40.1.: Sanè×Musiala

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Genre: cute

Für Minminmimiii

Pov. Jamal:

"Voll cool, dass wir auf einem Zimmer sind", rief Leroy euphorisch, während wir nebeneinander den langen Gang entlang liefen, der zu unserem Zimmer führte. Es war unser erstes gemeinsames Trainingslager und Hansi hatte uns in ein Zimmer eingeteilt. Wir kannten uns noch so gut wie gar nicht und deshalb fand ich, genau wie Leroy anscheinend, es eine gute Gelegenheit, um uns näher kennenzulernen. Klar, wir kannten uns schon ein bisschen von früher, als wir beide noch in der Premier Leauge gespielt hatten, aber so richtig kennen taten wir uns nicht. 
In einer fließenden Bewegung zog Leroy die Zimmerkarte durch den Scanner, um die Tür mit einem leisen Knacken öffnen zu lassen. 
Das Zimmer war groß und von Licht durchflutet. Zwei große Betten standen jeweils an den Wänden und die Minibar war mit Getränken und allerlei Snacks gefüllt. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich denken, ich bin hier im Urlaub und nicht im Trainingslager. Wobei das definitiv die schönere Vorstellung. Immerhin lagen hier zwei Wochen im warmen Doha mit anstrengendem Training vor mir. Aber gut; da muss ich wohl durch und sterben werde ich davon auch nicht. Vielleicht konnte ich das Training ja auch für mich nutzen und weiter an meinen Schwächen pfeilen und meine Stärken weiter ausbauen. Aber den Rest des heutigen Tages hatten wir erst einmal frei, um uns an das andere Klima und an die zweistündige Zeitverschiebung zu gewöhnen. Leroy ging augenblicklich zum Fenster und schloss die Vorhänge, damit wir unsere Ruhe hatten. Und genau da entdeckte ich unsere erste Gemeinsamkeit neben der Leidenschaft für den Fußball. Wir beide zogen sofort die Vorhänge im Hotelzimmer zu, um uns nicht beobachtet zu fühlen. Ich hasste dieses Gefühl anscheinend genauso wie er. 
"Und was machen wir jetzt?", fragte ich blöd in den Raum hinein, nachdem wir uns beide im Bad frisch gemacht hatten und nun auf unseren Betten lagen.
Leroy zuckte mit den Schultern, welcher mit geschlossenen Augen auf dem Rücken lag. Träge öffnete er seine braunen Augen und drehte seinen Kopf langsam zu mir. 
Einen kurzen Moment herrschte Still, dann setzte er sich leise seufzend auf und fuhr sich einmal durch die unordentlichen Haare. 
"Keine Ahnung", seufzte er ratlos. Einen kurzen Moment musterte ich Leroy möglichst unauffällig. Er hatte sich kaum verändert, seit wir noch zusammen in der Premier Leauge gespielt hatten. Gut, das war auch noch nicht so lange her, aber trotzdem. 
"Freust du dich auf deine Zeit bei Bayern?", fragte ich dann einfach gerade hinaus, ohne mir vorher Gedanken über meine Frage gemacht zu haben. Schnell nickte der Braunäugige und ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. "Schon", wisperte der Ältere," Ich glaube, ich kann mich hier richtig weiter entwickeln, weißt du?" Verstehend nickte ich. Genauso ging es mir auch. "Ist bei mir genauso", murmelte ich abwesend, während ich über meinen Wechsel und die letzten Wochen und Monate nachdachte. Schon beim ersten Training in München hatte ich festgestellt, dass es mehr als die richtige Entscheidung war, hierher zu kommen.  
Wir kamen ins Gespräch und redeten über alles Mögliche. Solange, bis wir zum Abendessen mussten, aber wenn das nicht gewesen wäre, hätten wir sicherlich noch weiter gequatscht. Relativ schnell war mir klar geworden, dass Leroy und ich uns gut verstanden und wir auf einer Wellenlänge waren. Er war mir eigentlich gleich sympathisch gewesen und ich hatte das Gefühl, dass wir gute Freunde werden könnten. 

In den nächsten Tagen in Doha verstärkte sich dieses Gefühl weiter. Leroy und ich machten fast alles zusammen. Die Partnerübungen im Training; wir saßen beim Essen immer nebeneinander und gingen fast immer zusammen zu den Physioeinheiten. Und wenn wir dann auf unserem Zimmer waren, dann redeten wir oder wir zockten. Wir verbrachten einfach unglaublich viel Zeit zusammen, lernten uns immer besser kennen und wurden schon in wenigen Tagen echt gute Freunde und ich dankte Hansi immer wieder im Inneren, dass er uns auf ein Zimmer gesteckt hatte. Wer hätte gedacht, dass aus so einem Zufall so schnell eine Freundschaft entstehen könnte?

Argwöhnisch schaute ich aus dem Fenster und beobachtete den lauten Wind, der die Palmen zum hin und her Wehen brachte. Der Himmel war grau und dunkel, obwohl es gerade mal Nachmittag war und auf den Straßen war niemand mehr zu sehen. Kein Wunder, wurde doch vor einem starken Gewitter gewarnt. Hansi hatte sogar das Training aus Sicherheitsgründen abgesagt. Und während die anderen sich jetzt über den neu gewonnenen  freien Nachmittag freuen konnten, an dem sie einen Mannschaftsnachmittag veranstalten wollten, wurde mein Körper schlichtweg von lähmender Angst erfüllt. Jetzt schon; obwohl es noch nicht mal regnete. Aber es war immer so. Mein Gott, ich hasste Gewitter; ich hatte eine regelrechte Allergie gegen sie. Jedes Mal, wenn es gewittert, hatte ich einfach nur Angst, zuckte bei jedem Donner zusammen und fürchtete um mein Leben. Ich hoffte einfach immer, dass es jede Sekunde vorbei war und genau das sorgte dafür, dass das Gewitter sich wie Kaugummi in die Länge zog. 
"Wollen wir gleich auch runter zu den anderen?", kam es von meinem Zimmerpartner, welcher ganz gechillt auf dem Bett lag und sich mit seinem Handy beschäftigte, während ich angespannt und verkrampft auf meinem Bett saß und den Blick starr aus dem Fenster gerichtet hatte. Ich nahm zwar wahr, dass er was gesagt hatte, aber antworten konnte ich nicht. Mein Gehirn war viel zu beschäftigt damit, all die neuen Informationen zu verarbeiten und immer wieder Adrenalin durch meinen Körper zu jagen. Zumindest fühlte ich mich so. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Leroy sich aufrichtete, um mich prüfend mustern zu können. 
"Hallo? Erde an Bambi?"
Erschrocken fuhr ich zusammen als es blitzte und erschreckte mich noch mehr, als kurz darauf der ohrenbetäubende Donner folgte. Augenblicklich schossen mir Tränen in die Augen und ich zitterte noch mehr als sowieso schon. Die übermannende Angst schien jetzt endgültig jeden meiner Muskeln zu lähmen, denn ich konnte mich nicht mehr bewegen. Mein ganzer Körper war still gelegt. Nichts ging mehr.
"Hey?", drang Leroy besorgte Stimme zu mir durch; sie war irgendwie so weit weg. Beunruhigt drehte ich meinen Kopf zur Seite, nur um festzustellen, dass der Ältere eine Hand auf meiner Schulter platziert hatte. "Ist alles in Ordnung?"
Panisch schüttelte ich den Kopf; mein Atem ging schnell und ich war am Rande eine Panikattacke. Bitte, bitte nicht. 
"Hast du Angst vor Gewittern?"
Seine einfühlsame Stimme gab mir irgendwie das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. 
Rasch nickte ich. Eigentlich war es mir immer unangenehm, das zuzugeben, aber in dieser Situation war es mir einfach egal. Da hätte wahrscheinlich auch Hansi vor mir stehen können oder Rummenigge. Es wäre mir sowas von egal gewesen. 
Ich bekam nicht wirklich mit, was Leroy dann tat, aber auf einmal wurde ich von hinten an seinen warmen Körper gedrückt. Leroy schloss seine Arme fest umn mich und strich mir mit seiner linken Hand beruhigend durch die Haare, während er mir leise Dinge ins Ohr flüsterte, die ich selbst nicht einmal richtig verstand. Aber sie erfüllten Ohren Job; sie beruhigten mich und das sogar ziemlich gut. In einer langsamen Bewegung zog Leroy uns in eine liegende Position, sodass mein Kopf auf seiner Brust lag und er mich eng an sich drücken konnte. Ich verlor indessen noch stumme Tränen und schluchzte hin und wieder auf, wenn mal ein heller Blitz und darauf ein lauter Donner kam. 
"Alles wird gut", wisperte Le leise," Ich bin bei dir; alles wird gut... shh; hab keine Angst."
Immer und immer wieder wiederholte er diese Worte und schaffte es, mich damit etwas abzulenken. Ich versuchte mich, auf seine Atmung, seine sanften Berührungen und seine leisen Worte zu konzentrieren und das Gewitter irgendwie auszublenden. Und ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber das klappte; sogar richtig gut. Irgendwann; ich hatte mein Zeitgefühl vollkommen verloren; bekam ich von dem draußen tobenden Gewitter gar nichts mehr mit. Es gab hier nur noch Leroy und mich. Noch nie habe ich mich so verdammt sicher und aufgehoben gefühlt. 
"Danke", nuschelte ich leise an die Brust des Älteren. Inzwischen hatte es sich etwas beruhigt; zwar regnete es noch immer ziemlich heftig, aber Blitz und Donner waren seltener und deutlich leiser geworden. Das Gewitter schien also langsam aber sicher wegzuziehen. "Danke, dass du hier geblieben bist und wegen mir auf den Mannschaftsnachmittag verzichtet hast."
Sanft lächelte Leroy mich an, nachdem ich mich etwas aufgerichtet hatte, um ihm in seine dunklen, liebevoll glänzenden Augen zu sehen.
"Das ist doch selbstverständlich", er machte eine kurze Pause," Und außerdem; wer will schon was mit diesen hyperaktiven Chaoten machen? Hier im Zimmer die Ruhe genießen, ist doch viel schöner."
Leicht verzogen sich meine Mundwinkel zu einem Lachen und ich sah verlegen zur Seite. Doch mein Gegenüber brachte mich wieder dazu, ihn anzusehen, indem er seine Finger sachte unter mein Kinn legte. 
Lange sahen wir uns in die Augen, ohne dass jemand sich rührte oder was sagte. Wir sahen uns einfach nur an und für einen Moment vergaß ich das Unwetter, das noch immer draußen wütete. Die Welt schien komplett still zu stehen, als wir uns ganz langsam, Millimeter für Millimeter näherten, bis plötzlich unsere Lippen sich ganz sachte berührten. Vorsichtig bewegte ich meine gegen seine und ein vorsichtiger, schüchterner aber dennoch wunderschöner Kuss entstand, von dem ich mir wünschte, dass er nie enden würde. 

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt