51.2.: Brandt×Havertz

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Genre: drama, cute, mpreg

Teil 2 von 2

TW: Mpreg

Für Niall_love16

Träge schlug Julian die Augen auf. Zuerst sah er nur verschwommen, doch er spürte die ganze Zeit, dass jemand seine Hand hielt. Und die hämmernden Kopfschmerzen waren sowieso präsent. Langsam aber sicher stellten die Augen des Blonden seine Sicht schärfer und er konnte eine Person neben sich erkennen.
"Jaschi?", fragte Jule, nur um sich vor seiner kratzigen und leisen Stimme zu erschrecken. 
Jule fühlte sich absolut mies; als wäre er von einem Laster überfahren worden.
Ganz langsam, in tausenden Bruchteilen kam die Erinnerung an den Unfall zurück; es war, als würde er ihn ein zweites Mal wie in Trance erleben. 
Wie er gut gelaunt vom Training nach Hause gefahren war, wie er in diese Straße eingebogen war, dann wie auf einmal dieses Auto frontal auf ihn zugekommen war und schließlich... der Knall und dann nichts mehr. 
Das nächste, woran Jule sich erinnern konnte, war, wie er hier in diesem unbequemen, harten Bett aufgewacht war. 
Ein Stöhnen entkam seinen Lippen, als er versuchte, sich etwas aufzurichten, aber Jaschas Hand, die sich bestimmend auf seine Brust legte, wieder in seine liegende Position zurückzubefödern. 
"Du musst liegen bleiben, Jule"; murmelte der Jüngere sanft," Du musst dich ausruhen."
Tastend fasst der Blonde sich an den Kopf, um nach seinem dicken, weißen Verband zu fühlen. Dann ließ er seine Hand wieder müde zur Seite sinken.
"Was...was hab ich?"
"Schädel-Hirn-Trauma, zwei drei Prellungen und ein paar hübsche Kratzer", zählte Jascha nahezu monoton auf, ehe er eine kurze Pause machte. Jetzt musste er es Jule wohl oder übel sagen und irgendwie hatte er Angst davor. Was, wenn er schlecht reagieren würde oder es doch schon wusste oder...
Jascha führte den Gedanken gar nicht zu Ende; stattdessen holte er tief Luft und begann zu sprechen.
"Und da ist noch was, Juli", begann der jüngste Brandt zögernd," Die Ärzte haben hier was rausgefunden, als sie dich untersucht haben... du bist schwanger, Jule."
Aus Julians müden, geschlossenen Augen, wurde ein erschrockener, fragender Blick, der direkt an Jascha gerichtet war. 
Julian glaubte, sich verhört zu haben. Vielleicht hatte der Unfall ja auch Auswirkungen auf sein Gehör gehabt.
Sein kleiner Bruder wusste sofort, was Jule dachte und nickte nur. 
"Kai und du; ihr werdet Eltern. Du bist jetzt in der zwanzigsten Woche... Halbzeit sozusagen."
"Was?" Das war das Einzige, was Jule in diesem Moment herausbrachte. 
"Die Ärzte nennen das Bauchhöhlenschwangerschaft oder so. Da merkst du nicht, dass dein Bauch wächst", erklärte Jascha in Kurzfassung," Aber sie hat mir gesagt, dass es eurem Baby blendend geht und es den Unfall gut überstanden hat."
Als hätte er seinen Bruder nicht gehört sah Jule an sich herunter, auf seinen Bauch, während er seine linke Hand langsam zu seinem Bauch führte. Es fühlte sich plötzlich komisch an; jetzt, wo er wusste, dass da ein Baby drinnen war. Erst dachte er, Jascha würde ihn verarschen, aber er wusste auch, dass er über sowas keine Scherze machen würde und schon gar nicht in einer solchen Situation. "Ich... ich bin schwanger?", vergewisserte er sich mit schwacher Stimme," Du verarscht mich nicht?"
Sofort schüttelte Jascha den Kopf. "Ich sage die Wahrheit. Die Ärztin hat auch die Ultraschallbilder auf ihrem Tablet." 
Kaum merklich nickte Jule; er glaubte seinem Bruder das auch so. Jetzt ergab auch alles Sinn...
Bevor Jule seinen Gedanken ausführen konnte, wurde die Tür ins Zimmer mit einem lauten Geräusch und gefolgt von einem hektischem Atem aufgerissen und Kai stand vor ihnen.
Mit ungemachten Haaren, die ihm ungeordnet in die Stirn fielen und einem Outfit, das er unter normalen Umständen so nie gewählt hätte. Diese Kombination wäre selbst für einen so fashionbewussten Menschen wie Kai zu viel gewesen.
Dieser schien erst einmal jeden Quadratzentimeter des Zimmers abzuscannen, bevor er auf Jule zu hastete und ihn auf die Wange küsste.
"Was machst du denn, Jule"; hauchte der Jüngere außer Atem, nachdem er Jules freie Hand in seine genommen hatte," Ich hatte solche Angst um dich."
"Mir geht's gut"; nuschelte der Blonde undeutlich, während er sich an einem aufmunterndem Lächeln in Richtung seines Freundes versuchte," Es ist nichts passiert, Harvy, wirklich."
"Naja"; mischte Jascha sich mahnend ein. Er wusste, dass Jule gerne mal Sachen verheimlichte, weil er niemandem zur Last fallen wollte und vor allem bei Kai gerne mal an Informationen sparte, weil dieser zur Überbesorgnis neigte; zumindest wenn es um Jule ging. 
Genervt verdrehte der Dortmunder die Augen. 
"Ja, irgendein Schädel-Trauma oder so und ein paar Prellungen halt, aber ich fühle mich wirklich schon besser, Kai."
"Na solange das Augenverdrehen schon wieder geht, kann an deinem Dickkopf ja nicht so viel kaputt sein"; konnte Jascha sich jetzt doch keinen Kommentar über seinen großen Bruder verkneifen, doch dessen Blick blieb ernst an Kai gerichtet. Kein Wunder, musste er ihm doch jetzt von der Schwangerschaft erzählen, von der er selbst gerade mal fünf Minuten wusste.
Vorsichtig drückte der Ältere die Hand seines Freundes.
"Kai, ich...", begann er mit gedrückter Stimme, nur um dann wieder abzubrechen," Ich muss dir da noch was sagen."
Kais Blick wurde wieder sorgenvoller. Wenn Jule so sprach, dann war wirklich etwas passiert; das wusste Kai. Der sonst so lebensfrohe und freche Jule, der immer einen dummen Spruch auf den Lippen hatte; selbst in den unpassendsten Situationen. Doch jetzt war von all dem nichts mehr zu spüren. 
Jascha hielt sich indessen im Hintergrund und versuchte die Stimmung ganz genau zu analysieren; er konnte nicht einschätzen, was jetzt passieren würde, aber er war sich absolut sicher, dass Kai nicht schlecht reagieren würde. 
Dennoch hielt er sich so gut es ging im Hintergrund, um den beiden Zeit für sich zu geben; es war ihr Moment und nicht der von Jascha.
"Was ist los? Bist du doch krank oder hast du...-"
"Nein", unterbrach Jule seinen Freund kopfschüttelnd," Mir.. mir geht es gut, aber... also eigentlich ist es was Schönes." Nun musst selbst Jule leicht lächeln, wenn er daran dachte. Ja, eigentlich war es echt schön; nur vielleicht etwas spät. Aber das war jetzt nicht mehr zu ändern.
"Wie was Schönes? Jule, du liegst hier nach einem Unfall im Krankenhaus und sagst ganz bedrückt zu mir, dass du mir was wichtiges sagen musst und druckst jetzt so herum"; regte der Lockenkopf sich auf," Jetzt sag schon was ist."
Vorsichtig drehte der Blonde sich etwas zur Seite, um Kai richtig ansehen zu können und nahm auch Kais zweite Hand in seine, während er mit seinem Blick den des Jüngeren fixierte.
"Kai, ich... ich bin schwanger."
Wie erstarrt sah Kai seinen Freund an, seine Augen wurden groß und sein Mund öffnete sic, um sich dann ohne einen Ton wieder zu schließen. Sein Blick wanderte langsam zu Jules Bauch, an dem man natürlich immer noch nichts erkennen konnte.
"Du...nein, das...nein, das kann doch nicht sein."
Jule nickte nur. Er wusste selbst nicht genau, was er tun sollte; bei ihm war das Ganze auch noch nicht ganz angekommen. 
"Ich weiß es selbst erst seit ein paar Minuten"; erklärte er murmelnd, ließ Kais Hände jedoch keine Sekunde los," Jascha hat es mir gesagt und ihm hat es die Ärztin erzählt. Bei Männern ist das irgendwie.... anders... deshalb hat man auch nichts gesehen."
Geistesabwesend schüttelte der Lockenkopf mit dem Kopf. 
"Aber... du musst doch was gemerkt haben. Man hat doch immer so Übelkeit oder Essensgelüste oder so einen Kram."
Schnell schüttelte Jule den Kopf.
"Ich hatte wirklich nichts"; beteuerte schnell," Sonst hätte ich es dir doch gesagt."
Kai warf einen zweifelnden Blick zu seinem Freund.
Er kannte Jule; oft besser als diesem lieb war und er wusste auch, dass Jule ihm eben nicht immer die Wahrheit sagte.
Genervt seufzte der Blonde auf und verdrehte nachgebend die Augen.
"Okay, hin und wieder war mir mal schwindelig und ich musste mich dann ne halbe Stunde hinlegen, aber dann war auch alles wieder gut. Hättest du gedacht, dass du schwanger bist, wenn du so ein bisschen Schwindel gehabt hättest?"
"Nein hätte ich nicht. Aber ich hätte es dir zumindest gesagt und wäre zum Arzt gegangen, aber du alter Sturkopf brauchst das ja nicht."
Tief atmete Julian durch. Ja, Kai hatte recht und wahrscheinlich hätte er wirklich so gehandelt, wie er es gerade gesagt hatte, aber jetzt war es sowieso zu spät, um sich gegenseitig irgendwelche Vorwürfe zu machen.
"Bitte sei nicht sauer, Harvy"; flehte der Ältere, nachdem er mühevoll seine Hand an dessen Wange gelegt hatte," Ich weiß, dass das falsch war. Ich mach's nie wieder, versprochen."
Sich geschlagen gebend nickte der Jüngere, ehe er seinem Freund wieder in die müden Augen sah.
"Aber... das heißt jetzt wirklich, dass... dass wir Eltern werden?"
Kai war vollkommen überwältigt, nachdem Jule nur genickt hatte, und spürte seine Tränen empor steigen. 
Er konnte es gar nicht glauben.
Schluchzend sprang er auf, nahm seinen Jule vorsichtig, um ihm nicht weh zu tun, in die Arme und küsste innig seine Wange.
"Ich liebe dich so sehr, Jule, ich kann dir das gar nicht sagen."
Seine kühle Hand legte Kai auf Jules Bauch und plötzlich fühlte sich das so magisch an.
"Ich liebe dich auch, Harvy", lächelte Jule sanft, während er durch Kais unordentliche Haare strich. 
Auch er konnte das Ganze noch nicht glauben, aber er freute sich schon jetzt so sehr auf die nächsten Wochen, in denen sie auf jeden Fall eine Menge nachzuholen haben werden.

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Where stories live. Discover now