36.: El Clasico

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Genre: idk, drama&fun probably ^^

Für --Leto--

El Clasico. 
Das Spiel der Spiele. 
FC Barcelona gegen Real Madrid. 
Ein Spiel, auf das sowohl Spieler als auch Fans schon Wochen vorher brannten und die Vorfreude mit jedem Tag wachsen spüren konnten. 
Es gab kein Spiel; abgesehen von Weltmeisterschaften oder Championsleauge- Spielen, das so spannend war und so viel Aufmerksamkeit von Presse, Fans und jedem, der auch nur den Hauch von Interesse an Fußball zeigte, erregte. 
Jeder wollte gewinnen; niemand gönnte irgendjemandem etwas. Jeder war on fire.  
Mehr als sonst schon. 
So auch der Realer Bellingham. 
Der junge Spieler, der sowieso schon bekannt war für seine krasse und beeindruckende Mentalität hatte, wollte heute unbedingt, um jeden Preis gewinnen. 
Dementsprechend gereizt war der ehemalige Dortmunder, als Alonso ihn kurz vor dem Tor unsanft ausbremste und somit seinen Angriff beendete. 
Nachdem er sich vom nassen Rasen aufgerichtet hatte, baute er sich wütend vor seinem Gegner auf. Komplett verschwitzt, mit schwerem Atem, einigen Grashalmen auf der Stirn und großen, grünen Flecken auf dem weißen Trikot. 
Die Körpersprache des jungen Mittelfeldspielers machte jedem deutlich, dass mit ihm gerade nicht zu spaßen war. 
Die Anspannung, die nun im gesamtem Stadion herrschte, war von jedem zu spüren. Man könnte die Luft in diesem Moment vermutlich schneiden; jeder hielt den Atem an, während Marcos Alonso die Körperhaltung seiner Gegenübers erwiderte und sich ebenfalls vor ihm aufbäumte. 
Ein paar kurze Sekunden standen sie da, bevor Jude aggressiv los brüllte. 
"Was soll der Scheiß, huh? Was rauscht du mir mit voller Absicht in den Knöchel? Geht es dir gut?"
Höhnisch lachte der Ältere auf. 
"Willkommen im Profisport, Kleiner."
Dieser kurze, verächtliche Satz schien für den Schwarzhaarigen ausgereicht zu haben, um ihn vollkommen aus der Fassung zu bringen.
Hilflos sahen die anderen Spieler, die inzwischen alle etwas auf ihre beiden Mitspieler zugekommen waren, an. 
"Das wird ne rote Karte", wisperte Mendy aufgebracht zu Kroos, der neben ihm stand. Dieser nickte nur nachdenklich, während er die Szene angespannt beobachtete. So wie jeder im Stadion. 
Angespannt war auch Jude, als er seinen Kiefer wütend hervor schob, sich auf die Zähne biss und dann, wie sollte es anders kommen, auf seinen Gegner losging. 
Marcos, gerade noch hämisch gegrinst, stolperte nun einige Schritte zurück, bevor er heftig zu Boden fiel; hatte er doch nicht mit einem solchen Angriff des jungen Spielers gerechnet. 
Am liebsten hätte Jude jetzt noch weiter gemacht, Alonso am Kragen gepackt, ihn geschüttelt und beschimpft. Was dachte der eigentlich von sich? Was glaubte er, wer er war, dieses eingebildete Arschloch?
Doch bevor er auch nur eins dieser Worte aussprechen konnte, wurde er von hinten gepackt und unsanft von dem Verteidiger weggezogen. 
"Ey, lass mich in Ruhe"; wehrte er sich lautstark," Lass mich los jetzt."
Er kam doch jetzt erst richtig in Fahrt.
Dann hörte er ein Pfeifen und sah im nächsten Moment, wie der Schiri, der bis jetzt völlig überfordert daneben gestanden und das Ganze Spektakel mit angesehen hatte, die rote Karte vor seine Nase hielt und ihn ernst musterte. Empört atmete Jude aus. Okay, er hatte sich nicht richtig verhalten, aber doch nicht ohne Grund. 
"Aber er hat mir vorsätzlich in die Knöchel gegrätscht", beschwerte der junge Mann sich erbost, während er wild mit seinen Armen gestikulierte, um seinen Standpunkt noch deutlicher zu machen," Das musst du doch gesehen haben. Jeder hier hat das gesehen. Nur du nicht. Das kann doch nicht sein."
"Pass auf was du sagst"; zischte der Schriri nun warnend und bevor er etwas erwidern konnte, drängten ihn seine Mitspieler sanft aber bestimmt zum Spielertunnel, in welchem er schließlich laut fluchend verschwand. Was ein scheiß Tag, dachte er. 

Sergio Busquets, der gute zwanzig Minuten nach dem Vorfall vorsichtshalber wegen Schmerzen im Oberschenkel ausgewechselt wurde, sprach kurz mit seinem Trainer, bevor er ebenfalls still und heimlich in den Katakomben verschwand. Er war wütend. Wütend darüber, dass Jude, ein so junger Spieler, anscheinend dachte, er sei der Größte, der Beste, vor dem alle auf die Knie fielen. Nur weil er ein so großer Deal gewesen war? Weil nicht nur Real an ihm interessiert gewesen war? Oder weil Dortmund ihn von einem No-Name Spieler zu einem gehypten Star gemacht hatte?
Wenn es etwas gab, was der dienstälteste des FCB hasste, dann war es das. Junge Spieler, die ihre Grenzen nicht kannten und keinen Halt davor sahen, andere körperlich oder mit Worten anzugehen. 
Seine Schritte vergrößerten sich merklich, als er den gebürtigen Engländer mit seinem Handy auf dem Furr sah. Er hatte sich noch nicht mal umgezogen geschweige denn geduscht. Lediglich seine Schuhe hatte der junge Mann ausgezogen und seine Schienbeinschoner entfernt, sodass er seine Stutzen runterziehen konnte. 
Sergio hatte keine Ahnung, was er in der Zeit gemacht hatte, aber es war ihm eigentlich auch egal. Wahrscheinlich hatte der Schwarzhaarige wild um sich geschimpft und alle möglichen Beleidigungen ausgerufen, während er alles was nicht bei drei auf dem Baum war, umher schmiss. 
"Jude"; rief er, versuchte dennoch ruhig zu bleiben, um die Aufmerksamkeit von ihn zu erlangen. 
Fragend sah dieser auf und als er Sergio bemerkte, begab er sich auf der Stelle in eine abwehrende Körperhaltung.
Na das kann ja lustig werden, dachte sich der fünfunddreißigjährige, während er die letzten drei Meter zu dem Jüngeren  überbrückte. 
"Was willst du?"; entgegnete Jude genervt. Eigentlich wollte er heute von nichts und niemandem etwas hören. Er wollte nur nach Hause und diesen scheiß Tag vergessen. Ihm war vollkommen klar, dass er eine Grenze überschritten hatte, aber Alonso hatte er eben auch und er fand es nicht gerecht, dass nur er dafür bestraft wurde. Ohne Alonsos doch so offensichtliches Foul wäre es doch gar nicht so weit gekommen. Aber klar, dass das niemanden interessierte. Und außerdem fiel es dem jungen Realspieler schwer, seinen Fehler zuzugeben. Zumindest nicht, ehe Alonso seinen Fehler auch eingesehen und zugegeben hatte. 
"Was ich will?"; nun konnte er seine Empörung über das Verhalten seines Gegenübers doch nicht mehr zurückhalten und dennoch setzte er alles daran, um professionell zu bleiben. Noch ein Streit wie vorhin auf dem Platz konnten sie schließlich nicht gebrauchen. 
"Hast du überhaupt den Hauch einer Ahnung, wie daneben dein Verhalten gerade war? Das war unsportlicher als unsportlich."
Desinteressiert musterte Jude ihn, während Sergio fortfuhr.
"Okay, Marcos ist ein bisschen hart mit dir ins Gericht gegangen. Ich verstehe, dass du sauer bist, gerade bei diesem Spiel, aber was sollte der Scheiß denn bitte? Das war so unnötig. Nicht nur, dass du ne rote Karte kassiert und deine Mannschaft jetzt schwächer gemacht hast, nein, die ganzen Medien werden dich ins schlechte licht rücken und keine Ahnung was über dich schreiben. Und weißt du, was ich das Schlimmste finde?"
Sergio machte eine kurze Pause, sah seinen Gegenüber abwartend an, doch Jude zeigte keinerlei Reaktion. Entweder ihm ging das Ganze wirklich am Arsch vorbei oder er konnte seine Gefühle verdammt gut verstecken. 
"Das Schlimmste finde ich, dass du anscheinend kein Fünkchen Empathie, Teamgeist oder Kollegialität besitzt und einfach alles für dich allein durchziehst. Sowas gehört hier nicht hin. Denk da mal drüber nach."
Jude hatte seinen Mund schon geöffnet, wollte auf die Standpauke etwas erwidern, doch da war Sergio schon gegangen. Mit schnellen Schritten ging der Ältere wieder in Richtung Stadion, um sich dort auf die Auswechselbank zu setzen und sich wieder dem Spiel zu widmen. 
Der ehemalige Dortmunder schloss seinen Mund wieder, atmete tief aus und schüttelte den Kopf. Kann sein Gehirn diesen Tag bitte ganz schnell aus seinem Gedächtnis verbannen?

"Ey Bosquets"; hörte Sergio auf dem Weg zur Dopingkontrolle eine rufende Stimme hinter sich. Kurz schloss er genervt die Augen, ehe er sich fragend umdrehte. Eigentlich hatte er jetzt keine lust mehr auf jegliche Interaktion mit irgendjemandem. Der Tag, das Spiel hatten ihn angestrengt und er fragte sich, ob er mit Jude zu weit gegangen war und seine Standpauke übertrieben gewesen war. 
"Haste Jude erstmal ne schicke Standpauke gehalten, was?", meinte NACHO FERNANDEZ grinsend und legte, als er bei Sergio angekommen war, freundschaftlich einen Arm um dessen Schulter.
Unsicher kaute der Barcelona-Spieler auf seiner Unterlippe herum.
"War das falsch? War ich zu hart zu ihm?"
"Ach", winkte Nacho lachend ab," Der kann das ab."
Leicht seufzte er auf, bevor er wieder das Wort ergriff.
"Er ist jung und will gewinnen. Und dabei schießt er halt manchmal über das Ziel hinaus. Du kennst die jungen Spieler doch. Um jeden Preis gewinnen. Das legt sich mit der Zeit, wenn sie merken, worauf es im Fußball wirklich ankommt..." Er machte eine kurze Pause.
"Waren wir nicht als früher so?"
Belustigt lachte Sergio nun auf.
"Was soll mir das denn jetzt sagen? Du tust so als wären wir schon steinalt."
Auch Nacho musste nun lachen, während die Beiden durch die langen Gänge schlenderten.
"Sind wir das nicht auch? Im Gegensatz zu Jude bin ich schon ein richtiger Opa."
"Im Fußball vielleicht schon. Aber unser Leben fängt doch jetzt erst richtig an."
"Überleg mal, wie naiv wir in Judes Alter waren. Kaum einmal auf dem Platt gestanden, dachten wir uns gehört die Welt."
Nachdenklich blickte Nacho geradeaus, während Sergio nicht anders konnte als zu kichern. Diese Unterhaltung war gerade irgendwie komisch.
"Sorry, aber das ist mir gerade zu poetisch hier."
Auch Nacho musste nun lachen.
"Sorry", schmunzelte er und klang dabei sogar ein bisschen verlegen.
"Aber du hast schon recht", pflichtete Sergio seinem Kollegen schließlich bei," Wir sind echt schon Fußball-Opis."
Und jetzt konnten die beiden nichts mehr tun, als sich über dieses komische aber trotzdem irgendwie witzige und schöne Gespräch kaputt zu lachen.
Es war schon seltsam. Vor knapp einer Stunde war so ein Drama gewesen, das fast in einer Schlägerei geendet wäre, und jetzt fanden Nacho und Sergio es so lustig, dass sie nicht ernst bleiben konnten, wenn sie an das Spiel dachten.

Ich hoffe, es gefällt dir (und natürlich auch den anderen). ❤Auch wenn ich persönlich das Ende richtig scheiße finde😇👀

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt