22.1: Jannis Brandt×Havertz

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Genre: drama, cute

Für Niall_love16

Pov. Kai:

Frustriert  und niedergeschlagen betrat ich die Kabine. Eine weitere Niederlage.
Man, ich dachte, wenn ich jetzt bei Arsenal spiele, wird alles besser. Aber es hat sich nichts geändert. Ich spielte nicht besser, im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, dass ich immer schlechter werde. Es klappte nichts so wie ich wollte.
Heute hatte ich mal wieder alle enttäuscht; mich selbst in erster Linie.
Die Stimmung in der Kabine war mehr als gedrückt. Jeder war enttäuscht. Aber ich war es ganz besonders.
Nicht nur, dass meine Leistung heute sehr zu Wünschen übrig gelassen hatte, nein, ich hatte auch vor  Jannis, der heute extra für mich mit Jule ins Stadion gekommen war, um mir zuzuschauen, auf ganzer Linie versagt.
Er konnte keine Spur stolz auf mich sein.
"Kopf hoch, Kai", klopfte mir Dec aufmunternd auf die Schultern," Bald wird es besser, du wirst sehen."
"Mhh", brummte ich nicht ganz überzeugt, während ich mir mein Trikot schnell über den Kopf striff.
Ich wollte jetzt nichts mehr als hier weg und mich in meinem Bett verkriechen. Zum Glück entließ uns der Couch gleich und verschob die Besprechung und Analyse glücklicherweise auf morgen Vormittag.
So musste ich auf nichts mehr warten und konnte dementsprechend sofort aus der Kabine verschwinden. 
Geduscht hatte ich nicht; lediglich einen frischen Jogger hatte ich mir über gezogen. Mir egal, ob ich stank. 

Geknickt kam ich an meinem Auto an, an dem Jannis und Julian, wie verabredet, bereits warteten. Während mein Freund auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, hatte sein Älterer Bruder es sich auf der Rückbank gemütlich gemacht. Beide waren mit ihren Handy beschäftigt und redeten nicht miteinander. Über was sollten sie auch reden? Vor allem Jule wusste, dass es nach so einem Spiel nicht sonderlich förderlich war, es danach noch breit zu treten. Dementsprechend dankbar war ich über den Fakt, dass sie es nicht taten. 
Abgekämpft ließ ich mich auf meinen Sitz plumpsen und atmete kurz durch. Jannis sah kurz zu mir herüber und lächelte aufmunternd, während seine Hand meine berührte. Dankbar lächelte ich zurück, bevor ich den Motor meines Wagens startete und zu mir nach Hause fuhr. Die beiden Brandt-Brüder würden hier die noch die nächsten zwei Tage verbringen. Ich hoffte also innerlich, diesen scheiß Tag ganz ganz schnell vergessen zu können. 

Zu Hause angekommen überredete Jannis mich dann doch dazu, duschen zu gehen. "Ich mache dir auch noch etwas zu essen", hatte er mir versprochen und obwohl ich eigentlich gar keine Lust hatte zu duschen, machte ich es ihm zu Liebe dann doch. Hunger hatte ich eigentlich auch keinen, aber ich wollte ihn nicht kränken, weshalb ich mich mit den Beiden an den Tisch setzte und zumindest versuchte, etwas zu essen. Aber im Prinzip stocherte ich nur lustlos darin herum.
Im Moment läuft alles so schief, dass ich sogar schon des Öfteren überlegt habe, einfach hinzuschmeißen, aber irgendwie bringe ich es doch nicht übers Herz.
"Och komm schon Schatz, ein bisschen musst du essen", bat Jannis mich mit mitleidigem Blick. 
"Musst du wirklich, Harvy", stimmte sein älterer Bruder im zu," Außerdem kochte Janni echt gut. Du musst das probieren." 
"Sorry, dass ich gerade so schlechte Laune verbreite, aber ich habe mir den Abend etwas anders vorgestellt", erklärte ich entschuldigend, doch die Beiden winkten ab.
"Alles gut", meinte mein Freund verständnisvoll," Ich kann dich doch verstehen...." Konnte er das? "Aber eigentlich ist es mir auch egal, ob ihr gewinnt oder verliert, du hast super gespielt und ich habe dir endlich mal wieder zusehen können."
Verächtlich schnaubte ich auf, während ich mein Besteck mit leisem Klirren zur Seite legte. Mir war klar, dass er das nicht böse meinte, sondern im Gegenteil, mich nur aufmuntern wollte, doch das Gesagte machte mich gerade unfassbar sauer. 
"Mir ist es aber nicht egal", pampte ich den Jüngeren zynisch an," Weißt du überhaupt, was das Spiel für uns bedeutet hat?"
Wortlos sah Jannis mich an; schien ehrlich geschockt und überrascht von meinem plötzlichen Ausbruch zu sein. Jule hingegen beobachtete die ganze Situation nur kritisch.
"Ach ja, bestimmt weißt du das, weil du dich ja so gut auskennst", beantwortete ich meine Frage wütend selbst, bevor ich aufgebracht vom Tisch aufsprang," Wie konnte ich das vergessen."
Dass in den blauen Augen meines Freundes inzwischen die Tränen brannten, blendete ich vollkommen aus. 
Julian hingegen tat es mir gleich un erhob sich ebenfalls mit wütender Miene vom, Tisch, während er mich sauer anfunkelte. "Du redest nicht so mit meinem kleinen Bruder, ist das klar", zischte er drohend, doch ich ließ mich von ihm nicht beeinflussen.
"Warum denn nicht? Ich kann doch die Wahrheit sagen. Er ist doch nur mit mir zusammen, weil..." Ich hielt inne und bevor ich noch etwas sagen konnte, stand auch Jannis, welcher inzwischen richtig weinte, auf und verließ leise schluchzend das Esszimmer in Richtung Gästezimmer. 
"Willst du mich eigentlich verarschen, Havertz", fauchte Jule wutschnaubend," Dein Freund kommt extra aus Deutschland hierher, um sich ein Spiel von dir anzuschauen und du hast nichts Besseres zu tun, als deinen Frust an ihm auszulassen? Ich kann ja verstehen, dass du niedergeschlagen bist, wäre ich auch an deiner Stelle, aber sowas geht gar nicht. Wenn du deinen Frust nicht kompensieren kannst, dann lass dich beraten, aber geh nicht so mit deinem Freund um, sonst bist du bald nen Kopf kürzer,  hast du mich verstanden?"
Beschämt nickte ich. Okay, ich hatte übertrieben. Man Kai, du bist so ein verdammter Hornochse. Jule hat so recht. Ich sollte froh und dankbar sein, dass Jannis hier ist und stattdessen behandel ich ihn so.
"Ich sollte ihm nachgehen, oder?"
Unsicher blickte och Jule an.
"Wenn du's nicht von alleine machst, schiebe ich dich ins Gästezimmer. Wehe ihr kommt da nicht als verliebtes Pärchen wieder raus."
Traurig nickte ich, bevor ich mich umdrehte und den gleichen Weg antrat, den Jannis wenige Minuten zuvor auch gegangen war.
Als ich an der Tür anklopfte, bekam ich nur ein geschnieftes 'Geh weg' zurück, doch ich öffnete die Tür trotzdem. 
Vorsichtig trat ich ein und fand Jannis auf dem Bett mit dem Rücken zu mir vor. An seinem bebenden Rücken und dem leisen Schluchzen, erkannte ich, dass der Jüngere weinte. Bitterlich weinte. 
Langsam ging ich auf den Blonden zu und setzte mich dann mit etwas Abstand neben ihn. Leise seufzte ich auf.
"Es tut mir leid, Janni", flüsterte ich nach einer Weile," Ich hätte dich nicht so angehen dürfen. Ich weiß auch, dass das absolut keine Entschuldigung ist, aber dieser Tag war so scheiße und ich konnte meinen Frust einfach irgendwie nicht mehr kontrollieren... ich... wollte das nicht. Mir ist klar, dass ich ihn als Letztes bei dir hätte rauslassen dürfen."
Ich legte eine kurze Pause ein, in der ich kurz zu Jannis schielte, doch als dieser nicht reagierte, fuhr ich einfach fort.
"Weißt du, ich hab mich so darauf gefreut, dass ihre kommt; vor allem, dass du kommst. Ich wollte euch zeigen, was ich kann und euch, dich, stolz machen. Ich möchte, dass du stolz darauf sein kannst, mein Freund zu sein, aber habe dich heute auf ganzer Linie enttäuscht. Nach dieser grottenhaften Leistung musst du dich viel eher für mich schämen, als dass du stolz auf mich sein kannst."
Mittlerweile musste auch ich weinen. Fuck, tat das alles weh.
"Ich konnte den Gedanken daran irgendwie nicht mehr aushalten und ich weiß auch, dass du es nur gut gemeint hast, aber dein Aufmunterungsversuch hat es nicht gerade besser gemacht." Unsicher sah ich zu Jannis. Waren das die richtigen Worte oder hatte ich ihn jetzt nur noch mehr verärgert?
Einen Augenblick später drehte der Jüngere sich zu mir um, sagte jedoch nichts. Er musterte mich nur ausgiebig, während ich mich immer unwohler und unsicherer fühlte. 
Wortlos rutschte Jannis ganz nahe an mich ran und legte seinen Kopf auf meinen Schoß, um sich dann richtig an mich kuscheln zu können. 
"Du bist so ein verdammter Idiot, Kai Lukas Havertz", nuschelte er leise," Ich bin immer stolz auf dich. Meinetwegen könntest du auch neunzig Minuten auf der Bank sitzen und ich wäre unheimlich stolz auf dich und würde überall mit dir angeben."
 Unweigerlich musterte ich lächeln. Meine Hände fuhren mittlerweile zärtlich über den Rücken und die Haare des Blonden. 
"Ehrlich?"
Nickend bejahte er meine Frage. 
"Frag doch mal Julian, wie oft er schon die Augen verdreht hat, weil ich die ganze Zeit nur von dir gesprochen habe."
Okay, ich musste zugeben, diese Vorstellung war ziemlich lustig und gar nicht mal so unrealistisch. 
"Klar, ist es scheiße, dass ihr verloren habt und es gerade nicht so läuft bei euch, aber ich bin doch trotzdem stolz auf dich und für dich schämen tue ich mich schon gar nicht. Und außerdem ist das doch nicht allein deine Schuld. Eigentlich ist es gar nicht deine Schuld."
Spätestens jetzt konnte ich mein Grinsen  nicht mehr verbergen. 
Wie süß war er bitte? Genau deshalb liebte ich ihn so sehr. 
"Also...", begann ich jetzt leise," Also bist du nicht mehr sauer auf mich?"
Nach dieser Frage löste Jannis sich von mir und setzte sich auf, sodass er mich richtig ansehen konnte. Eindringlich sah er mich an, während er seine Hände an meiner Wange platzierte. 
"Das war eine echte scheiß Aktion von dir."
"Ich weiß." Schuldbewusst senkte ich den Kopf. 
"Aber das ändert noch lange nichts daran, dass ich dich über alles liebe...aber wenn du sowas nochmal abziehst..."
"Werde ich nicht", versprach ich schnell," Versprochen. Das kommt nicht noch mal vor."
Lächelnd nickte Jannis. 
"Nein ich bin nicht mehr sauer auf dich, du Idiot", beantwortete er dann grinsend meine ursprüngliche Frage.
Glücklich schmunzelnd legte ich meine Arme um die Taille des Jüngeren, um ihn so näher an mich heranzuziehen. 
Ein sehr, sehr intensiver Kuss folgte. Es wurde immer inniger und heißer zwischen uns, doch als ich Jannis seiner Hose entledigen wollte, stoppte er mich. 
"Nebenan sitzt mein Bruder. Wir können hier doch nicht-"
"Mir egal", antwortete ich schulterzuckend, fummelte indessen weiter an seinem Gürtel rum," Er wollte, dass wir wieder als verliebtes Pärchen hier raus kommen, also tun ,wir ihm den Gefallen jetzt auch."
"Ich weiß nicht, ob ich das als Gefallen bezeichnen würde", widersprach der Jüngere zögernd; genoss meine Berührungen aber sichtlich. 
"Er hat doch Kopfhörer mit."

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt