20.: Kimmich×Musiala

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Genre: drama, cute

Für Missesstarfire

Pov. Joshua:

Missmutig und mit zusammengebissenen Zähnen beobachtete ich Jamal und Leroy wie sie nebeneinander auf der Bank in der Kabine saßen und kichernd tuschelten. 
Leroy hatte dabei seinen Arm um Jamals Schulter gelegt und ihre Köpfe steckten so eng zusammen, das mein kein Blatt mehr zwischen sie bekommen würde. 
Wut keimte in mir auf; Wut und Eifersucht. 
Ja verdammt, ich war eifersüchtig auf Leroy und zwar so richtig. Er nahm mir Jamal weg. 
Seit Wochen ging es für den Jüngeren immer nur um Leroy. Leroy hier und Leroy da. Ich konnte es echt nicht mehr hören. Immer, wenn er mir davon erzählte, was er und sein bester Freund so unternommen haben und wie lustig und cool das doch war, musste ich mich zurückhalten, um nicht vollkommen auszurasten. Nicht, dass ich Bambi nicht gönnen würde, dass er sich gut Leroy versteht, aber ich wusste einfach, dass da von Leroy Seite mehr war als nur richtig gute Freundschaft. 
Er war verliebt in Jamal; genau wie ich und ich würde ihn mir sicherlich nicht von Leroy ausspannen lassen. Ganz bestimmt nicht. Ich würde um ihn kämpfen; das beschloss ich in diesem Moment. Gleich morgen, wenn Bambi und ich uns zum Zocken treffen wollten, werde ich mit ihm reden. 
"Ey Josh", riss mich Leroys lachende Stimme nun aus meinen Gedanken," Was starrst du denn die ganze Zeit hier rüber? Bist du etwa eifersüchtig."
Leise lachte nun auch Bambi auf. Er dachte wohl, dass Leroy das nicht ernst meinte, aber ich wusste, dass er es ernst meinte. 
Okay, jetzt war mein Wutlevel am Höhepunkt. Wenn wir hier in einem Comic wären, dann hätte ich jetzt ein feuerrotes Gesicht und aus meinen Ohren würde Dampf kommen. 
"Chill mal Josh", versuchte Leroy mich nach einigen Augenblicken zu beruhigen," Hol dir doch Manu, er ist doch dein bester Freund, oder nicht? Dann brauchst du auch nicht eifersüchtig sein."
Was ist denn mit ihm falsch? Er wusste ganz genau, dass Manu und ich uns vor ein paar Tagen heftig gesetzt haben und seitdem nicht mehr miteinander gesprochen haben.
Gut, dass Manu noch verletzt und dementsprechend nicht in der Kabine war. Wenn er mitbekommen würde, was ich jetzt mache, würde er wohl die nächsten Wochen kein Wort mehr mit mir wechseln.
Aber ich konnte jetzt einfach nicht mehr an mich halten. Sorry Manu. Ich mache es wieder gut, versprochen.

Mit schnellen Schritten kam ich auf den Jüngeren zu und baute mich bedrohlich vor ihm auf. Geschockt blickte er mich an; hätte mit so einer Reaktion wohl nicht gerechnet.
"Warum musst du mich eigentlich so provozieren?", zischte ich aufgebracht," Du weißt genau, was zwischen Manu und mir passiert ist."
"Deshalb musst du nicht eifersüchtig auf uns sein, weil wir uns gut verstehen.", lachte Leroy provozierend, während Josh kein Wort sagte und die Situation nur angespannt beobachtete ," Oder bist du eifersüchtig auf mich, weil ich mich gut mit Josh verstehe und du ihm gerne für dich alleine hättest."
Schief grinste er mir ins Gesicht.
Nach diesen Worten und diesem ekelhaften, gehässigen Gesichtsausdruck riss mein Geduldsfaden nun endgültig. Sowas lasse ich mir nicht gefallen und schon gar nicht von jemandem wie Leroy, der denkt, dass ihn alle lieben und er nichts für seinen Erfolg tun muss.
Aggressiv ging ich auf ihn los und schlug ihm meine geballte Faust direkt ins Gesicht.
Mögliche Konsequenzen meines Fehlverhaltens blendete ich komplett aus; es war mir absolut egal, um genau zu sein. Sollten sie mich doch rauswerfen; das war es alle mal wert.
Erschrocken wich Leroy einen Schritt zurück, raffte sich dann aber wieder auf und schlug zurück. Volltreffer in meine Magengrube und dann auf meine Nase.
Doch ich ließ mich weder von den Schlägen des Jüngeren noch von dem panischen Rufen unserer Kollegen davon abhalten, weiter aus ihn loszugehen.
Erst als mich jemand von hinten an den Oberarmen packte und mich kraftvoll zurückzog, musste ich gezwungenermaßen  aufhören.
Keuchend rieb ich mir über meine schmerzende, leicht blutige Faust, während ich irgendwie versuchte, meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen.
Aus meiner Nase lief Blut; anscheinend hatte Leroy sie ziemlich stark getroffen.
"Sag mal, spinnst du jetzt komplett?", wollte Leon fassungslos wissen, während er mich noch immer an den Armen fixiert hatte," Was sollte der Scheiß denn?"
"Frag das doch ihn", rief ich aggressiv," Er hat mich doch provoziert."
"Ich? Was habe ich denn getan? Ich habe nur die Wahrheit gesagt. Außerdem kann ich ja nichts dafür, dass du dir die Freundschaft mit Manu zerstört hast."
"Du mieses Arschloch", knurrte ich hitzig, während ich mich versuchte aus Leons festem Griff zu befreien; jedoch kläglich scheiterte. 
"Geht's euch beiden noch ganz gut?", ging jetzt auch Jamal dazwischen; in seinen Augen waren zweifelsfrei Tränen zu erkennen," Was denkt ihr euch denn bei der Scheiße?"
"Er hat angefangen", erwiderte Leroy direkt und zeigte beschuldigend auf mich," Ich habe mich nur gewehrt."
"Ach", schnaubte ich wütend, ehe ich mich dann doch aus Leons Griff reißen konnte und mit schnellen Schritten aus der Kabine eilte. 
Keine Sekunde länger hielt ich es in diesem engen, beklemmenden Raum aus. 
Ich war so wütend. Wütend auf Leroy und seine verdammten Provokationen. Wütend auf mich, weil ich diesen Kampf angezettelt hatte und mich hatte aus dem Konzept bringen lassen. Und wütend auf Bambi, weil er anscheinend nicht erkannte, was sein Leroy für ein abgekartetes Spiel spielte. Ich hatte den Stürmer noch nie gemocht und er mich wahrscheinlich auch nicht. Und jetzt hatte er sein Ziel erreicht. Jamal hasste mich. Und ich war eigentlich selbst schuld. 
Zornig kickte ich einen kleinen Stein, der auf meinem Weg lag, zur Seite, während ich sauer aufschnaubte und den Tränen in meinen Augen freien Lauf ließ. Jetzt war es auch egal. Sowas von egal. 
Als ich eine kleine Treppe ganz am Rand des Trainingsgeländes erspähte, die relativ versteckt lag, steuerte ich diese sofort an. Zum Einen weil ich jetzt sicherlich nicht mehr dazu im Stande war, sicher Auto zu fahren und zum Anderen, weil ich meine Ruhe haben wollte und mir vorstellen konnte, dass zumindest einer aus dem Team mich jetzt suchen und mir eine ordentliche Standpauke halten würde. Und surprise, surprise, darauf konnte ich nun wirklich verzichten. 
Doch meine stille Hoffnung, ich konnte mich hier in Ruhe beruhigen und über alles nachdenken würde in dem Moment zerstört, als ich Schritte von hinten hörte. 
Obwohl sie immer näher kamen, versuchte ich sie zu ignorieren und starrte einfach in die Ferne. 
Als sich jemand neben mich setzte, konnte ich es aber nicht lassen und musste unauffällig zur Seite schielen. Sofort erkannte ich Jamals Beine.
Nein, bitten nur das nicht. Die ganze Zeit hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als Zeit mit ihm alleine zu verbringen, aber jetzt.... jetzt wollte ich auch von ihm nichts mehr wissen. Aber so wie ich ihn kannte, würde er sich eh nicht abwimmeln lassen.
Wortlos hielt mir der Jüngere ein Taschentuch, welches ich dankbar annahm und mir damit vorsichtig das Blut von der Nase tupfte.
Eine Weile schwiegen wir nur; ich hatte einfach keinen Plan, was ich jetzt tun oder sagen sollte. Also machte ich einfach gar nichts. 
"warum hast du das getan?", wollte Bambi plötzlich mit dünner Stimme und geradeaus gerichtetem Blick wissen.
Unwissend zuckte ich mit den Schultern. 
"Er hat mich provoziert?"
"Wegen Manu?" Nun blickte Jamal zu mir. Sein Blick traf meinen. Sofort flogen tausende Schmetterlinge durch meinen Bauch.
"Auch", wisperte ich leise," Aber...." Ich hielt inne. Nein, das konnte ich ihm doch nicht sagen, oder?
"Aber was?", harkte der Braunäugige nach."
Kurz schüttelte ich den Kopf. 
"Nein alles gut, vergiss es einfach."
"Ich möchte es aber gerne wissen.", widersprach Jamal mit eindringlichem Blick," Weißt du, ich sehe, dass es dir schlecht geht und du bist mir wirklich wichtig, also möchte ich dir helfen und für dich da sein. Aber das kann ich nur, wenn ich weiß, was dich bedrückt. Also?"
Laut seufzte ich auf. 
"Das ist nicht so einfach, Bambi."
Aufmunternd lächelte er, bevor er ein Stück näher zu mir rutschte. 
"Dann erklär es mir."
 Wieder seufzte ich. Jetzt führte wohl kein Weg mehr daran vorbei; Jamal wird nicht locker lassen.
"Ich weiß, dass es nur mir so geht "; begann ich schwerfällig," Und dass du ganz anders fühlst und jetzt wahrscheinlich erst recht, aber... Jamal, ich... ich liebe dich.... und Leroy hat mich einfach immer provoziert mit Manu und mit dir. Ich konnte das nicht mehr aushalten. Eine Weile lang dachte ich, du bist nur ein sehr guter Freund, aber dann ist mir einfach bewusst geworden, dass dem nicht so ist und ich dich viel mehr liebe. Aber mir ist auch klar, dass du meine Gefühle nicht erwiderst.... wollen wir das Gespräch hier einfach vergessen und Freunde..."
Weiter kam ich nicht, denn Jamal unterbrach mich, indem er seine Hände an meine Wangen legte und seine Lippen auf meine. Nur kurz, aber es reichte aus, um mich zum Schweigen zu bringen. Genau seine Intention.
"Wenn du endlich mal aufhören würdest, so viel zu reden, dann würde ich dir auch sagen könne, dass es mir ganz genauso geht und ich dich auch liebe."
Geschockt riss ich meine Augen auf.
"Wirklich? Meinst du das ernst?"
Ein weiteres Mal küsste Jamal mich. Diesmal länger und intensiver.
"Antwort genug?"
Wie in Trance nickte ich; brauchte ein paar Sekunden bis ich wieder voll da war und alles realisiert hatte. 
"Sind wir jetzt... also...?"
"Zusammen?", vervollständigte Bambi meine Frage und ich nickte kurz," Von mir aus gerne."
"Von mir aus auch", hauchte ich glücklich, ehe ich ihn fest umarmte und seine Wange küsste. 
"Und Leroy?" Unsicher sah ich in Jamals rehbraune Augen.
"Ist mir gerade echt egal", erwiderte der Jüngere schulterzuckend," Er ist wirklich nur ein Freund. Betonung liegt auf ein."
Leise lachte ich auf. 
"Muss ich ihm jetzt mein ganzes Leben dankbar sein?", schmunzelte ich leise," Ohne ihn wären wir jetzt nicht hier."
Auch Jamal grinste jetzt belustigt. 
"Fall doch morgen vor ihm auf die Knie und bedank dich bei ihm für seine Provokationen."
Spielerisch gab ich Bambi einen Klaps auf den Hinterkopf. "Spinner", kommentierte ich grinsend."
"Mein Spinner. So viel Zeit muss sein."
"Nur dein Spinner."
Wer hätte gedacht, dass dieser Tag so enden würde und ich jetzt der wohl glücklichste Mensch im Universum war? Ich ganz sicher nicht. 

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt