; seinen Bauch zu sehen oder wie er sich sonst verändert hatte seit er... schwanger war.
"Jannis, ich...", stammelte der Ältere hilflos, während er langsam auf seinen jüngeren Bruder zukam," Es tut mir leid, ich... ich wollte das nicht, aber... es ist einfach so passiert. Ich weiß, dass dir das weh tut, aber..."
"Aber was?" Wütend sprang Jannis auf, noch immer rannen ihm unkontrolliert heiße Tränen über die Wangen. "Du weißt ganz genau, wie lange Kai und ich uns schon ein Kind wünschen und wie lange wir schon versuchen, schwanger zu werden. Und du weißt auch ganz genau, dass es einfach nicht klappt und dass unsere Beziehung darunter leidet und wir schon kurz vorder Trennung standen. Und trotzdem hast du nichts besseres zu tun, als dich im Club von irgendeinem Typen ficken und schwängern zu lassen und dann kommst du hier ganz stolz an und erzählst das jedem, obwohl du weißt, dass Kai und ich auch hier sitzen. Weißt du eigentlich, wie sich das anfühlt?"
Jannis zitterte am ganzen Körper und auch Jule, der eigentlich alles ganz friedlich klären wollte, wurde nun langsam aber sicher sauer. Sowas musste er sich nun wirklich nicht sagen lassen. Kinderwunsch hin oder her. Das ging zu weit. 
"Stell mich hier nicht als Schlampe dar, die sich durch die Weltgeschichte fickt, klar?", regte nun auch der Ältere sich auf," Ich freu mich auf mein Kind und der Vater kümmert sich auch um uns und zwar nicht nur finanziell." Er machte eine kurze Pause. "Weißt du, eigentlich wollte ich in Ruhe mit dir reden, aber du beziehst ja mal wieder alles auf dich. Es geht hier aber ausnahmsweise mal um mich und nicht um dich. Manchmal hat es auch einen Grund, warum manche Leute keine kinder kriegen."
Jannis entglitten alles Gesichtszüge, als er diese Worte seines Bruder hörte und realisierte, was er da gerade gesagt hatte.
"Wie bitte? Was hast du da gerade gesagt?"
"Ja, du hast mich schon richtig verstanden."
Zornig ging Jannis nun auf seinen Bruder los; es war ihm so egal, ob er diesen oder das Baby in seinem Bauch verletzen könnte. Vielleicht wünschte er sich auch tief in seinem Inneren, dass das Baby jetzt weggehen würde und Jule mal merkte, wie sich das anfühlt, so enttäuscht zu werden. 
"Du bist so ein Arschloch", heulte er laut, während er wie wild auf seinen Bruder losging," Ich will nie wieder was von dir wissen."
Dann flog die Tür auf und Jascha und ihre Eltern kamen in das Zimmer gestürmt.
Sie hatten gar nicht lauschen müssen, um alles mitzubekommen. Jannis und Jule hatten laut genug geschrien, damit man auch unten alles deutlich verstehen konnte.
Nur mit Mühe konnten sie die beiden voneinander trennen.
"Sag mal, spinnt ihr zwei jetzt völlig?", regte der jüngste der drei Brüder sich auf," Was geht denn bei euch ab, man? Seid ihr noch ganz dicht?"
"Was kann ich den dafür, wenn er auf mich losgeht wie ein Bescheuerter?", schrie Jule und zeigte wütend auf seinen Bruder, welcher schwer atmend in den Armen seines jüngsten Bruders hing; wenn auch eher unfreiwillig.
"Naja, das was du da gerade zu ihm gesagt hast, war auch nicht okay."
"Entschuldigung, aber es ist doch nicht meine Schuld, dass das bei ihm und seinem Kai nicht klappt. Soll ich deshalb mit meinem eigenen Glück hinter den Berg halten, oder was?"
"Was ist denn hier los?"
Plötzlich stand Kai in der Tür. Auf seinem Gesicht zeichneten sich Spuren von Tränen ab, doch jetzt sah er nur verwirrt aus von der Szene, die sich ihm bot.
Rasch riss sich Jannis los und ging zu seinem Freund, dessen kühle Hand er in seine nahm.
"Nichts", antwortete er mit kühlem Blick auf seinen ältesten Bruder," Wir fahren jetzt."
Und damit zog er den noch immer ahnungslosen Kai hinter sich her zum Auto. Keine Sekunde länger würde er es hier aushalten.

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