18.: Ronaldo×Dybala

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Gerne: drama

Für ilialo

Pov. Christiano:

Erschöpft vom langen und daher echt anstrengenden Flug lehnte ich meinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe des Taxis und beobachtete mit müden Augen, wie wir durch die Straßen Roms fuhren. Es war bereits dunkel, nur die Straßenlaternen tauchten die Stadt in ein dimmerndes Licht.
Leise seufzte ich auf. Paulo wird sicher schon lange schlafen; hier in Rom war es ja schon nach Mitternacht.
Aber ich musste ihn unbedingt mal wieder sehen und was ist denn bitte schöner als ein Überraschungsbesuch.
Besonders seit meinem Wechsel sahen wir uns einfach viel zu selten; das Letzte Mal war tatsächlich über Weihnachten und Silvester. Also definitiv viel zu lange.
Und als unser Coach uns gestern mitgeteilt hatte, dass er krank sei und auch in den nächsten Tagen nicht gesund werden würde, hätte er uns kurzerhand fünf Tage freigegeben mit der Begründung, dass wir in der nächsten Woche eh kein Spiel hatten, auf das wir uns vorbereiten müssten.
Also hatte ich schnell ein paar Sachen in einen Rucksack gestopft, hatte mir einen Flug gebucht und war nach Rom geflogen, um meinen Freund zu überraschen.
Ich wusste, dass er noch mehr unter der Fernbeziehung litt als ich es tat und deshalb war mir sofort klar, was ich in meinen freien Tagen anstellen wollte.
"Wir sind da", riss mich die gelangweilte Stimme des Taxifahrers aus meinen Gedanken.
Kurz schreckte ich hoch und kramte hektisch nach meinem Portemonnaie, um die für meinen Teil viel zu überteuerte Fahrt zu bezahlen.
Zügig verabschiedete ich mich, ehe ich ausstieg und mir leise mit meinem Ersatzschlüssel Zutritt zu Paulos Haus verschaffte.
Es war komplett still in Haus; was mich nur noch mehr in der Annahme bestärkte, dass der Jüngere schon schlief.
Doch das Bett im Schlafzimmer war leer und als ich durchs ganze Haus laut seinen Namen rief, bekam ich keine Antwort.
Skeptisch suchte ich jeden Raum ab, doch kein Paulo war zu finden.
War er vielleicht gar nicht zu Hause und schlief woanders? Schließlich hatte ich ihm nichts von meinem Besuch erzählt. Es wäre also nicht gerade abwegig.... Aber sein Auto ist da; also konnte das eigentlich gar nicht sein.
Fieberhaft überlegte ich, wo er sein könnte oder wo ich ihn suchen könnte.
Gerade als ich mein Handy zücken und den Jüngeren anrufen wollte, fiel mir auf, dass die Terrassentür, die in den großen Garten führte, nur angelehnt war. Ein Fakt, der mir mehr als nur komisch vorkam.
Normalerweise macht man die Tür doch zu, wenn man das Haus verlässt.
Mein Unbehagen stieg mit jeder Sekunde, in der ich nicht wusste, wo Paulo war und wie es ihm ging.
Nervös wählte ich die Nummer des Jüngeren und drückte anschließend auf den grünen Hörer.
Meine Hände zitterten kaum merklich, während mein Atem nur noch flach und stoßweise ging.
Ganz leise, sodass ich es fast nicht gehört hätte, ertönte dann ein Klingeln im Garten des Jüngeren.
Was wollte er denn bei der Kälte mitten in der Nacht im Garten? Immerhin waren es diese Nacht gerade einmal 3 Grad.
Verwundert blinzelte ich, bevor ich mich langsam in Bewegung setzte und den Garten ansteuerte.
Langsam aber sicher wurde das Surren immer lauter, doch von dem Braumhaarigen war keine Spur.
Und dann entdeckte ich ihn.
Reglos auf dem Boden liegend und nicht mehr bei Bewusstsein.
Panisch kniete ich mich zu Paulo, versuchte ihm nach zu bekommen, aber seine grünen Augen blieben geschlossen.
Hastig alarmierte ich den Rettungsdienst, bevor ich meine Jacke auszog und ihm damit zudeckte.
Er war vollkommen ausgekühlt, was aber eigentlich auch kein Wunder war. Immerhin war es arschkalt und der Jüngere nur mit dünner Jogginghose und T-Shirt bekleidet.
"Schatz, hey, mach die Augen auf", wisperte ich leise, während ich ihm sanft auf die Wange klopfte in der Hoffnung, er könnte davon wach werden.
Im spärlichen Licht meiner Handytaschenlampe konnte ich erkennen, dass Paulos Haut blass und schon leicht bläulich war. An seinem Hinterkopf klaffte eine blutige Platzwunde und sein Atem ging schneller als normal. 
Fuck, wie lange lag er hier denn schon? Und wie war das Ganze überhaupt passiert. Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, während ich auf den Krankenwagen wartete. Diese Zeit zog sich hin wie Kaugummi. 
"Bitte halt durch, Schatz", hauchte ich an seine kalte Stirn, während ich mit meinem Daumen über seine kühlen Wangen strich. 
Was wäre passiert, wenn ich nicht gekommen wäre? Wahrscheinlich würde er hier morgen früh noch hier liegen. Ich wollte gar nicht weiter daran denken und zum Glück hörte ich dann auch schon das Martinshorn und wenige Augenblicke später standen zwei Sanitäter vor uns. 
Kurz erklärte ich ihnen, dass ich ihn hier so vorgefunden hatte und keinerlei Ahnung hatte, was passiert war, bevor sie sich um Paulo kümmerten und ihn versorgten. 
Bei mir hingegen ließ das Adrenalin, das meinen Körper bis gerade eben durchströmt hatte, langsam nach. Erst jetzt realisierte ich, was passiert war. Würde Paulo es schaffen? Stand es schlimm um ihn? Was war überhaupt passiert?
"Wie.. wie geht es ihm?", wollte ich schüchtern wissen.
Die junge Frau, die dem Jüngeren gerade noch ein Medikament durch den Zugang gespritzt hatte, drehte sich zu mir um.
"Wir müssen ihn auf jeden Fall mit ins Krankenhaus nehmen; er ist sehr unterkühlt und die Platzwunde muss auch versorgt werden."
"Wird er... also wird er es schaffen?"
"Das kann ich Ihnen momentan noch nicht sagen, aber im Krankenhaus wird er bestmöglich versorgt und die Unterkühlung ist auch noch nicht so weit fortgeschritten....Es tut mir leid, aber wir müssen jetzt sofort los. Sie können uns gerne hinterher ins Krankenhaus fahren. Dort wird man Ihnen alles Weitere erklären."
Wie in Trance nickte ich und folgte den Sanitätern, nachdem sie Paulo auf eine Trage gehievt hatten und ihn nun zum Krankenwagen schoben. 

Pov. Paulo:

"Ja, ich melde mich soweit ich etwas Neues weiß....ja, mach ich....ja, bis dann....tschüss."
Verwirrt kniff ich die Augen weiter zusammen. Wer war das? 
Die Kopfschmerzen breiteten sich weiter in meinem Kopf aus. Es fühlte sich an, als würden tausend kleine Bauarbeiter mit ihren Presslufthammern in meinem Kopf herum arbeiten. 
Obwohl ich so gern wollte, aber ich bekam meine Augen einfach nicht auf. Sie wollten mir einfach nicht gehorchen. Egal wie sehr ich es versuchte, es klappte nicht.
Stattdessen tastete ich vorsichtig mit meiner Hand meine Umgebung ab. Warum fühlt sich meine Hand so verdammt schwer an?
Auch meine Ohren begannen langsam wieder ihren Dienst und nahmen ein regelmäßiges, total nerviges Piepen wahr. 
"Paulo?"; hörte ich da wieder diese Stimme, die ich einfach nicht einordnen konnte," Schatz? Bist du wach?"
"Mhh", brummte ich müde, während ich noch immer krampfhaft versuchte, meine Augen zu öffnen, aber es klappte immer noch nicht. 
"Shh, nimm dir Zeit, ich bin bei dir", beruhigte sie mich. 
Die Person neben mir nahm plötzlich meine Hand. Kurz erschreckte ich mich, konnte mich dann aber wieder entspannen. 
Es dauerte eine Weile, aber irgendwann konnte ich meine Augen tatsächlich einen Spaltbreit öffnen. Zuerst sah ich verschwommen, doch dann wurde meine Sicht klarer und ich konnte Chris neben mir erkennen. Er war es also gewesen, der gerade gesprochen hatte und der meine Hand gehalten hatte und immer noch hielt. 
"Chris", nuschelte ich matt.
"Hey, mein Schatz", lächelte der Ältere leicht, während einige Tränen in seinen Augen schimmerten. Warum weinte er? Was war passiert? Ich konnte mich an absolut nichts erinnern. 
"Wie fühlst du dich?"
"Müde", murmelte ich.
"Weißt du noch was passiert ist?"
Enttäuscht schüttelte ich den Kopf, während mein Gehirn ratterte, um sich daran zu erinnern was passiert war.
"Doch", ergriff ich nach einer Weile schwach das Wort;" Ich war im Garten und wollte wieder reingehen.... und dann lag da ein Stein und ich habe den nicht gesehen und dann.... dann bin ich gestolpert und auf den Stein gefallen und... mehr weiß ich nicht."
Verständnisvoll nickte mein Freund, während er seine Finger zaghaft durch meine Haare fahren ließ. Genießerisch schloss ich die Augen, lehnte mich seinen Berührungen noch weiter entgegen. 
"Wo bin ich hier?", wollte ich schließlich mit gedämpfter Stimme wissen.
"Im Krankenhaus", antwortete der Braunäugige, was mich verwundert schauen ließ," Ich habe ein paar Tage frei bekommen und wollte dich überraschen und dann habe ich dich nirgendwo gefunden. Als ich dann im Garten nach dir gesucht habe, habe ich dich im Garten gefunden. Du warst total unterkühlt und hattest eine riesige Platzwunde an der Stirn. Ich habe sofort den Rettungswagen gerufen."
"Wie... wie geht es mir?", fragte ich vorsichtig, nachdem ich mir an den Kopf gefasst hatte. Der dicke Verband, den ich dort gefühlt hatte, war Beweis genug, für das, was Chris mir gerade berichtet hatte. 
"Die Ärzte meinen, du musst noch ein paar Tage hier bleiben, damit Spätfolgen ausgeschlossen werden können und dein Körper sich weiter erholen kann. Aber es war wohl ziemlich kritisch."
Betreten sah ich auf meine Hände, welche auf der Bettdecke lagen.
"Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so erschrecken."
Sanft küsste Chris meine Stirn, ehe er wieder meine Hände in die seinen nahm.
"Alles ist gut. Du hast das nicht mit Absicht gemacht; ich bin nicht sauer. Viel mehr bin ich froh, dass ich gekommen bin und dich gefunden habe."
"Wie lange... war ich weg?"
"Knapp drei Tage", gab Chris leise zurück," Ich habe mich erstmal beurlauben lassen, bis es dir wieder besser geht. Ich will dich nicht allein lassen und für dich da sein-"
Träge lächelte ich und drückte seine Hände sanft, bevor ich meine Augen wieder schloss. 
"Danke, dass du hier bist", murmelte ich so leise, dass er mich wahrscheinlich nur mit Mühe verstehen konnte," Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch, Babe", lächelte ich an seine rauen Lippen, ehe ich diese sanft küsste," Und ich bin so froh, dass es dir weider gut geht. Ich hatte solche Angst, als ich dich so gesehen habe; ich dachte, du bist... tot."
Nur schwer kam dieses Wort über seine Lippen, während sich eine einsame Träne ihren Weg über seine Wange bahnte und dann auf sein Hosenbein tropfte und dort einen kleinen Fleck hinterließ.
"Tut mir leid", brummelte ich als Entschuldigung.
"Wehe du entschuldigst dich noch einmal", drohte ich ihm scherzhaft," Dann fliege ich sofort zurück."
"Sorry", lachte ich nun rau.
"Schon gut"; grinste mein Freund und küsste wieder einmal sachte meine Lippen und schließend meinen kühlen Handrücken; war stets bedacht darauf, mir nicht weh zu tun.
"Schlaf noch ein wenig. Du siehst erschöpft aus."
So gut es ging kuschelte ich mich an meinen Freund und versuchte mich auf meinen Freund und meine Atmung zu konzentrieren. 
Es dauerte tatsächlich keine zehn Minuten bis ich mich komplett fallen lassen konnte und ein paar wenige Augenblicke später schlief ich auch schon, mit dem erleichternden Gedanken, dass Chris bei mir war und jetzt alles gut werden würde,  in einen ruhigen und traumlosen Schlaf.

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Where stories live. Discover now